Projekt alter Wohnwagen autark machen.

  • Hallo Tüftler und Fachpersonen.


    Ich möchte meinen alten Wohnwagen, Detleffs Newline 540SK, BJ 1999 autark machen.


    Leider wurde mir mein Wohnwagen noch nicht geliefert, so bin ich als mal in der Planung um den Kasten autark zu machen.


    Ich bin ausgebildeter Multimediaelektoniker, demnach sollte ich das irgendwie hinkriegen.


    Da ich aber im KFZ-Elektrik zu wenig Erfahrung habe, bitte ich um eure Meinung und euren Rat.




    Gegebenheiten.


    Ich gehe davon aus, dass der Wohnwagen kein modernes Schaltnetzteil mit Batterieanschluss, Ladegerät usw.. hat. Gemäss der Bedienungsanleitung funktioniert im AHK 12 V Betrieb Licht, Heizgebläse, Kühlschrankund die Wasserpumpen.


    Das Stromversorgungsgerät hat eine Vorrangschaltung. Wenn Landstrom anliegt, unterbricht es die Zufuhr der AHK Spannung.


    Meine Bedürfnisse.


    Ich möchte alle elektrischen Geräte bis 1200Watt unabhängig von Landstrom betrieben können.


    Mir ist bewusst, dass bei dieser max. Leistung keine lange Dauer der Versorgung ab Batterie möglich ist.


    Bestehendes Equipment


    • Sun Stone Power LiFEPo4 100AH 1280Watt Batterie mit BMS Schutz Modul
    • AEG SW 1500 Wechselrichter
    • 300A 12V Hauptschalter
    • Sicherungsblock 12 V, 6 Sicherungen
    • H-Tonic MPC 1000 Vorrangschaltung 230V
    • Lithium Ion Ladegerät 8A (230V)
    • 2 x 100Watt Solarpanel mir MPPT Solar Laderegler



    Erläuterung zu meine Schema: (Angefügt im Post)


    Die Batterie wird durch ein 150A Sicherung geschützt und wird über einen Hauptschalter (300A) eingeschaltet. Von diesem Hauptschalter gehen 2 Abgänge. 1 x zum Wechselrichter, 1 x zum Sicherungsblock.



    230V Anlage.


    Der Ausgang des Wechselrichters kommt als Slave Quelle in die Vorrangschaltung.


    Der Landstrom, nach Sicherung und Verteilerdose für das Ladegerät des Batterie, endet im Vorrangschalter als Master.


    Der Ausgang der Vorrangschaltung geht an den Elektroblock des Wohnwagens.




    12V Anlage.



    Über eine Sicherungsblock, direkt nach dem Hauptschalter der Batterie, speise ich den AK Eingang des Versorgungsblocks des Wohnwagens. Dieser Eingang ist über eine Vorrangschaltung des Blocks nur aktiv, wenn keine 230V anliegen. Somit kann ich auch nur Licht, Heizgebläse und Wasserpumpe ohne das aktivieren des Wechselrichters betreiben, damit ich möglichst wenig Verlust habe im Autark Betrieb haben.



    Meine Überlegungen.


    Solange ich ohne Landstrom stehe, kann ich im reinen 12Volt Betrieb die eingeschränkte Verfügbarkeit der Geräte nutzen (12V) Geräte.


    Wenn ich den Wechselrichter einschalte, läuft die gesamte Versorgung darüber, inkl. Netzteil des Wohnwagen Elektroblocks. (Vorrangschaltung)


    Kommt jetzt der Landstrom hinzu, Schaltet die Vorrangschaltung von Wechselrichter auf Landstrom und der Kreislauf der Batterie ist komplett unterbrochen. Dafür wird aber gleichzeitig das Ladegerät für die Batterie eingeschaltet.




    Laden der Batterie.


    Damit das 230V Ladegerät sich nicht einschaltet, wenn der Wechselrichter Strom liefert, zweige ich die Versorgung für das Ladegerät vor der Vorrangschaltung am Landstrom ab.



