Schlösschen goes Österreich

  • Teil 1


    redneb und das Schlösschen melden sich zurück nach einer Woche Österreich - und erstatten natürlich Bericht. Vorab verraten sei: Es lief nicht alles nach Plan. Aber der Mensch wächst ja auch an seinen Aufgaben. Ich z.B.kann jetzt größere Teile vom Wohnwagenfahrgestell demontieren.


    Aber der Reihe nach: Schon der Auftakt verlief nicht ganz nach Plan.Eigentlich hatte ich vor, eine Woche solo zum Skilaufen ins Zillertal zu fahren. Keine 24 Stunden vor der Abfahrt fiel der Liebsten ein, dass sie doch noch irgendwo ein paar Urlaubstage in Reserve hatte und mitzufahren gedenke (ich hätte ihr nicht von der Ladyweek im Skigebiet vorflunkern sollen).


    Problem war: Das Schlösschen war schon urlaubsfit - und lebensmitteltechnisch so bestückt, dass das Überleben für eine Person gesichert war. Ich kann zwar kochen (gut sogar), hatte aber beschlossen, dass sich der Aufwand für mich alleine nicht lohnen würde. Also Fertignahrung - aber welche bloß? Zwei Städte weiter gibt es einen Hofladen, dort hatte ich mich mit Hausmacherkost in Dosen versorgt.


    Nach dem Überraschungsanruf der besten Ehefrau von allen musste ich also noch mal los, um Erbsensuppe, Grünkohl, Sahnegeschnetzeltes etc pp aufzustocken. Das Zeug war von hier:


    http://www.hof-drepper.de/


    Nicht unbedingt billig, aber (fast alles) gut.


    Berufliche Verpflichtungen brachten es mit sich, dass ich mittwochs abreisen und donnerstags wiederkommen musste. Gar nicht schlecht, weil wir so den Wochenend-Ausflugsverkehr umgingen. Und weil ich mir geschworen habe, die "Durchhetzerei" zum Urlaubsziel nach Möglichkeit zu meiden und in Etappen zu fahren, setzte sich das Gespann irgendwann gegen 14 Uhr in Bewegung.


    Gen Süden heißt für uns: Sauerlandlinie. Das Fahren auf der "Königin der Autobahnen" war ein echter Genuss. Der neue Franzose bewegt den 1300 Kilo-Anhänger ziemlich leichtfüßig auch längere Autobahnsteigungen hinauf, nur selten musste ich in den fünften Gang zurückschalten. Trotz flotter Fahrweise zeigte der Bordcomputer einen Wert von deutlich unter 10 Litern an (am Ende der Reise lag der Durchschnittsverbrauch bei 9,2 Litern).


    Wieder hatte ich mir eine Reihe von Übernachtungsmöglichkeiten am Rande der Strecke zusammengegooglet. An Kempes Autohof in Burghasslach waren wir zu früh, da ging noch was. Also fuhr ich weiter bis Manching bei Ingolstadt, wo das Schlösschen und wir auf diesem Stellplatz


    http://www.google.de/imgres?cl…0&ndsp=17&ved=0CFoQrQMwAQ


    übernachteten. Sicher kein Highlight, dafür aber von der A9 schnell zu erreichen und zudem kostenlos. Nach Brühwurst, Kartoffelsalat und Feierabendbier gab's einen gemütlichen Leseabend im kuschelig warmen Wohnwagen. Knapp zwei Stunden vor der Abfahrt hatte der Paketbote noch jene Truma-Teile gebracht, die man zum Heizen während der Fahrt benötigt, so dass wir jederzeit im Warmen saßen.


