Stützlast ständig anders trotz identischer Beladung

  • Wenn ich den einen oder anderen Beitrag so lese, verstehe ich auch , warum sich bei neueren PKW's sich die elektrische Handbremse automatisch löst.


    Damit verhindert die Autoindustrie das extrem häufige Verbiegen der Schweller und Deichseln sowie das ständige Herausreisen der Hinterachsen wenn beim Anfahren mal vergessen wurde die Handbremse zu lösen.

    Ganz gefährlich ist auch das rückwärtige Anhalten an Gefällen größer 20%, da sind auch schon viele PKW-Dächer aufgerissen. :lol::undweg:

  • Der Segler hat's kapiert. :ok


    Es sind zwei Kräfte die hier Werkeln die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.


    1. Die Lage des Schwerpunkts des Wohnwagens zur Achse. Die Position des Schwerpunkts relativ zur Achse kann man mit der Beladung verändern oder durch Kippen des Aufbaus, sprich Verändern der Deichselhöhe. Sie macht, wie der Jarni1955 experimentell belegen konnte, relativ wenig aus. Die Kosinus Funktion kann hier zur Berechnung verwendet werden wenn man das Gewicht des Wohnwagens und die Strecke von Deichsel bis Achse kennt.

    Die Kosinus Funktion hat in den Randregionen (also bei 0 und bei 90 Grad) nur kleine Veränderungen.


    2. Das Drehmoment der Räder die auf den Rahmen wirken. Damit das überhaupt passiert müssen die Bremsen angezogen werden und der Wohnwagen muss auf einer Schräge stehen. Auf ebener Fläche gibt es kein Drehmoment und es ist dann folglich auch egal ob die Bremsen gelöst sind oder nicht.


    Daher auch der allgemeine Tipp die Stützlast in der Ebene zu messen.

    Dann ist die zweite Kraft weg und die erste ist relativ einfach zu messen.


    Jetzt muss nur noch ein Freiwilliger her der seinen Wohni auf die Keile stellt und nachmisst. :prost:

    PS: Ich werde mir den Chatverlauf merken. Endlich kenne ich neben der Fliegeraufgabe eine zweite die jedes Forum zum Kochen bringt. :lol:


    "Ein Flugzeug steht auf einem 2500 Meter langen Laufband, so groß und breit wie eine Startbahn.

    Eine Geschwindigkeits-Steuerung setzt das Laufband automatisch in Bewegung, sobald die Räder des Flugzeugs anfangen zu drehen, mit der gleichen Geschwindigkeit, nur in die entgegengesetzte Richtung.

    Der Pilot gibt Vollgas.

    Was wird passieren? Kann das Flugzeug starten?"

  • gerade überlegt, kann falsch sein: Hängt man (spaßeshalber) ein Lot in die Kederleiste, welches im angehängten Zustand auf die Rad-/ Achsmitte weisen würde, könnte man beim Anheben sehen, wie weit der Schwerpunkt wandert. ... muß ich mal testen, hab als Rentner ja genug Zeit für so einen Unsinn. Gibt dann wieder was zu rechnen

    Hast du das Wasser berücksichtigt, welches sich im System befindet? Damit meine ich nicht den Teil, der im Tank steckt, sondern den anderen in den Schläuchen.

    Wenn der Wohnwagen längere Zeit (relativ gesehen) vorne niedriger steht, bewegt sich das Wasser nach vorne.

    Einfach mal ausprobieren!



    LG

    Mi-go

  • nach da wird wohl viel zu kompliziert um 5 Ecken gedacht. Das Problem bei den Federwaagen mit einigen cm Hub ist einfach, dass die Deichsel bei angezogener Handbremse um einen kleinen Betrag nach vorne wandert und das Ding nicht mehr senkrecht steht. Dann wirds auch nix mehr mit einer brauchbaren Messung. Bei den elektronischen, die rein auf Druck reagieren, darf es keine Probleme geben, vorausgesetzt auch die stehen sauber senkrecht.

  • da wird wohl viel zu kompliziert um 5 Ecken gedacht.

