Auf dem Weg von Basel nach L'Estartit - und am selben Samstag dann weiter von L'Estartit nach Barcelona für die Fähre nach Sardinien - hatte ich nach 12 Stunden Fahren die weniger gute Idee auf einem Rasthof zu übernachten als für eine Nacht den Dicken auf ein Campingplatz zu bugsieren.
Da ich auf einer Autobahntanke - Marguerittes in der Nähe von Nimes - einen Platz zwischen 2 Lastwagen fand beschloss ich die vermeintliche Sicherheit auszunutzen und dort zu schlafen.
Ich schlief so um etwa 23.30 ein, um 1 Uhr kurz auf weil der Lastwagen zu meiner rechten wegfuhr und dann um 3 Uhr auf weil ein neuer Lastwagen ankam.
Ich ging schnell raus und da stand ein schwarzer Lastwagen und ein Typ mit einem Hoodie der wie ich dachte der Fahrer des Lastwagens war und pinkeln war, rauchte oder sich die Beine vertrat. Blöderweise dachte ich mir nicht mehr dazu und ging wieder schlafen und wachte um etwa 7 Uhr auf als der Lastwagen wieder wegfuhr.
Ich zog mich an und wollte Kaffee holen, konnte aber weder den Schlüsselbund noch die Geldbörse finden die ich immer unter dem Fernseher bei der Eingangstür ablege. Ich ging raus zum Auto und fand die Türen zu, aber nicht mehr verriegelt und das der Trolley mit Fotoausrüstung und anderer Elektronika fehlte.
Ich ging zurück zum Wohnwagen und sah den Schlüsselbund unter dem Rad liegen und als ich die Tür abschliessen wollte das das Schloss aufgebrochen war.
"Netterweise" hatte der Dieb mir den Schlüssel dagelassen, ansonsten wäre das Problem richtig mühsam geworden...
Anhanden der Situation muss der Dieb das Schloss der Wohnwagentür zwischen 3 und 7 Uhr so leise aufgebrochen haben das ich nicht aufwachte, auf der linken Seite der Tür auf der Ablage Geldbörse und Autoschlüssel und rechts auf der Rundsitzgruppe ganz hinten die Tasche mit 3 Apple Rechnern genommen. Da ich neben dem Bett noch etwa 300€ in Scheinen offen rumliegen hatte bin ich sicher das er den Wohnwagen nicht betrat auch weil ich wegen der Bewegungen bestimmt aufgewacht wäre. Mit dem Schlüsselbund wo alle Schlüssel dran waren hat er das Auto entriegelt und den Trolley der auf einem anderen Koffer lag genommen. Glücklicherweise konnte er im Dunkeln weder den elektrischen Sitz nach vorne fahren noch die verkehrt rum aufgehende kleine Türen des Extra Cab öffnen, so liess er den Koffer drin, was gut war da dort u.a. auch meine richtige Fotokamera war.
Das ich mit Gas betäubt wurde halte ich für eher unwahrscheinlich da ich nach dem Aufwachen ausser etwas Erschöpfung keinen "Hang-Over" hatte und aus Sicherheitsgründen waren alle Fenster geschlossen.
Ich musste danach zum nächsten Polizeiposten der Autobahnpolizei fahren wo die Diebstahanzeige aufgenommen wurde und DNA Abstriche von mir und der Tür genommen wurden.
Die AirTags in meiner Geldbörse und dem Trolley liegen weiterhin in der Nähe des Flughafens Nimes da der Dieb sie wohl aus dem Autofenster geworfen hatte.
Der kleine MacBook Pro wurde am selben Tag in Marseille benutzt, seit dann nicht mehr und der 3 Wochen alte 16" MacBookPro und der iPad Pro erscheinen weiterhin bei mir Zuhause in Zürich da ich sie vor der Abfahrt ausgeschaltet hatte.
Fazit der Geschichte:
- nie den Autoschlüssel, Geldbörse und andere Wertgegenstände in der Nähe der Eingangstür ablegen
- Apple Computer für die Fahrt nicht ausschalten, ausgeschaltet sind sie nicht Ortbar
- AirTags taugen um verlegte Schlüssel wieder zu finden, als Diebstahlschutz bringen sie nicht viel
- Wertsachen gut verstecken so das ein Dieb sich mühe geben muss sie zu finden, was Nachts mit Personen darin eher unwahrscheinlich ist
- ein 10€ Ultraschallalarm den ich auf die Küchenzeile gelegt und auf die Tür gerichtet hätte wäre losgegangen
- bewegungsgesteuertes Licht um den Wohnwagen rum ist nie verkehrt, ich hatte auch so was für die Kederschiene dabei, die waren aber verstaut und entladen
- kleine Videokameras hätten vielleicht etwas gebracht, wohl aber eher nichts
- übliche Türschlösser an Wohnwagen sind so leise aufzubrechen das auch ein müder Leichtschläfer vom aufbrechen nicht aufwacht
- Ein Sicherheitsschloss das auch von innen abschliessbar ist hätte das eventuell verhindern können
Hauptsache das mir nichts passiert ist, was vielleicht auch daran lag das er die Sachen von aussen her einfach nehmen konnte.
Wär da nix gelegen hätte das vielleicht viel böser enden können...
Die Kosten der gestohlenen Sachen wird hoffentlich die Versicherung übernehmen.
Chris