    (Fortsetzung folgt)

  • Warmer WW was zu essen werde mich mal vorsichtig ins Schlösschen setzen und warten was passiert. :_whistling:

    :camping: viele Grüße aus Elbe-Elster


    Von Steffen

  • Ein Reisebericht in der Saure-Gurken-Zeit für Sommercamper 8o ... da steige ich doch ganz schnell mit ein :lol:

    DEViLYA


    Der Weg zur H :evil: LLe ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

    Teuflisch liebe Grüße :w
    Kerstin

  • :) rückt mal rueber ,setz mich gerne auch dazu.
    und weiter geht's ...
    Solche Erzählungen liebe ich.
    Danke schon mal
    L.G.Ute

  • Oh, schon drei Mitreisende an Bord - da wird es im Schlösschen eng, aber gemütlich und ich kann die Heizung etwas drosseln. Das ist gut, weil ich nur eine 5 Kilo-Flasche an Bord habe.


    Es folgt Teil 2


    Schon vor Einsetzen der Dämmerung nehme ich eine latente, aber mich nicht wirklich störende Unruhe rund ums Schlösschen wahr. Der Grund dafür offenbart sich, als ich gegen 8 Uhr aus den gemütlichen Federn krieche: Der WoMo-Stellplatz ist auch Pendlerparkplatz, über Nacht haben sich zu uns und zu drei, vier geparkten Wohnmobilen jede Menge PKW gesellt. Wir sind etwas zugeparkt, der Peilblick sagt aber "kein Problem" - da sollte ich mit etwas Rangieren auch wieder herauskommen.


    Es folgen ein gemütliches Frühstück und dann der Abbau: Das (natürlich im Abwasserrolli aufgefangene) Grauwaser wird an der platzeigenen Entsorgungsstation zum Nulltarif entsorgt, der Akkuschrauber eiert die Kurbelstützen hoch und dann kann's endlich losgehen. Die Liebste wird so am Wohnwagenheck platziert, dass sie einerseits das hinter mir stehende Auto und andererseits mich im Blick hat. Motor an, Rückwärtsgang rein und schon kann's losgehen.


    Mist, das geht nicht. Warum geht das nicht? Die Handbremse?? Ich versuche es in der anderen Richtung, dann kommt von hinten der entsetzte Schrei: "Die Stütze, die Stütze...."


    Auch du Sch***e - ich habe die Stütze vergessen. Das Schlösschen hat nicht nur an jeder Ecke eine Kurbelstütze, sondern unter der Achse auch zwei elektrisch angetriebene, mit denen der Wohnwagen in der Querachse mühelos ausgerichtet werden kann. Eine habe ich gestern Abend runtergefahren, weil der Platz nicht ganz gerade ist. Wieder raufdrehen? Vergessen... :xwall:


    Nun ist guter Rat teuer. Mein Ausparkmanöver hat dem Gerät erkennbar nicht gut getan, es steht in einem ziemlich absurden Winkel ab. Fast eine Stunde lang versuchen wir, es zumindest so weit hochzufahren/zu zwingen, dass die Bodenfreiheit ausreicht. Vergeblich: Das Ding muss ab. Also wird der Wohnwagen so hoch gebockt, dass ich drunterkriechen kann (freundlicherweise finde ich am Rahmen Auflagen für den Scherenwagenheber vom Auto). Weitere 30 Minuten dauert es, bis die ziemlich massive Stütze von der Achse gelöst ist und diverse Kabel abgezogen sind. Kein Spaß bei Temperaturen um 4 Grad - aber immerhin weiß ich jetzt einmal mehr, warum ich beim Campen immer einen Werkzeugkoffer an Bord habe.


    Mit zweistündiger Verspätung können wir also endlich starten. Eine ungewohnt leere Autobahn entschädigt uns, zum wahrscheinlich ersten Mal in meinem langen Wohnwagen-Leben kann ich auf dem Münchener Autobahnring durchgehend 100 km/h fahren. So erreichen wir bald schon die Autobahnausfahrt Holzkirchen, wo wir abbiegen, um den Österreichern ein Maut-Schnippchen zu schlagen.