    Wenn man das wissenschaftlich lösen will, kann man damit eine Doktorarbeit daraus machen.

    Und es würde als Ergebnis herauskommen, daß es Abweichungen gibt. Aaaber in einem so geringen Maß, daß es für uns hier nicht relevant und mit den uns zur Verfügung stehenden Meßmitteln auch kaum feststellbar ist. :w:ok

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • Moin,


    vielleicht sollte jeder selbst am eigenen WW testen anstatt aus bier- und weinseliger Laune heraus nicht belastbare Meinungen zu verbreiten.

    Haarspalterei um wenigen 100g dient nur der Unterhaltung, ist jedoch wenig informativ.

    Gruß vom Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Hast du das Wasser berücksichtigt, welches sich im System befindet? Damit meine ich nicht den Teil, der im Tank steckt, sondern den anderen in den Schläuchen.

    ..

    Das hatte ich mal ausgerechnet. In unserem Wagen sind knapp 6 m Schlauch verbaut. Der Innendurchmesser beträgt 8 mm.

    Daraus ergibt sich eine Gesamtwassermenge von 0,3 l in den Schläuchen.

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

    ### 90 Jahre später ... Nix gelernt ###

  • Das hatte ich mal ausgerechnet. In unserem Wagen sind knapp 6 m Schlauch verbaut. Der Innendurchmesser beträgt 8 mm.

    Daraus ergibt sich eine Gesamtwassermenge von 0,3 l in den Schläuchen.

    Hast Du auch die Hebelwirkung der aktuellen Position des Wassers berücksichtigt? ;):lol:


    Nicht zu vergessen sind generell die dynamischen Veränderungen der Stützlast im Laufe des Urlaubs:


    -Leerung des Wassertanks

    -Füllung der Toilettenkassette

    -Verlagerung von getragener Wäsche zum Schmutzwäschesammelplatz

    -Leerung der Lebensmittelvorräte

    -Leerung von Körperhygieneartikeln wie Zahnpasta oder Shampoo

    -Mitnahme von Reisemitbringseln

    -Höhe über Meeresspiegel

    -Luftdruck

    -Luftfeuchtigkeit


    Da hilft doch nur mindestens 2x tägliches Messen der Stützlast, um diese permanenten Veränderungen zu registrieren...

    8o;)

  • Hast Du auch die Hebelwirkung der aktuellen Position des Wassers berücksichtigt? ;):lol:

    Ja natürlich, auch temperatur- und druckabhängige Viskosität und Oberflächenspannung.

    Muss ja alles ganz genau.

    Wie in dem anderen Thread, wo die Querneigung so exakt ausgeglichen sein muss, das eine Höhendifferenz des Herdes von 0,7 mm (!) eliminiert wird.

    Ich glaube, ich brauche unbedingt ein hochgenaues Kreuzlasernivelliergerät ...sonst gibt das nichts mehr mit diesem .. Campen. 8)

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

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  • Hat das Flugzeug Radantrieb?

    Mit freundlichen Grüßen Gelegentlichflieger (dass dann aber eher dienstlich)


    ...irgendwas ist immer ;( ...
    Es gibt so viele Hunde auf der Welt und ausgerechnet wir haben den schönsten.

  • :lol::lol::lol:


    Was wirklich messbaren Einfluss hat ist die angezogen Bremse und wenn der Wohnwagen schräg steht.


    Zu letzterem eine kleine Episode:

    Wir haben unseren Wohnwagen vom Händler abgeholt. Komplett leer, keine Gasflaschen, keinerlei Beladung. Problemlos angekuppelt.


    Zu Hause angekommen. Wohnwagen steht leicht bergabwärts. Bremse angezogen. Ich löse die Anhängerkupplung, drehe das Stützrad hoch und ... da kommt mir die Deichsel entgegen! Will der Wohnwagen doch tatsächlich Männchen machen!


    Ich konnte ihn wieder herunter drücken. Stützrad etwas runter und alles war gut.


    Das zeigt aber welchen heftigen Einfluss so eine Schräge auf die Stützlast hat.

