Bürstner Premio / Averso Plus 510 TK 2022 - Kritik / Lob / Verbesserungen / Anregungen

  • Guten Tag zusammen,


    ich wollte das Forum mal nutzen, um einen kleinen Erfahrungsbericht zu unserem Bürstner Premio Plus 510 TK zu schreiben.

    Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen unentschlossenen oder es kommen noch Anregungen zu Optimierungen hinzu.


    Wir haben im Sommer 22 einen Lagerwagen mit 2to Fahrgestell gekauft und recht viel Zubehör nachrüsten lassen.

    Da dies von Anfang an der Plan war, war die maximale Auflastung Pflichtausstattung.


    Zur Ausstattung/Nachrüstung beim Händler gehören:

    - Gasaußensteckdose

    - Schiebefenster Küche

    - großes Heki

    - manuelle Trittstufe

    - Duo Control mit EisEx und Fernanzeige (die schwarze)

    - Dachklima Dometic 2200 ohne Heizfunktion hinter der Achse in neuem Dachausschnitt

    - 12V Umluftgebläse

    - Truma Ultraheat

    - Deichselträger Thule Superb

    - Mover vor der Achse (Truma Smart A)

    - Batterie mit Autarkie im Schrank unter dem Kühlschrank

    - Omnistore Dachmarkise

    - Duschbrause im Bad

    - Trigaswarner


    Ich selbst habe das Folgende nachgerüstet:

    - Wasserfüllstandsanzeige

    - Voltanzeige

    - 24" Alden TV am serienmäßigen TV-Halter

    - Alko Premium Stützrad mit Waage


    Positiv an dem Wagen ist für uns noch immer der Grundriss. Wenn man ihn planungsgemäß nutzt, haben die Kinder ihren eigenen Bereich, den man eigentlich im Alltag nicht betreten muss. Somit können die Spielsachen auch mal liegen bleiben, ohne dass man in Lego latscht. Zudem sind die Kids abends recht weit von Sitzgruppe, Tür und Bett entfernt. Das Hubbett funktioniert bei uns bislang tadellos. Mit dem 2to Fahrgestell und den 225er Reifen liegt der Wohnwagen gut auf der Straße. Insgesamt ist er recht kopflastig. Da unser Auto die 100kg Stützlast mitgeht, komme ich aber hin. Die Küchenschubladen bleiben bislang an ihrem Platz, sind aber auch mit weniger als den zugelassenen 10kg beladen. Das Schrank-/Raumkonzept geht für uns auf, auch wenn man immer mehr Stauraum gebrauchen kann. Der Premio hat im Vergleich zum Averso die brauchbareren Schränke unter dem Hubbett (tiefer aber nicht so stylisch), insgesamt spielt der persönliche Geschmack hier aber wohl die größte Rolle. Uns gefiel der Premio optisch besser. Dass dieser dann aber nicht automatisch die dickeren Matratzen hatte, habe ich z.B. vorher nicht gewusst. Wir haben uns mit Toppern beholfen. Der Kühlschrank ist für uns prima, wenngleich ich ihn anders herum angeschlagen hätte.


    Negativ aufgefallen ist uns bislang die doch recht eingeschränkte Wintertauglichkeit. Riesen Zwangsbelüftungen im Boden und der vermutlich doch recht große Innenraum bei leistungsschwacher Heizung kommen unter 0 Grad und ohne Optimierungen an ihre Grenzen. Überhaupt haben wir mit vier Personen bei diesen Temperaturen mit Kondenswasser zu kämpfen (auch wenn alle Entlüftungen offen sind).


    Detaillösungen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Polster der U-Sitzgruppe sind aus meiner Sicht z.B. unglücklich geschneidert.

    Wäre das hintere Querrückenpolster bis in die Ecken gezogen, könnte man abends die seitlichen Rückenpolster nach vorne klappen und das Bett bequem in die unterste Stellung bringen. Würde die Mechanik noch ein wenig mehr Spielraum für das Bett geben (20-30cm), so könnte man die Schränke bis auf die Polster nach unten fahren und vielleicht sogar ohne Leiter ins Hubbett steigen. Traumhaft wäre noch eine zweite verriegelte Position, die das Verbleiben der Bettwäsche auf dem Bett zu Lasten der Kopffreiheit ermöglichen würden. Wir sind eher Reiseurlauber, daher müssen wir das Bett bei den Fahrten oft leer räumen. Die Idee mit den Lampen samt USB-Steckdose bei den Kids finde ich super. Überhaupt sind die Kinderbetten im Format ausreichend und recht bequem.