    Wer sich die Strecke von München ins Zillertal mal auf der Karte anschaut entdeckt schnell, dass die Autobahn zunächst fast nach Osten läuft, am Inntaldreieck geht es dann im spitzen Winkel ab gen Südwesten - macht 124 Kilometer bis Zell am Ziller, sagt Google-Maps. Schneidet man diesen Bogen ab, spart man erstens etwa 20 Kilometer und zweitens die österreichische Autobahnmaut. Denn: Vorbei am Tegern- und am Achensee erreicht man nach etwa 80 Kilometern das Inntal, wo man bei Jenbach die Autobahn nur kreuzt und geradeaus ins Zillertal fährt. 20 Kilometer sind es dann noch bis zu unserem Ziel, dem legendären Komfortplatz in Aschau. Weil die Straßen auf dieser Route gut ausgebaut sind, sind wir zumindest mit unserem Kontakt-Gespann zügig unterwegs und verlieren kaum Zeit. Und landschaftlich ist diese Strecke viel, viel schöner.


    (Bilder folgen übrigens, sobald ich das verd****e Kabel für den Datentansfer zwischen PC und Kamera wiedergefunden habe)

  • Hüpft mal n Stückchen rüber... dann pass ich da auch noch hin. Sooo... ich sitze :D


    Diesen schon von Beginn an tollen Bericht werde ich mir sicher nicht entgehen lassen. Vor allem bei dieser Schreibweise hat man fast schon Kopfkino - da kann man getrost noch ein bisschen, aber nur ein klitzekleines bisschen, auf die Bilder warten. ;)

    Grüßle


    Stefan :w

    "Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?"
    Albert Einstein

  • ;) Hm,kenn ich irgendwo her.
    Wer ist eigentlich noch nicht mit einer heruntergekurbelten Stuetze losgefahren :_whistling:
    Ehrlich!!!
    Freu mich auf die Geschichte und die darauffolgenden Bilder
    L.G.Ute

  • Teil 3


    "Willkommen in Aufenfeld" - richtig groß steht es auf dem Torbogen, durch den wir mit dem Schlösschen gen Rezeption rollen. Ich habe lange mit mir gerungen, bevor ich mich für diesen CP entschieden habe. Mehrfach schon waren wir bei Camping Hofer in Zell zu Gast, haben uns dort auch immer wohl gefühlt. Für Aufenfeld spricht das jetzt - in der Nebensaison - sehr günstige Preis-/Leistungsverhältnis.


    Einigermaßen irritiert rolle ich auf eine Schranke zu - und nu? Nu nichts: Die Schranke hob sich. Das tat sich während unseres Aufenthaltes auch zu jeder Tages- und Nachtzeit und ganz unabhängig davon, der da gerade kam. Man musste schon mal damit rechnen, dass um 23 Uhr irgendwelche Taxis mit Affenzahn über den Platz düsten - doch dazu später mehr.


    Wir parken den Franzosen samt angekoppeltem Schlösschen und betreten die Rezeption, in der drei Dirndl-Trägerinnen auf uns warten. Der Empfang ist professionell und freundlich. Die für uns zuständige Dame bietet uns an, den vorab reservierten Platz (Erlenweg 5) zunächst einmal zu besichtigen. Das tun wir mit dem Ergebnis, dass die Liebste nicht begeistert ist. Wir stünden da zu sehr auf dem Präsentierteller, meint sie und hat nicht ganz unrecht. Für die Damen in der Rezeption ist das kein Problem. Sie bieten uns eine Reihe von Alternativen an, die Wahl fällt schließlich auf Brunnenweg 26.


    Ganz eben ist der nicht und der Wohnwagen muss mit der Deichsel zuerst auf die Parzelle geschoben weden - ganz schöne Wupperei für uns zwei alleine. Helfende Hände sind irgendwie nicht in Sicht, der Platz ist ziemlich leer. Ganz leise keimt zum ersten Mal die Idee, ob es nicht sinnvoll ist, die ohnehin kaputte Stütze durch einen Mover zu ersetzen.


    Unser Platz ist ein Komfortplatz. Mit sowas habe ich scheinbar kein Glück. Letzes Jahr im Schwarzwald fanden wir auf unserer "all incl." -Parzelle den versprochenen Abwasseranschluss nicht.Der ist in Aufenfeld vorhanden,dafür geht unser Parzellen-Waserhahn ebenso wenig wie die der Nachbarparzellen. "Frostgefahr", erklärt der Techniker, der bald erscheibt und uns ans Gasnetz anschließt. Dazu verbaut er einen etwa zeh Meter langen Gasschlauch und einen anderen Regler - kostet inkl. an- und abklemmen 1,40 Euro pro Tag.