    Im Fahrbetrieb wird die Batterie über die AHK Speisung (Pink 9 & 13) geladen, fragt sich, ob ein Booster nötig ist, da die Batterie 12.8V (LiFoPO4) hat.
    Das BS Modul sollte eigentlich klarkommen und die entsprechende Ladekurve anpassen. Habt Ihr da Erfahrungen?



    Damit die Versorgerbatterie nicht über die AHK Leitung seinen Saft zurückspeisst, denke ich, müsste ich eine Sperrdiode einbauen, was denkt Ihr?



    Parallel zu den Ladungen über 230V Ladegerät und AHK im Fahrbetrieb, schliesse ich noch die Solarmodule über einen MPPT Laderegler direkt an die Batterie an.




    Was denkt Ihr, klappt das so, übersehe ich etwas? Schaut mal mein Blockschaltbild an und schreibt eure Erfahrungen, Gedanken und Meinungen.


    Besten Dank


  • Hört sich doch gut an. Wie ist das denn mit der Frisch- und Abwassersituation? Wie lange willst du denn autark stehen? Dazu gehört ja nicht nur die Stromversorgung...

  • Der Ausgang des Wechselrichters kommt als Slave Quelle in die Vorrangschaltung.

    Das ist nicht zulässig weil der Schutzleiter fehlt. An einen „herkömmlichen“ Wechselrichter darf nur genau ein Gerät angeschlossen werden, keine Verteilung.


    Ich würde darüber nachdenken den Elektroblock komplett von 230V zu trennen, er dienst dann nur als Sicherungsverteiler. 12V-Versorgung übernimmt dann komplett die Batterie, und bei anliegen von 230V das Batterieladegerät (welches natürlich stark genug sein müsste). Den Wechselrichter brauchst du dann garnicht, ausser halt für einzelne Geräte die du gerade benutzt.

    Biete professionelle Vermietung von Altöl zu günstigen Konditionen!
    Motoren-/ Hydraulik-/ Speiseöle bester Viskosität ständig auf Lager!
    Verlässlicher Partner für A(bgenutzte) bis Z(ersetzte) Öle aller Arten.
    PN genügt!

  • Der Wechselrichter hat einen Erdungsanschluss. Wäre es erlaubt, wenn der Wechselrichter, wie ein Generator, mit einem Erdspiess geerdet würde?

  • Das ist nicht zulässig weil der Schutzleiter fehlt. An einen „herkömmlichen“ Wechselrichter darf nur genau ein Gerät angeschlossen werden, keine Verteilung.
    Ich würde darüber nachdenken den Elektroblock komplett von 230V zu trennen, er dienst dann nur als Sicherungsverteiler. 12V-Versorgung übernimmt dann komplett die Batterie, und bei anliegen von 230V das Batterieladegerät (welches natürlich stark genug sein müsste). Den Wechselrichter brauchst du dann garnicht, ausser halt für einzelne Geräte die du gerade benutzt.

    Ja, Frisch und Abwasser muss ich besorgen/entsorgeb. Eine Veräscherungstoilette ist mir einfach zu teuer. Wasseraufbereitung für Frischwasser könnte ich notfalls mit meinem Nanofiler machen.

  • Der Wechselrichter hat einen Erdungsanschluss. Wäre es erlaubt, wenn der Wechselrichter, wie ein Generator, mit einem Erdspiess geerdet würde?

    Dazu werden sich die Profis hier noch melden. Ich denke da an @treckertom oder @Erni.
    Ich kann mir aber bislang keinen Einsatzzweck vorstellen der das nötig macht, welche Geräte willst du mit 230V (gleichzeitig) betreiben?

    Biete professionelle Vermietung von Altöl zu günstigen Konditionen!
    Motoren-/ Hydraulik-/ Speiseöle bester Viskosität ständig auf Lager!
    Verlässlicher Partner für A(bgenutzte) bis Z(ersetzte) Öle aller Arten.
    PN genügt!

  • Nagut, ein 12V Fernseher wäre mir persönlich das Geld Wert wenn ich dafür draussen nicht ein weiteres Kabel ziehen und Aufspießen muss. (Mein Grundig kam 129€) Vor allem wenn man sich die Gesamtkosten vor Augen führt fällt das kaum auf und spart Strom.


