Alu- Vs. GFK-Dach

  • Das ist die Marktlücke, nach der ich gesucht habe:
    Blitzableiter für WoMos und WW.


    Kann man ja genauso wie auf einem Hallendach aufbauen......


    :lol:

  • Guten Morgen,
    Habe grade gesehen dss es dieses Thema schon einmal ähnlich hier gab.
    Blitz
    Sehr interessant.
    Wichtig ist also die erdung des ganzen, was ja an sich klar ist. Vorallem aber Zeichen Aufbau und chassi.

  • Ein sehr interessante Frage, die mich sofort als Elektrotechniker, der fast tagtäglich mit Blitzschutzanlagen zu tun hat , in ihren Bann gezogen hat.


    Im Internet habe ich dazu keine nennenswerten Informationen gefunden, teils waren diese sogar widersprüchlich.


    Besonders aufgefallen ist mir der hier:


    Schutz vor Gewitter auch in Cabrio und Wohnmobil
    Auch in einem Cabrio können Sie sich vor Blitzen sicher fühlen, wenn Sie das Verdeck geschlossen halten. Durch die Metallstreben unter dem Stoff entsteht ebenfalls ein kompletter Faradayscher Käfig, so sagen zumindest Automobilhersteller. Auch bei einem Panoramadach aus Glas soll die Schutzwirkung durch den Rahmen bestehen bleiben. Bei einem Wohnmobil ist der Schutz vor Gewitter hingegen vom Material abhängig. "Bei Modellen mit einem Aufbau aus Kunststoff ist ein zusätzlicher Blitzableiter nötig", schreibt der "Focus". Dazu können Sie auch einen Dachgepäckträger zweckentfremden, dieser muss dann aber über ein Kabel und einen Erdspieß mit dem Boden verbunden werden.


    Ich halte diese Recherche die Herleitung der beschriebenen Theorie als absolut unglaubwürdig. Denn schliesslich funktionieren Autos und Flugzeuge als farradayischer Käfig nur, eben WEIL sie a) in der Luft sind und somit ungeerdet. und b) weil sie abgekoppelt isoliert durch die Gummireifen vom Erdpotential sind. ( Man denke an den Vogel der auf der 100.000V Überlandleitung sitzt... ) ... und natürlich, weil sie elektrotechnisch einen Käfig bilden, in dem das Innere "spannungstechnisch" nicht aufgeladen wird...


    Nur: Mit jeder Erdung bzw. Anbindung ans Erdpotential "verschlechtere" ich meinen farradayischen Effekt... Deswegen finde ich den letzen Satz mit dem Dachgepäckträger als absolut kontraproduktiv... sogar gefährlich...


    Jetzt haben wir es jedoch mit Wohnwagen zu tun, die a) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über die Stützen ( wenn auch nur ein wenig ) "geerdet" sind,
    und b) natürlich über den Schutzleiteranschluss, der über die Anschlussleitung des Stomanschlusses mitgeführt wird.


    Somit gilt am Wohnwagen schon mal eigendlich gar nicht der farradayische Käfig als physikalischer "Lebensretter" , sondern ehr "nur" der farradayische Effekt.
    Ich würde jetzt mal also nicht das Auto-Cabrio mit Stoffdach mit einem Wohnwagen inkl. GfK Dach gleichsetzen , denn schliesslich ist ein Cabrio nicht geerdet.. hahaha...


    Wenn ich ehrlich bin kann man jetzt nur mutmassen, ich habe grad auch keine richtige Erklärung. Aber ich werde demnächst mal einen absoluten Fachman für Physik und Elektrotechnik befragen und dann hier berichten.


    Grüße
    Andree

  • Wenn ich an den Physikunterricht zurückdenke, dann fällt mir ein, wie uns der Faraday'sche Käfig mit einem Film erklärt wurde, und das deckt sich mit der Meinung von Andree:


    Ein Stahlgitterkäfig mit relativ großer Maschenweite hängt an einem Kran in der Luft. Drinnen befindet sich ein Mensch und draußen sprühen die Funken von den abgeleiteten Blitzen, die mittels Hochspannung erzeugt wurden.
    Der Mensch bleibt unverletzt, weil durch den Käfig geschützt.


    Von Erdung kann da keine Rede sein. Die braucht man da auch nicht.


    Eine vor langer Zeit durchgeführten Untersuchung am Trabant, dem Volkswagen der DDR hat ergeben, dass auch der Trabant trotz seiner Duroplastkarosse ein Faraday'sche Käfig war´. Die Blechprofile, auf denen diese Plasteteile aufgeklebt wurden, waren nicht so weit auseinander, als dass der Blitz hindurchgeschlagen hätte. Das deckt sich mit dem Cabrio bei geschlossenem Dach.