    Das Kabel ist wieder aufgetaucht, hier mal die ersten Bilder - zuerst das "Corpus kaputti":



    Die Strecke am Alpsee vorbei ist nicht nur kürzer, sondern auch landschaftlich sehr lohnend:


  • Teil 4


    rednebs lassen sich jetzt häuslich nieder - übrigens bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein. Weil der Langzeitwetterbericht für die kommenden Tage wenig Änderungen vorhersagte, tat ich mich bei der Auwahl des Vorzeltes etwas schwer. Da gab's zum einen ein Wintervorzelt, das seit vielen Jahren wenig beachtet auf dem Dachboden lagert und zum anderen das "große" Vorzelt, dass dem Schlösschen beilag, als wir es im Herbst gebraucht kauften. Beide Zelte hatte ich noch nie aufgebaut.


    Die Entscheidung fiel auf das Sommervorzelt, das offenbar von Obelink ist und so aussieht, als wäre es noch nie aufgebaut gewesen. Beim Einfädeln in die Kederleiste zerstöre ich so ganz nebenbei noch ein Positionslicht des Wohnwagens, dann wird das pikfeine Alugestänge angebracht und rednebs staunen erst einmal: Dem blöden Zelt liegt nicht ein einziger Abspanngummi bei.


    Camper. kommst Du ins Zillertal, vergiss deine Klamotten nicht - das ist das Ergebnis eines kurzen Gesprächs mit den netten Damen der Rezeption. Der nächste Campingladen ist kurz vor Innsbruck und damit rund 50 Kilometer entfernt. Der platzeigene Supermarkt hat erstens nur morgens auf und ist zweitens in dieser Hinsicht nicht besonders gut sortiert. Bleibt ein Baumarkt im benachbarten Gewerbegebiet, der zwar die eigentlich erforderlichen Leitergummis nicht führt, dafür aber die "Einfachvariante". Die geht auch irgendwie, nach einigem Hin und Her steht die Leinwandvilla:


  • Teil 5


    Es wird Zeit für eine Platzrunde - kurz kann die nicht sein, weil die Anlage riesengroß ist und viel mehr als nur ein Campingplatz. Aufenfeld ist auch
    - eine Appartmentanlage: In wenigstens drei Gebäuden auf dem Platz befinden sich einige Dutzend Ferienwohnungen
    - eine allgemein zugängliche Freizeitanlage. Das bedeutet, dass Schwimmbad, Erlebnisteich, Kletterhalle, Spielplätze etc pp auch von platzfremden Gästen genutzt werden können.


    Unsere Parzelle ist knapp 100 Quadratmeter groß, damit kommen wir gut aus - das Auto passt noch hinters Schlösschen, so dass vor dem Vorzelt noch ein Freisitz bleibt. Bei Nachbarn mit größeren Gespannen sieht das anders aus, die haben tatsächlich nur Platz für Auto, Vorzelt und Wohnwagen:



    Das gilt natürlich vor allem dann, wenn man mit XXL anreist:



    Unsere Platzerkundung ergibt, dass Aufenfeld vieles hat, was wir nicht brauchen. Der Erlebnisteich ist nett, aber zu kalt, die Kletterhalle bestaunen wir nur von außen - aber sie sieht sehr professionell aus. Bogenschießen wollen wir nicht, unsere Kinder sind erstens nicht mit und zweitens mit Ü20 wahrscheinlich etwas zu alt für das Indoorspielhaus. Richtig klasse ist der Skikeller. Sowas findet man in manchem Hotel nicht:



    Die Metallbügel, an denen die Skischuhe aufgehängt werden, sind beheizt. Das ist mal richtig genial.