    Die Kaffeemaschine gänge ja dann als Einzelgerät am Wechselrichter.

    Biete professionelle Vermietung von Altöl zu günstigen Konditionen!
    Motoren-/ Hydraulik-/ Speiseöle bester Viskosität ständig auf Lager!
    Verlässlicher Partner für A(bgenutzte) bis Z(ersetzte) Öle aller Arten.
    PN genügt!

  • Hallo Zusammen,
    lese hier mit.
    Um auf längeren Anfahren mal eine Nacht autark zu stehen, würde ich das System gern etwas umrüsten.
    Da ich einen Mover mit Batterie einsetzen, wollte ich den AHK Anschluß 9 und 13 nutzen um über einen Schalter den Batteriestrom zu zuschalten Diese Lösung kommt nur zum Tragen bei abgezogener AHK und fehlendem Landstromanschluss.
    Der Strom ist nur für die Wasserpumpe und LED Licht. Kühlschrank läuft in dem Fall auf Gas. Hat jemand schon in dieser Richtung etwas ausprobiert?
    230V Verbraucher kommen nicht in Betracht. In diesem Fall würde ich die 12V Versorgung komplett trennen.

  • Hallo @Kapler,


    deine Planung ist recht einfach umzusetzen.
    Zieh die Anschlüsse vom PKW am Umformer ab und gut isoliert beiseite legen bzw. direkt mit dem dicken Kabel zum Kühlschrank verbinden.
    Von der Batterie einen zusätzlichen Anschluss zum Umformer herstellen (Litzenkabel 4mm²).
    Am Pluspol der Batterie hierfür unbedingt eine 15A-Sicherung vorsehen.
    Das wars bereits.

    Gruß Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Der Wechselrichter hat einen Erdungsanschluss. Wäre es erlaubt, wenn der Wechselrichter, wie ein Generator, mit einem Erdspiess geerdet würde?

    Definitiv NEIN

    Dazu werden sich die Profis hier noch melden. Ich denke da an @treckertom oder Erni.
    Ich kann mir aber bislang keinen Einsatzzweck vorstellen der das nötig macht, welche Geräte willst du mit 230V (gleichzeitig) betreiben?

    Bin zwar nicht Treckertom oder der Ernie - die Antwort bleibt aber die gleiche.
    (Haben die beiden das Überlesen und deswegen nicht geantwortet?)


    Ein Wechselrichter darf definitiv nur ein direkt angeschlossenes Gerät versorgen
    und nicht im Sinne einer zentralen Versorgung für einen Stromkreis eingesetzt werden,
    wie z.B. als Ersatz für Landstrom oder ähnlich.

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
    | Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen. |

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln.

    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


  • Dann gegeben sich die bekannten Hersteller solcher Geräte aber schon auf sehr dünnes Eis. Bei Victron und Votronic wird das als mögliche Variante beschrieben?? ;(

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • Dann gegeben sich die bekannten Hersteller solcher Geräte aber schon auf sehr dünnes Eis. Bei Victron und Votronic wird das als mögliche Variante beschrieben?? ;(

    nope, es wird windelweich auf örtliche bestimmugen verwiesen. Umsetzen muss das der sach- und Fachkundige.
    Ist er es wirklich, dann wird dieser schnell feststellen: Geht langfristig bei fahrenden Bauten nicht zuverlässig.

  • Definitiv NEIN

    Bin zwar nicht Treckertom oder der Ernie - die Antwort bleibt aber die gleiche.(Haben die beiden das Überlesen und deswegen nicht geantwortet?)


    Ein Wechselrichter darf definitiv nur ein direkt angeschlossenes Gerät versorgen
    und nicht im Sinne einer zentralen Versorgung für einen Stromkreis eingesetzt werden,
    wie z.B. als Ersatz für Landstrom oder ähnlich.


    Nach deiner definition dürften dann beliebige Inverter* z.B. nicht für Inselanlagen genutzt werden z.B. Hausversorgung, Boote, Wohnwagen, Wohnmobile, usw.


    Es kommt halt doch schon auf die Situation an.