    Erdung ist erforderlich, wenn ein Blitz gezielt gefangen und abgeleitet werden soll. Das ist der Sinn einer Blitzschutzanlage an Gebäuden. Das ist auch interessant, wenn der Wohnwagen eben kein Faraday'scher Käfig ist Dann werden die vorhandenen Metallprofile genutzt, um den Blitz "zu fangen" und in den Boden abzuleiten.


    Man kann natürlich den Wowa auch innen mit Alufolie bekleben, dann hat man den F.-Käfig. :D


    Gruß Antonius


  • Dem Farradyschen Käfig ist es völlig egal was NACH ihm passiert... Er dient lediglich dazu eine hohe Spannung - die normalerweise mehr oder wenige geradlinig durch die Luft als Blitz geleitet würde (und in dem Falle auch die Person die sich dazwischen befindet) UM den Bereich herumzuleiten --> Ein Umleitung des Blitzes entlang dem geringsten Widerstand)


    Der Faradaysche Käfig funktioniert also ein solcher egal ober er geerdet ist oder nicht... Auch ein Flugzeug dass am Boden steht wirkt also als solcher...


    Der Blitzableiter hingegen bietet dem "Blitz" sozusagen einen Umweg direkt zum Erdpotential an... D.h. in eine gewissen Umkreis wird der Blitz am Blitzableiter im höchsten Punkt einschlagen und sich dann durch die Erdleitung auf diesem Wege zum Erdpotential begeben...


    Das sind aber 2 verschiedene Dinge....


    wenn ich also einen Blitzableiter habe brauche ich im Grunde keinen Ffrradayschen Käfig mehr um mich herum da der Blitzableiter den Blitz von mir entfernt in den Boden ableitet...
    anders herum: Hab ich nen Käfig um mich herum dann brauch ich auch keinen Blitzableiter da der Käfig mich schützt...


    Problematisch ist wohl in der tat der Dachgepäckträger der an dem Gfk- Wohnwagen befestigt wird... Der dient nämlich als Blitzableiter, kann das aber nur erfüllen wenn er tatsächlich geerdet ist... Andernfalls wirkt der wie der Baum unter den ich mich bei Gewitter stellen könnte aber nicht sollte... :-)


    Gru Thomas

  • Hej ,


    die Frage beantwortet sich , wenn man ab Klasse 9 in Physik etwas aufgepasst hat :xwall:



    börge :w

  • theoretisch schon :D


    Rein praktisch haben wir das Problem das der Wohnwagen auf der Erde steht.


    Dies bedeutet bei einem Blitzeinschlag das der Abstand vom Wohnwagen zur Erde den Blitz locker durchchlägt :D


    Deshalb kann eine gute Erdung nur zum Vorteil sein.


    Je kleiner der Widerstand des Wohnwagens zu Erde um so weniger wird am Wohnwagen verbratet.


    Für Kräfte eines Blitzes gibt es Beispiele bei schlecht geerdeten Häuser genug.


    Da fährt der Blitz vom Dach komplett durchs Haus.


    Da kann man sich danach ein Kamin durchs Haus setzen :D


    Bernd

  • Bliebt noch die Frage, was passiert, wenn der Aufbau nicht elektrisch mit dem chassis verbunden ist (holzfußboden)und was macht mein satmast im.Kleiderschrank?
    Hab übrigens bürstner angemailt deswegen.... Mal sehen was ein Hersteller dazu sagt...

  • Ich denke auch, dass es Sinn macht, mal die Hersteller dazu zu befragen, denn mich beschleicht das Gefühl. dass die selbst nicht wissen, warum manche Dinge funktionieren oder eben nicht.


    Was ich mir gut vorstellen könnte, ist das leitende Alu-Querstreben die "Maschengröße" unter dem GFK so verlegt sind, das ein Schutz vorhanden ist.


    börge


    Ich habe hier Fotos von Immobilien bishin zu Gartenhäusern, in die der Blitz eingeschlagen hat. Wenn du das gesehen hättest, dann würdest du mit pauschalen Äusserungen vorsichtiger umgehen. Ein geerderter Dachgepäckträger in den ein Blitz eingeschlagen hat ist in meinen Augen nicht nur gefährlich , sondern sofort tötlich. Da wäre es sinnvoll mal die Kurse "Physik" zu buchen , die nach Klasse 9 kommen... ;( :undweg:

  • Hallo Domzubi,


    gegen einen VW Phaeton mit W-12- Motor kann man nicht wirklich schlagkräftiges sagen. :D
    Wer sind wir denn!? :w


    Gruß Antonius

  • Ich habe hier Fotos von Immobilien bishin zu Gartenhäusern, in die der Blitz eingeschlagen hat. Wenn du das gesehen hättest, dann würdest du mit pauschalen Äusserungen vorsichtiger umgehen. Ein geerderter Dachgepäckträger in den ein Blitz eingeschlagen hat ist in meinen Augen nicht nur gefährlich , sondern sofort tötlich. Da wäre es sinnvoll mal die Kurse "Physik" zu buchen , die nach Klasse 9 kommen...