  • Teil 6


    Das bringt uns zum eigentlich Zweck unseres Daseins: Wir wollen dem Wintersport frönen. Im Tal ist es beunruhigend warm, keine Spur von Schnee. Skipässe gibt's in der Rezeption, das ist bequem. Wir mögen uns keine Sorgen machen, versichert uns das Team - "oben sind die Verhältnisse fantastisch". Fast 400 Euro schieben wir über den Tresen, um knapp eine Woche alle Lifte in den Zillertaler Skigebiete nutzen zu dürfen.


    Für Wintersportler ist der Platz aus mehreren Gründen optimal. Die platzeigene Infrastruktur lässt kaum Wünsche offen - neben dem Skipass-Service gibt es eine Filiale eines örtlichen Skiverleihs, bei dem sich die Liebste mit "VIP-Material" versorgt, weil sie mit ihren Uralt-Skiern nicht auf die Piste möchte (meine eigene Ausrüstung ist auf dem neuesten Stand). Aschau liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Skigebieten Zillertalrena und Kaltenbach/Hochfügen, die beide ziemlich groß sind. Skibusse beider Gebiete halten direkt am Platz und bringen die Skifahrer innerhalb weniger Minuten direkt zu den Talstationen. Aufs Auto kann und sollte man da durchaus verzichten. Sowohl in Kaltenbach als auch in der Zillertalarena bringen zwei (!) Achter-Umlaufbahnen die Skifahrer auf den Berg, so dass Wartezeiten eher nicht zu erwarten sind.


    Der erste Skitag zeigt, dass die Damen an der Rezeption nicht zu viel versprochen haben:


  • Vielen Dank für den Bericht, lese hier sehr gern mit. Der Skikeller ist ja wirklich Gold wert. Wart ihr jetzt im Februar unterwegs?


    Wir sind gestern auf Fehmarn gewesen (ohne Wowa) und anscheinen haben die Schweden 1 Woche Winterferien, es war schon beeindruckend


    bis beängstigend welche Massen an Fahrzeugen (übrigens fast alles SUV) mit Dachkoffer uns entgegen kam um wahrscheinlich auch in die Alpen


    zum Skilaufen zu fahren. Ich möchte auch :rolleyes: . Aber Winterferien gibt es hier nur in Hamburg. Also auf die Osterferien warten und dann kein Wintersport mehr.


    LG Ute :0-0:

  • Teil 7


    So vergeht Tag um Tag und wir vergnügen uns auf den Pisten des Zillertals. Das bedarf wegen sehr wechselhaften Wetters einiger Planungen. Mal schneit es über Nacht "oben" recht viel, mal wehen dort Fönwinde - beides kann zur Folge haben, dass Lifte geschlossen bleiben. Ganz extrem ist es an einem Tag, als von allen vier Zillertaler Gebieten nur das in Kaltenbach einigermaßen nutzbar war, weil es heftigst wehte.


    Es ist also sinnvoll, sich morgens über die Wetterbedingungen auf dem Berg zu informieren. Dabei hilft natürlich das Internet und ich beschließe deshalb recht bald, mir WLAN zu kaufen. Während es auf dem Berg an jeder Ecke einen kostenfreien Hotspot gibt, kassiert der Komfortplatz für diese Dienstleistung. Fünf Stunden Internet kosten fünf Euro, die Verbindung ist schon am Brunnenweg nicht die beste. Auf anderen, weiter von der Rezeption entfernten Plätzen sollte man vor der Investition prüfen, ob man überhaupt Verbindung zum Aufenfeld-Netz hat.


    Das bringt uns zum Thema "Geld". Ich kann mich da nicht beklagen: Als wir nach sechs Übernachtungen abrechnen, zahlen wir knapp 190 Euro. Darin enthalten sind Kurtaxe (12 Euro), Gas (5,1 Kubikmeter zu insg. 22,82 Euro) und Strom (10,6 KW/h gleich 7,39 Euro). Ich habe den Kühlschrank die ganze Zeit mit Gas betrieben, weil das deutlich billiger war als Strom.


