Unterboden Fendt 445

  • Hallo liebe Mitforisten,


    Als ehemaliger Wohnmobil Fahrer bin ich gerade auf der Suche nach einem Wohnwagen... Nicht zu alt, nicht zu teuer ;)


    Nun habe ich einen gefunden der passt... Fendt 445 BJ 2019

    Der stand immer unter einer "Zelt Garage" mit Schotter Boden , in der Nähe eines Baches. Schaut euch bitte Mal das Bild unten an... Das ist Schimmel, aber der Boden ist trocken, im Wagen riecht es nicht muffig...


    Das kommt wohl von der Boden Feuchtigkeit, denke ich. Kann man den Schaden beheben? Und dann versiegeln mit ..... Schutz?


    Schon Mal vielen Dank für euren Support.


    Viele Grüße von Dirk wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/250456/

  • Moin Dirk,


    ich würde den WW auf einem trockenen Platz abstellen (dürfte aktuell ja kein Problem sein).
    Anschließend mit einem Handbesen (mit Mundschutz) den Boden abfegen.

    Falls er immer noch scheckig aussieht, dann mit Leinölfirnis 1- oder 2-mal überstreichen.

    Gruß vom Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Danke für deine Nachricht, ok ... Das hört sich einfach an. Du siehst kein Kaufhindernis darin?


    Viele Grüße von Dirk

  • Hallo Dirk,


    bei dem Baujahr dürfte eigentlich nur oberflächlich etwas sichtbar sein.

    Gruß vom Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Hallo Erni,

    Fendt hat ja nur so eine Platte darunter als Unterboden, irgendwie so Holzfaser Platte. Kann ich die, wenn es nicht mehr Schimmelt, mit Unterboden Schutz besprühen lassen?


    Irgendwie ist das schon sehr billig von Fendt... :(


    Viele Grüße von Dirk

  • Hallo Dirk,


    die Sandwich-Bodenplatte ist allgemeiner Standard.

    Mit Leinölfirnis zu streichen ist sehr schnell erledigt.

    Gruß vom Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Wie Erni schon schrieb, das ist normaler Standard und auch gut so, sonst würde es im Boden schneller gammeln.
    Der Unterboden sollte nicht versiegelt werden, der ist bewußt diffusionsoffen. Mittel der Wahl sind das schon genannte Leinölfirnis oder Owatrol-Öl.
    Schau mal hier rein: https://www.korrosionsschutz-d…caravan-unterbodenschutz/

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

    ### 90 Jahre später ... Nix gelernt ###

  • Also Holzfaser ist das schon mal nicht, sondern eine ordentliche Sperrholzplatte.

    Und geschützt wird sowas mit einem luftdurchlässigen/atmungsaktiven Unterbodenschutz. Ist wichtig, damit das Holz atmen kann und evtl. vorhandene Feuchtigkeit auch wieder abgeben kann.

    Ansonsten gammelt es dir in kürzester Zeit weg.


    Für den Wohnwagen gibt eszum Beispiel Elaskon C-UBS oder von der Firma Dekalin DEKAphon 9735 oder 958.


    Sachen aus dem KFZ-Bereich, die komplett luftdicht versiegeln, haben am Holzboden nichts zu suchen.

  • Ups... Also nix dicht machen für die Ewigkeit...

    Also das sollte der Verkäufer noch machen lassen. Kann er ja gleich mitmachen bei Dichtigkeitsprüfung, dann hat es sich erledigt :)


    Also schon Mal vielen Dank für euren Support - hat mir wirklich sehr geholfen :thumbup:


    Viele Grüße von Dirk

  • Also Holzfaser ist das schon mal nicht, sondern eine ordentliche Sperrholzplatte.

    Ist das bei Fendt so? Bei anderen Marken wird da durchaus Faserplatte verwendet. :w

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • Ganz sicher Sperrholz, ich habe bereits Löcher im Fendt gebohrt und konnte mich davon überzeugen.

  • Ist das bei Fendt so?

    Faserplatte kann ich mir nicht vorstellen. Die reagieren viel zu empfindlich auf Feuchtigkeit.

    Es sollte eigentlich immer eine Speerholzplatte sein. Die Frage ist halt, wie dick die ist.

    Und wenn man Bilder vom den Feuchteschäden am Boden sieht, blättert das Schichtweise ab. Und das passiert nur bei Speerholz.