    Auf die Ausgangsfrage , als Mensch ist man in einem GFK - oder Aluwohnwagen sicher bei Blitzeinschlag :)
    Dachgepäckträger habe ich auch , wie soll ich die erden , was soll der Unsinn ?(
    Lauben und Gartenhäuser kommt dem GfK schon ziemlich nah , vom Widerstand her, aber ein Mensch ist wohl nicht direkt durch den Blitzschlag zu Tode gekommen ?(?(
    Bin zwar kein Inmobilienmakler und ab und zu unterrichte ich auch , bin aber offen für die schrecklichen Fotos :thumbup:








    börge :w

  • Hallo,


    mal eine andere Frage zum GFK-Dach. Hält dieses Material ebenfalls so lange wie Alu? Oder verflüchtigen sich nach ein paar Jahren die Weichmacher und es wird spröde und brüchig.


    Viele Grüße!


    Alex

  • Hallo,


    Hier mal meine Gedanken zum Thema:
    Wenn der Blitz den Weg des geringsten Widerstandes geht, wieso sollte er durch meinen schlechtleitenden GFK-Wohnwagen gehen, wenn neben dran eine Blechkiste steht, die sich Auto nennt? Oder eine Pazelle weiter der Alu-WW des Nachbarn? Selbst ein nasses Bäumchen in der Nähe dürfte für den Blitz attraktiver sein als die GFK-Box.
    Das wär doch mal ne Aufgabe für ein physikalisches Institut: Campingplatz nachbauen, mit Blech- und Plastik- Fahrzeugen bestücken und gucken wo der Blitz aus der Bandgeneratorblitzmaschine einschlägt. Ich glaube das Auto könnte sich auf einige Einschläge gefasst machen. Dafür bietet es auch den besten Schutz der Insassen.
    Aber wie gesagt, man muss ertmal getroffen werden um aus dem Farraday'schen Käfig einen Nutzen zu ziehen.


    Gruss
    Torsten

    Der geneigte Leser möge in diesen Beitrag hineininterpretieren, was er herauslesen möchte.

  • mal eine andere Frage zum GFK-Dach. Hält dieses Material ebenfalls so lange wie Alu? Oder verflüchtigen sich nach ein paar Jahren die Weichmacher und es wird spröde und brüchig.


    Da verflüchtigen sich keine Weichmacher - die sind eh in einem GfK Dach meines Erachtens nicht zu finden. Aus dem Bootsbau ist bekannt, dass GfK Flächen sehr lange halten. Das Osmose Problem, welches sich gelegentlich bei älteren Schiffen und unzureichender Verarbeitungsqualität in der Produktion zeigte, dürfte bei WW keinerlei Rolle spielen. Im Rahmen der zu erwartenden Gesamtlebensdauer eines WW von durchschnittlich rund 25 Jahren sollte das GfK-Dach nicht das Bauteil sein, welches zuerst Probleme macht.


    Wir haben noch eine alte Dehler Delanta, die nach deutlich über 30 Jahren keine GfK Probleme zeigt. Das Gelcoat verliert seinen Glanz, aber wen kratzt das auf dem Dach eines WW?


    Weihnachtlicher Gruß von
    Andreas

    Andreas & Susanne mit Caspar & Charlotte (die Zwerge, 8 + 6 J.) Unterwegs im optimierten Alpina mit 4x4 Reich, E&P Hydr., Autark, Unterflurtank etc.


    Eine Liste mit Campingplätzen, über die wir detailliert berichten können, findet Ihr in unserem Profil
    Über Erfahrungen mit der E+P Hydraulik, dem Reich 4x4 Mover und Optimierungen des Alpina berichten wir auf Anfrage gerne.

  • Es fahren noch sehr viele QEK Junior und Intercamp Wohnwagen. Diese wurden in der DDR im Handverfahren aus GfK hergestellt. Die ältesten davon dürften locker 30 und mehr Jahre alt sein.
    Das beweist, dass dieses Material sehr beständig ist.


    Ob die Beschäftigten, die in Schmiedefeld bei Saalfeld die QEK von Hand in einer großen Halle hegestellt und dabei die Dämpfe des Lösungsmittels eingeatmet haben, trotz Absaugung,
    genauso widerstandsfähig waren und sind, weiß ich nicht.


    Heute ist das Verfahren ja überwiegend maschinell.


    Antonius

  • Hier mal meine Gedanken zum Thema:
    Wenn der Blitz den Weg des geringsten Widerstandes geht


    Hej ,


    das liest sich aber gut :thumbup::thumbup:


    Da würden zwei Probleme übrigbleiben , ist irgendwo der Widerstand zu groß -fängst an zu brennen (auch bei Autos oder Alu-WW) und


    der laute Knall :thumbdown: 200 m weg war schon gewaltig , möchte es nicht direkt erleben - da ist wohl dann Tinitus angesagt ?(



    börge :w

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