Da immer wieder das Thema Rückfahrkamera nachgefragt wird, möchte ich hier meine Installation vorstellen. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen bei seinen Überlegungen zu diesem Thema.
Die Frage nach dem Warum ist schnell beantwortet: Ich möchte für mich sicherer unterwegs sein, da die Sicht nach hinten durch die Caravan Außenspiegel sehr eingeschränkt ist. Immer wieder ertappe ich mich dabei, automatisch in den Rückspiegel zu schauen, dabei sehe ich nur den Wohnwagen, aber nicht den rückwärtigen Verkehr. Und das wollte ich ändern. Die rückwärtige Kamera benötige ich als elektronischen Rückspiegel und nicht primär als Einparkhilfe beim Rückwärtsfahren.
Auswahl des Kamerasystems
Da ich schon schlechte Erfahrungen mit Funklösungen hatte, habe ich mich für eine Kabel gebundene Lösung von CARMedien entschieden: Set CM-GDKRFS3, über Bewado GmbH gekauft (guter Support). Der separate Monitor hat 9" Diagonale (7" wäre auch ok) und die Kamera ist ein Twin Rückfahrsystem. Nicht weil ich die Twin Funktion wollte, sondern weil das Verbindungskabel mit ultradünnem Stecker nur 7 mm Durchmesser hat. Kameras mit nur einer Linse benötigen 13 mm. Da das Handy bereits mit Navigation und ATC beschäftigt ist, war mir ein extra Monitor wichtig. Der schwebt nun oberhalb des Radios, ohne die Sicht nach vorne zu beeinträchtigen.
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Das CARMedien Twin Rückfahrsystem CM-GDKRFS3 ausgepackt.
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Probeaufbau und Testfahrt, knapp 1.000 km quer durch Deutschland vor kurzem.
An den elektronischen Rückspiegel hat man sich ruck- zuck gewöhnt und ich wollte ihn auch nicht mehr missen. Man sieht den rückwertigen Verkehr gut und kann die Entfernung und Geschwindigkeit des Verkehrs von hinten gut abschätzen. Für mich persönlich ein großer Sicherheitsgewinn und trägt bei mir enorm zum entspannten Fahren bei.
Daher habe ich mich dazu entschieden, die Kamera fest zu montieren.
Montage
Den Haltebügel der Kamera einfach so auf die empfindliche GFK Außenhaut meines Wohnwagens zu kleben wollte ich nicht machen. Eine Kamera ist für mich eine "kurzlebige" Elektronik und sollte leicht austauschbar sein. Daher habe ich mir einen Montageadapter für die Rückfahrkamera besorgt. Dieser hat variable Nutsteine, damit kann man einen x-beliebigen Bügel einer x-beliebigen Kamera problemlos darauf befestigen. Zum Wohnwagen hin gibt es zwei M5 Gewinde zum Aufschrauben. Und falls man die Kamera nicht mehr brauchen sollte, wird eine Blindabdeckung angebracht.
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Der Montageadapter mit den zwei Nutsteinen.
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Hier mit den eingelegten Nutsteinen und mit den VA Befestigungsschrauben - noch ungekürzt - für den Haltebügel der Kamera.
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Rückansicht des Montageadapter mit zwei exemplarischen Befestigungsschauben. Die umlaufende Nut ist zur besseren Abdichtung.
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Der Montageadapter wurde mit DekaSeal 8936 "aufgeklebt". Da die Verarbeitung etwas anders abläuft als mit Silikon, fehlt mir noch die Erfahrung, wie man unschwer sieht, damit es richtig sauber aussieht. Anstatt Spülmittelwasser zum Glätten kann man bei DekaSeal Silikonspray verwenden.
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Von innen liegt die Verschraubung im Oberschrank. Dazu wurden zuerst die drei Löcher von außen vorsichtig nach innen durchgebohrt. Da die Rückseiten der Oberschränke hinterlüftet sind, 3 cm Abstand zur Dämmung der Außenwand hat, mussten zuerst die Löcher für die Halteschrauben von innen mit einem Kegelbohrer auf 22 mm vergrößert werden, damit die 20 mm Unterlagscheiben durch passten. Fest geschraubt habe ich den Montageadapter mit zwei Stück M5 VA-Gewindestangen, da die genaue Länge der Gewindestange erst nach dem Durchbohren gemessen werden konnte (74 mm). Ich habe mich dazu entschieden, die Gewindestangen bis kurz vor die Innenverkleidung gehen zu lassen, damit man problemlos die Unterlagscheibe, Sicherungsscheibe und Mutter - alles aus VA - auflegen konnte.
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Zum Verlegen des Kabels im Wohnwagen mussten zwei Löcher gebohrt werden. Zuerst läuft es nach oben, hinter der oberen Leiste geht es in den Kleiderschrank und von dort in den Unterkasten der Sitzgruppe, wo auch die Batterie steht und die Kabel des Movers eingeführt sind. Für das Videokabel wurde daneben ein Loch durch den Fußboden gebohrt und die Leitung am Kabelstrang des Movers zur Deichsel geführt. Die Durchführung wurde ebenfalls mit DekaSeal abgedichtet.
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Das Ende der Videoleitung. Sie wird durch die Heckklappe in den Kofferraum des Autos geführt und mit der Leitung zum Monitor verbunden. Option für die Zukunft: Eine 6-Pin Outdoor Kupplung für das Videokabel anbringen, da die Steckverbindungen sicherlich nicht für dauerhaftes zusammenstecken gedacht sind.
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Und so sieht das fertige Ergebnis von außen aus.
VG
Bernd