    Unser Gespann: Mercedes Vito Tourer Kompakt 111 CDI (1600 ccm, 114 PS, Frontantrieb) mit Hobby OnTour 490 SFf (1500 kg).

  • Wir hatten vor Jahrzehnten mal einen kleinen Hobby 380TB gekauft.

    Wir holten den beim Händler ab und als meine Frau beim in der ebene stehenden Wagen die Handbremse anziehen wollte, hat sie damit den ganzen Wohnwagen deutlich angehoben und das Heck ging bedrohlich nach unten. ;)

    Kurzer Aufbau und Deichsel mit hoher Hebelwirkung, und da leer praktisch keine Stützlast...

  • Haben die nicht ab Werk immer 50kg.

    25kg ist mindestens gefordert.

    StVZO §44

    Zitat:

    (3) Bei Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 t darf die vom ziehenden Fahrzeug aufzunehmende Mindeststützlast nicht weniger als 4 Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen; sie braucht jedoch nicht mehr als 25 kg zu betragen. Die technisch zulässige Stützlast des Zugfahrzeugs ist vom Hersteller festzulegen; sie darf – ausgenommen bei Krafträdern – nicht geringer als 25 kg sein. Bei Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t darf die vom ziehenden Fahrzeug aufzunehmende Mindeststützlast nicht weniger als 4 Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen, sie braucht jedoch nicht mehr als 500 kg zu betragen. Die maximal zulässige Stützlast darf bei diesen Anhängern – ausgenommen bei Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern), die für eine Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 40 km/h gekennzeichnet sind (§ 58) und land- oder forstwirtschaftlichen Arbeitsgeräten – höchstens 15 Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Starrdeichselanhängers (einschließlich Zentralachsanhängers), aber nicht mehr als 2,00 t betragen. Bei allen Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern) darf weder die für die Anhängekupplung oder die Zugeinrichtung noch die vom Hersteller des ziehenden Fahrzeugs angegebene Stützlast überschritten werden.

    Zitat ende

  • Steht der Wohnwagen bergab, also Deichsel tiefer wie das Heck, kann nur mehr Gewicht auf dem Stützrad soll sein.

    Übrigens wirkt sich das ganze umso mehr aus je höher und weiter in der Mitte der Schwerpunkt ist.


    Wenn der Schwerpunkt durch anheben der Deichsel nach hinten wandert kann es so weit kommen der er Anhänger plötzlich nach hinten kippt.

    Das hab ich schon öfter gesehen.

    Wenig Stützlast und anheben kann dann ganz böse enden.

  • Danke dir für die ausführliche Erklärung.

    Mein Beitrag war nur ein kleiner Seitenhieb, zur Aussage gestern

    Aber um das Zitat mal beim Schopf zu packen. Mein Auto hat 3,5to Anhängelast, aber nur 128kg Stützlast. Paßt eigentlich nicht mit der 4% Regel? :/

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • Danke dir für die ausführliche Erklärung.

    Mein Beitrag war nur ein kleiner Seitenhieb, zur Aussage gestern

    Aber um das Zitat mal beim Schopf zu packen. Mein Auto hat 3,5to Anhängelast, aber nur 128kg Stützlast. Paßt eigentlich nicht mit der 4% Regel? :/

    25 kg reichen, Mindeststützlast §44 StVO

    Gruß Jürgen

    Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden und Idealismus ist schön, aber Realismus ist oft praktikabler


  • Die Formulierung lautet:

    Zitat

    ... darf die vom ziehenden Fahrzeug aufzunehmende Mindeststützlast nicht weniger als 4 Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen; sie braucht jedoch nicht mehr als 25 kg zu betragen. ...

    Hört sich ein wenig verwirrend an, sagt aber letzten Endes, wie Jarni1955 schrub: mindestens 25 kg.

    Behördendeutsch ... hat mich meine paar letzten Arbeitsjahre, die ich in einem Amt verbringen musste durfte, auch zur Verzweiflung getrieben.

    Wenn auch die verbeamteten und angestellten Kollegen ganz nette waren - war eine andere Welt.

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

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