    Die neuen Sitzpolster mit dem integrierten Holzboden sind Fluch und Segen zugleich. Natürlich kommt man so bequem an die Sitztruhe, dafür ist die Öffnung relativ schmal. Die dazu installierten Alu-Streben stören den Zugriff zusätzlich und sind recht scharfkantig. Durch die neue Konstruktion haben die Polster auch recht viel Bewegungsfreiheit auf der Konstruktion. Dass dazu noch die Reißverschlüsse über die scharfkantigen Auflagepunkt laufen, finde ich ebenfalls fragwürdig. Die Staukastenklappen wären sicher eine sinnvolle Ergänzung gewesen. Die riesige Klappe vorn ist zweckmäßig und erleichtert das Be- und Entladen.


    Der Toilettenraum ist wirklich sehr schmal, wir kommen aber damit zurecht. Hätte ich die Kiste selbst konfiguriert, so wäre dort auch noch ein Fenster verbaut. Die 28er Dachhaube ist leider nicht zu verdunkeln, schade dass hier nicht auch eine 40er MPK Haube ab Werk eingesetzt wurde.


    Ungenügend finde ich noch die Bewegung des Bodens. Wenn ich durch den Wohnwagen gehe (85kg), knarzt es doch ziemlich laut und der Boden gibt leicht nach. Das macht der baugleiche LMC 500 K Lift/Style meines Schwagers mit GFK-Boden gefühlt besser. Der Boden fühlt sich dort massiver an und nimmt die Kräfte scheinbar besser auf. Die haben allerdings auch die FBE verbaut - vielleicht macht das einen Unterschied.


    Der Kombi"touch"schalter für die vier Beleuchtungskreise ist gewöhnungsbedürftig und reagiert gern erst auf den zweiten Touch und verhindert die sinnvolle Montage einer Arbeitsplattenerweiterung. Die Aufbautür verdeckt geöffnet leider die Vorzeltleuchte. Die Stehhöhe im Wohnwagen ist super, für unsere Zwergenfamilie (175cm und kleiner) aber nicht so wichtig. In der obersten Stellung kann ich aber sogar unter dem Hubbett stehen. Wieso die Aufbautür dann nicht höher ausfällt, kann wohl nur Bürstner erklären. Mein Kopf hat sich jedenfalls noch nicht daran gewöhnt.


    Die 4,5er Dachmarkise von Thule ist bei uns mit Querträgern verbaut. Bei der Montage an der Wand wären mit etwas Geschick auch 5m verbaubar gewesen und sie würde nicht so hoch thronen. Ob das bei der Fahrt einen echten Unterschied macht, weiß ich nicht, das Dach ist so in jedem Fall schon ziemlich voll.


    Dicke Mängel ab Werk, außer ein paar Schönheitsfehlern, hatten wir bislang noch nicht. Ich hoffe, dass das auch so bleibt. Derzeit haben wir ein wenig Feuchtigkeit in den doppelten Scheiben auf der Beifahrerseite. Mal sehen, ob sich das von alleine wieder gibt. Ich würde den Wagen, insbesondere den Grundriss, wieder wählen. Im Vergleich zum ähnlichen Hobby hat er größere Betten (grad für die Kinder), zum Eriba (das ältere Hubbettmodell) einen deutlichen Zuladungsvorteil. Wir können hier trotz aller Zustatzausstattung 300-400kg echte Zuladung verzeichnen (ohne Zusatz über 600kg). Dafür hat er natürlich die Nachteile der großen Höhe über alles und der fehlenden Komfortausstattung (z.B. Truma Combi / Rahmenfenster,...). Ob es aber bei dem Grundriss wieder der Bürstner würde oder nicht doch der LMC, kann ich nicht sicher sagen. Das Design vom Bürstner sagte uns 2022 am ehesten zu. Die 23er Modelle mit grauem Boden und teils grünen Möbeln gefallen uns weder beim Bürstner, noch beim LMC.