    Erdung ist ebenfalls im Detail zu betrachten, MPPTS, Inverter usw. sollte man natürlich erden, entsprechend der Vorgaben z.B. über das Chassis.


    * Du sprichst von "herkömmlichen Invertern", da trennt sich dann unsere Definition. Solche geräte wie im Ausgangspost beschrieben sind ggf. nur für direkt angeschlossene Geräte gedacht, da hört die Welt aber halt nicht auf ;)

  • Erdung ist ebenfalls im Detail zu betrachten, MPPTS, Inverter usw. sollte man natürlich erden, entsprechend der Vorgaben z.B. über das Chassis.

    Das alleine reicht eben nicht.
    Die Anbieter wissen um die Problematik natürlich auch, sind clever genug und geben erst gar keine Änderungsvorgaben(!) mit, für deren Folgen Sie letztlich auch haftbar wären.
    Wenn du weißt, WAS und vor allem dauerhaft sicher WIE eine Verteilung in einem nicht ortfesten Bau in Gesamtheit umgesetzt werden kann, dann Chapeau: Weißt du mehr als ausgebildete Fachkräfte, die täglich damit zu tun haben.


    Ob das nun ein Inverter, Wechselrichter oder Notstromaggregat ist, spielt dabei gar keine Rolle.
    Sobalt das erzeugte in einem Netz "einfach so" verteilt wird, hört der Spass auf.
    Der "Erdungs"anschluss alleine (Potentialausgleich träfe es besser) ist kein Garant für die elektrische Sicherheit in einem Verteilernetz.

  • Es kommt halt doch schon auf die Situation an.

    Eben drum - hier diskutieren wir den Einsatz in einem Wohnwagen.



    Nach deiner definition dürften dann beliebige Inverter* z.B. nicht für Inselanlagen genutzt werden z.B. Hausversorgung, Boote, Wohnwagen, Wohnmobile, usw.

    Eine Photovoltaik-Inselanlage, die nicht ortsveränderlich aufgebaut ist,
    wie z.B. eine Anlage in einem (Wochenend-) Haus ist da etwas ganz anderes,
    als die Installation in einer Wohndose oder einem Reisemobil oder gar auf einem Boot oder Schiff.
    Alleine das alles in einem Satz aufzureihen ist schon fragwürdig, wenn dabei nicht klar genug
    erkennbar darauf hingewiesen wird, daß es sich um zig Paar verschiedene Schuhe handelt.
    Oder schau Dir mal die Installationen von Anlagen / Fahrgeschäften an,
    ohne Expertise eines ausgewiesenen Fachmanns fließt da nicht ein Atömchen Strom ins Kabel.


    Es geht hier auch gar nicht darum, wer was besser weiß und sich mehr auskennt,
    sondern darum, klar zu machen, daß vieles machbar ist, wenn man weiß wie es richtig gehört
    und daß mit "haben wir schon immer so und geht seit 125 Jhren gut" niemandem geholfen ist.


    Hier ist das WoWa-Forum, hier sind fast alles Laien, die fragen, egal ob es um Elektro, Gas oder Wasser geht.


    Und wenn dann Verordnungen zitiert werden und man darauf hinweist, sich an diese zu halten,
    dann muß hier nicht darüber diskutiert werden, wie sinnfrei oder sinnvoll oder den Kommerz unterstützend solche Verordnungen sind, sondern daß jeder Anwender, der sich nicht daran hält, Gefahr läuft, sich mehr oder wenige Probleme einzuhandeln, sei es wegen Gefährdung der eigenen Gesundheit oder Sachen bzw. von anderen und daß auch Unwissenheit nicht vor Strafen oder Regreßansprüchen schützt, wenn es zu "Unfällen" kommt.


    Schlußendlich ist jeder selbst verantwortlich für das, was er tut oder läßt und muß dafür gerade stehen.
    Aber es ist unklug oder sogar fahrlässig, nicht darauf hinzuweisen, wenn Gefahr droht und hat auch was mit Gewissen und Moral zu tun und weniger mit Bedenkenträgerei.
    Mit "ach was" muß man auch niemanden ermuntern, etwas zu tun, was nicht konform ist.


    So sehe ich das.

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
    | Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen. |

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln.

    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!