  • Ist das bei Fendt so? Bei anderen Marken wird da durchaus Faserplatte verwendet. :w

    Oder GFK, wie bei meinem Franzosen... :thumbup: .

    Nein! Ich habe keinen Besuch - das sind alles meine Schuhe.

    Manchmal höre ich auf den Namen Tina ;) ...

  • Faserplatte kann ich mir nicht vorstellen. Die reagieren viel zu empfindlich auf Feuchtigkeit.

    Nicht vorstellen, konnte ich mir das auch. Aber die Realität sieht bei Knaus leider anders aus. Da ist sowohl die Innenplatte, als auch die ausenliegende "Holzschicht" aus einfachster Faserplatte, Unterseite mit einer Papierdicken Beschichtung. Optisch ähnlich einer Multiplexplatte. Da hält nicht wirklich etwas drin. =O

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • ...

    ehemaliger Wohnmobil Fahrer ... Wohnwagen...

    ...

    Um noch mal auf diesen Aspekt einzugehen. Du wirst diverse Unterschiede feststellen, vor allem auch hinsichtlich des unterschiedlichen Kabinenaufbaus. Das hat auch Auswirkungen auf die Bodengruppe.

    Normalerweise ist das Chassis eines Wohnmobils wesentlich verwindungs- und verschränkungssteifer als das eines Wohnwagen, dieGeschäumtes PolystyrolGeschäumtes Polystyrol

    Da gibt es dann noch die "echten" Expeditionsmobile, die einen zusätzlichen Zwischenrahmen zwischen Kabine und Fahrgestell haben oder bei denen die Kabine quasi flexibel aufgehängt ist - mit solchen Fahrzeugen war ich auch schon etliche Male unterwegs.


    Normale Wohnmobile - klassische "Weißware" - haben zur zusätzlichen Versteifung eine relativ robuste untere Bodenplatte, oft Siebdruckplatte o.ä., manchmal beschichtet oder mit GFK belegt etc..

    Bei einem Wohnwagen ist das üblicherweise nicht der Fall, da hier vor allem das Gewicht eine Rolle spielt. Da gibt es auch nicht das typische massive H-Chassis wie bei Wohnmobilen, sondern eher ein Art Y-Chassis mit z.T. Seitenauslegern z.b. zum Anflanschen der Stützen.
    Gerade bei den leichten Wohnanhängern sind diese Fahrgestelle nicht komplett verwindungs- und verschränkungssteif, die Kabine ist - bis auf wenige Ausnahmen - auch nicht selbst tragend, sondern benötigt die verbauten Möbel als statisches Element.

    Das bedeutet aber auch, dass der ganze "Pappkasten" bei entsprechenden Straßenverhältnissen in sich beweglich ist, im Idealfall natürlich nicht so, dass es ihn zerreißt.

    Darauf müssen natürlich die Materialien abgestimmt sein, d.h. sie dürfen genaugenommen nicht so steif sein, dass sie bzw ihre Verbindungen untereinander bei den möglichen minimalen Verschränkungen reißen. Da spielen natürlich auch Faktoren wie Wetter eine Rolle - unterschiedliche Materialien haben bei unterschiedliche Temperaturen unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten, auch die Flexibilität ändert sich - typischerweise ziehen sich z.b. Kunststoffe bei Kälte zusammen und werden spröder, während sie sich bei Hitze ausdehnen.

    Einzelne Wohnwagenhersteller setzen das um, indem sie - wie z.b. Kabe - wesentlich stabilere Fahrgestelle (mehr Traversen) und Kabinenaufbauten verbauen. Das ergibt dann natürlich höhere Gewichte und Preise.

    Andere verbauen - wie bei meinem Fendt - Dächer aus einem Verbund (GFK/Aluminium) oder - wie bei Tabbert - haben auf dem eigentlichen Dach zusätzlich ein sogenanntes "schwimmendes GFK-Dach", wiegt und kostet natürlich auch mehr.

    Baut man eine Kabine (oder eine Bodengruppe) komplett aus Kunststoff wie z.b. GFK, muß man diesen physikalischen Eigenschaften natürlich Rechnung tragen, was leider nicht immer der Fall ist, wie ich bei einem meiner Wohnwagen erleben mußte.