    Vielleicht hat der ein oder andere auch noch Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Modell und Anregungen oder Tipps, was man wie optimieren kann. Wir haben im Bereich der Küche und im Bad noch diverse Handtuchhaken nachgerüstet.

  • Hallo, ich habe das Schwester Modell von LMC den style Lift 500 K, 22er Modell ohne grüne Türen.


    Ich habe eine TV Vorrüstung ohne TV Halter. Die Sat Kabel habe ich unter dem Kleiderschrank gefunden. Allerdings fehlt mir jegliches Verständnis dafür, wie hier eine TV Halterung angebracht werden könnte. Der Rückwand ist direkt das Badezimmer und die Sperrholzwand sehr dünn. Könntest du ein Foto der Halterung reinstellen? Das würde mir sehr helfen.

    Viele Grüße

  • Wir haben die Halterung ab Werk, die ist mit nur zwei Schrauben befestigt. Die Wand ist tatsächlich sehr dünn, daher ist es durchgeschraubt. Eine Schraube ist weit unten und im Bad über der Toilette sichtbar, die zweite versteckt sich oben im Schrank. Ich finde das ok so, der Schwenkarm ist aber sehr kurz.


    Das erste Foto ist ein 24“, das zweite ohne Programm ein 22“

  • Bei der werkseitig vorgerüsteten Seite, an der die TV-Halterung angebracht werden kann, war bei unserem Hymer die dünne Wand mit mit einer Verstärkung, mit eineme passend Brett auf der Rückseite versehen.

    Das kann man auf Maß zugeschnitten auch selber anbringen.

    Wo ich bin, ist das Paradies! (Voltaire) :)

  • Ok danke, hatte gehofft, dass es hier ab Werk bessere Lösungen gab die ich nicht gesehen habe. So wichtig ist mir der TV, dank großem IPad, dann auch wieder nicht. durch die Wand im sichtbaren Bereich möchte ich auf keinen Fall bohren.


    Werde die Tage aber noch mal etwas zur Mechanik des Hubbetts mit den 2 Knöpfen einstellen, hier funktionierte meine Verriegelung ab Werk unzuverlässig. Der Umlenkhebel unter dem Lattenrost vom linken Knopf zog sich nicht vollständig zurück und damit konnte die Verriegelung nicht einrasten. Werde das mal als PDF mit Bildern dokumentieren, dauert aber ein paar Tage.

  • Eine weitere Baustelle ist das untere Etagenbett hier knarzt es beim Umdrehen gewaltig. Ich habe die Auflagedreiecke vorn und hinten in Verdacht. Gibt es hier Erfahrungen zur Abhilfe?

  • Zum Thema Knöpfe hatten wir jetzt tatsächlich auch eine Baustelle. Bei uns schnackte der rechte Hebel für die Bremse nicht von alleine zurück. Die Werkstatt hat die Niete dann etwas gelöst, so dass er wieder gängig wurde.


    Das untere Etagenbett knarzt bei uns auch recht ordentlich. Im bürstner kommt dazu aber noch der Holzboden.

  • Genau das war auch mein Problem nur beim linken Hebel und damit verriegelte das Hubbett oben nicht mehr… bzw. Noch nie?

    Die um Lenkhebel sind ja leider genietet. Ich habe es erst mal mit ein wenig Silikonspray gängiger machen können. Aber die richtige Lösung ist die Niete zu weiten. Diese ist ab Werk viel zu hart anliegend, so dass der Hebel nicht wieder in seine Ursprungsposition zurück kam. Das werde ich nach dem Urlaub mal angehen.

    Ist leider echt eine Fehlkonstruktion. Hier müsste ein deutliches optisches Signal vorliegen, wie bei der Anhängerkupplung mit roten und grünen Feldern, ob verriegelt oder nicht.

  • Ich schiebe das Bett nur mit gedrücktem rechten Knopf hoch, dann hört man es einrasten. Wenn man danach noch rechts den Knopf drückt und es nicht nach unten ziehen kannt, ist es sicher verriegelt. Zudem ist meiner Einschätzung nach dann auch der Zug von den Seilen weg.


    Mein Problem war schwieriger im oberen Zustand herauszufinden, ohne es wieder aus der Endposition zu ziehen. Die Werkstatt hat die Niete jetzt wohl mit sanften Hammerschlägen geweitet. Ich bin gespannt, ob das nachhaltig ist. Ohne den „Himmel“ abzubauen, macht man da jedenfalls nichts.

  • unser Premio ist Baujahr 2020 und wurde und verkauft mit dem Hinweis " Das Bett rastet nicht mehr ein, sondern ist stufenlos verstellbar", ich habe auch noch nie bemerkt, dass etwas rastet.

    Was mich sehr ärgert ist, dass sich die Bespannung unter dem Hubbett löst und jetzt nach unten über die gesamte Länge etwa 5cm eine Beule wirft. Und das, obwohl es die Werkstatt schon vor Ablauf der Garantie einmal nachgearbeitet hat. Kennt jemand das Problem?

    In dem Fenster des unteren Stockbetts löst sich in den Ecken die Innenverkleidung des Rahmen.

    Insgesamt ist die Verarbeitung deutlich schlechter wie bei dem Scala, den ich in den 90ern hatte. 😔

  • Okay, danke. Ich habe ja die „noch aktuelle“ Version mit der Verriegelung. Ich würde sagen, dass die Schlösser auf dem Bett schon nachrüstbar wären, dazu müsste aber die Halterung links und rechts mit den Zapfen getauscht werden.


    Vermutlich ist das wirtschaftlich nicht zu rechnen.

  • Eine weitere Baustelle ist das untere Etagenbett hier knarzt es beim Umdrehen gewaltig. Ich habe die Auflagedreiecke vorn und hinten in Verdacht. Gibt es hier Erfahrungen zur Abhilfe?

    Das hatten wir auch ganz extrem. Ich habe es aber jetzt in den Griff bekommen. Bei uns war es die untere Latte, auf welcher das Bett aufliegt. Dieses ist nur mit drei Schrauben auf der gesamten Länge verschraubt. Bei Belastung knarzt es dann wie im Geisterhaus. Ich habe jetzt Filzgleiter zwischen die beiden Latten gemacht und das Geräusch ist ganz weg.


    Der "weiche" Boden wurde durch eine Maßnahme von Bürstner beseitigt. Mittig unter dem Boden ist ein Längsträger verbaut worden. Die wird durch die Achse und eine Quertraverse gestützt. Die Qualitätsanmutung im Wohnwagen wurde für meine Begriffe um 100% gesteigert. Es bleibt allerdings dabei, dass sich der Boden im LMC noch besser anfühlt.


    Die von mir im Eingangspost angesprochenen scharfen Kanten der Streben unter den Sitzpolstern haben wie erwartet die Reißverschlüsse beschädigt. Von Bürstner gab es die Polster auf Gewährleistung neu, leider mit einem minimal anderen Farbeinschlag und etwas welliger. Auch dies kann der LMC mit dem etwas dickeren Stoff für meine Begriffe besser. Die Streben wurden von Bürstner etwas entgratet, DIE Lösung ist es für mich aber nicht. Ich habe nun Fahrradschläuche über die Streben gezogen. Mal sehen wie lange es hält. Lose aufliegende Polster mit Sperrholzplatten darunter wären mir mittlerweile lieber.


    Rein optisch ist der Bürstner innen - zumindest als 2022er im Vergleich zum LMC und Co - noch immer unser Favorit und hat uns bislang sehr schöne Urlaube beschert.


    Nachgerüstet habe ich noch Füllstandsanzeigen für Batterie und Wasser sowie einen Fernfühler für die Ultraheat. Die Stauraumklappen hinten vermisse ich doch arg, der aufgerufene Preis für den nachträglichen Einbau aber unverhältnismäßig hoch.


    Hinter der Batterie habe ich noch einen Notaus für die gesamte 12V-Technik eingebaut. Leider ist die Stellung nicht ganz parallel zu der des Movers.

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