    Da hat die beschriebene "Bewegung im Gebälk" im Fahrbetrieb zu winzigen, kaum sichtbaren Spannungsrissen im GFk-Unterboden geführt, wo dann durch den Kapillareffekt über die Zeit Wasser in die Bodengruppe eindringen konnte und dort, da der Boden nicht diffusionsoffen war, zu "Gammel" geführt, bis hin zum bekannten Osmoseschaden der GFK-Schicht selbst.

    D.h. egal wie die Bodengruppe ausgeführt ist, sie bedarf immer der Kontrolle und Pflege - die Intensität ist natürlich immer von der individuellen Nutzung abhängig!

    Gleiches gilt auch für die verbauten Dämmstoffe - in der Regel handelt es sich um geschäumtes Polystyrol - entweder expandiertes Polystyrol (EPS) (Handelsname z.b. Styropor) oder um extrudiertes Polystyrol (XPS) (Handelsname z.b. Styrodur), daneben kommt vor allem noch Polyurethan (PU / PUR etc) zum Einsatz.

    Hier ist - neben dem Dämmwert - die Aufnahme von Feuchtigkeit ein Thema, da liegt XPS mit weniger als 2 Vol.% vorn, gefolgt von PUR und EPS mit < 5 Vol. %.
    Oft wird zwar damit geworben, dass einer der Hartschäume keine Feuchtigkeit aufnimmt - die Physik spricht da jedoch eine andere Sprache.

    Aber: Für den Camper, der nur seine paar Urlaubswochen pro Jahr mit seinem Freizeitmobil unterwegs ist, sind diese Feinheiten fast egal, wenn seine Pappkiste ansonsten über das Jahr möglichst trocken/geschützt steht.

    Interessanter wird es für Langzeitreisende wie meinereiner, die viel fahren und bei denen die Kiste allerhand abkönnen muß - da spielen solche Faktoren ein Rolle und wirken sich vor allem auf den Pflegebedarf aus.
    Darum habe ich auch immer mindestens eine Buddel Owatrol Öl dabei und krabbel mehrmals im Jahr, alle paar tausend Kilometer, mal unter die Kiste und checke den Unterboden.


    Ich habe die letzten Jahre meiner Dienstzeit, die ich leider als "Sesselpfurzer" zubringen musste, damit verbracht, mit an der Entwicklung entsprechender Kabinenaufbauten zu arbeiten, da kommt man zwangsläufig mit diesen Faktoren viel in Berührung. War für mich aber sehr interessant, weil ich daraus viel für mein Hobby Camping ableiten konnte.

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

    ### 90 Jahre später ... Nix gelernt ###

  • Vielen Dank. Sehr informativ.


    Wie tragt ihr das Owatrol auf? Pinsel, Rolle oder Sprühdose?


    Gruß, Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich trage die Leinölfirnis mit einem Quast aus einer alten Keks-Blechdose auf.

    Hinbei die Dose nur ca. 2cm hoch befüllen.

    Insgesamt bringe ich so ca. alle 5 Jahre 2-mal auf.

    Das Öl ist fast so dünnflüssig wie Wasser.

    Kostenpunkt ca. 5,-€ für 1l, Verbrauch ca. 0,6l für ca. 10m² pro Durchgang.

    Gruß vom Erni


    Jedem sein Hobby, ich habe mein(en) Hobby. ;camper=   :ok:

  • Jungs, das sind mal Auskünfte zu meinem Thema, die was wert sind...

    Vielen Dank für die wertvollen Hinweise und ausführlichen Aufklärungen.


    Vielen Dank


    Viele Grüße von Dirk

  • Das geht gut, ich hab mal mit einem Drucksprüher von Gloria, natürlich mit Maske und Augenschutz, gemacht.

    Jetzt habe ich für unterwegs Owatrol in der Drucksprühdose dabei.

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

    ### 90 Jahre später ... Nix gelernt ###

  • Nicht vorstellen, konnte ich mir das auch. Aber die Realität sieht bei Knaus leider anders aus. Da ist sowohl die Innenplatte, als auch die ausenliegende "Holzschicht" aus einfachster Faserplatte, Unterseite mit einer Papierdicken Beschichtung. Optisch ähnlich einer Multiplexplatte. Da hält nicht wirklich etwas drin. =O

    Von welchem Knaus-Modell schreibst Du? Das Sandwich meines 2005er hat oben und unten Sperrholz, 100%.


    Den fleckigen oben gezeigten vom Fendt finde ich sehr ungewöhnlich und unnormal.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!