    Natürlich gibt es noch Nebenkosten, aber auch die sind akzeptabel. 2 Euro Eintritt kostet das platzeigene Hallenbad, in dessen Whirlpool wir nach dem Skilauf die Muskeln entspannen können und in zwei Becken unsere Bahnen ziehen können. Die Wellness-Oase mit mehreren Saunen und Dampfbädern kostet 10 Euro / 4 Stunde, auch das ist vergleichsweise günstig. Und weil es irgendwo mal Thema war: Im Platzeigenen Supermarkt kostet die Semmel 35 Cent. M.E. ist das für österreichisches Preisniveau total normal.


    Richtig viel Mühe haben sich Platzbetreiber bei der Gestaltung der Sanitärbereiche gegeben, insbes. bei den für die Kinder:




    Manchmal wirkt der "Western Style", der sich über den ganzen Platz zieht, etwas verkrampft. Vor allem in der Saune finden wir ihn nicht so gelungen - aber das ist ja auch Geschmackssache. Gar nicht dazu passen mag die tiroler Volksmusik, die (seltsamerweise nur bei den Herren) in Waschräumen und WCs Tag und Nacht aus den Lautsprechern dudelt.

  • @ Ute,


    wir sind vorgestern wiedergekommen. Trotz der Ferien in einigen deutschen und österreichischen Bundesländern war es eher leer auf dem Platz. Es gelten Nebensaisonpreise.


    Im Zillertal stehen inzwischen selbst auf 2500 Meter Höhe Schneekanonen. Du kannst ziemlich sicher sein, dass Du da auch an Ostern Skilaufen kannst. Das hat schon vor Jahren geklappt, als wir mit unseren Kindern regelmäßig über Ostern im Zillertal waren. Allerdings ist der Platz dann deutlich teurer.


    redneb

  • Klasse Bericht wird mich aber nicht so dolle Melden sind ja immer mal Situationen wo Mann sich mit dummen Bemerkungen einen Satz warme Ohren holen kann. :undweg:

    :camping: viele Grüße aus Elbe-Elster


    Von Steffen

  • Zitat

    Hast Du mal ein Foto von Deinem Stellplatz im Brunnenweg 26? Wir haben im Sommer die Nummer 25 und ich mache mir schon Gedanken...



    @ Alfista,


    Foto von unserm Stellplatz steht in Beitrag 4.Das Schlösschen hat eine Gesamtlänge von etwas über 6 Metern und stand mit der Deichsel quasi in der den Platz begrenzenden Hecke.


    redneb

  • Danke für den schönen Bericht, ist wie immer toll zu lesen. Freu mich jedesmal :rolleyes: .
    Verdammt ärgerlich mit der Stütze ;( .

  • in Beitrag 4.Das Schlösschen hat eine Gesamtlänge von etwas über 6 Metern und stand mit der Deichsel quasi in der den Platz begrenzenden Hecke.


    Danke! Habe ich vorhin übersehen. Da bin ich mal gespannt, wie ich da den WW mit 7,7 m stelle. Im Sommer wird aber mehr Hilfe zum Schieben da sein...


    Bin auch mal gespannt, in welcher Form Du das Schlösschen im Keller wieder restaurierst :rolleyes:

  • Bin auch mal gespannt, in welcher Form Du das Schlösschen im Keller wieder restaurierst


    Das wird sich zeigen. Meine Stützen sind etwas speziell - keine Hydraulik, sondern Spindeln, die wohl über ein Kegelgetriebe rauf und runter bewegt werden. Hersteller ist bzw. war eine Firma aus den Niederlanden (ivra), die inzwischen wohl in der Reich-Gruppe aufgegangen ist. Mal gucken, ob das Teil dort repariert werden kann. Ansonsten werde ich mich mit dem Kauf eines Movers näher beschäftigen müssen.


    Aber es geht ja noch weiter....



    Teil 8


    Alles hat ein Ende, sogar ein einwöchiger Skiurlaub im Zillertal. Am letzten Skitag stürzen wir uns hier



    in die Tiefe - das ist mit 2408 Metern Höhe einer der höchsten Punkte der Zillertalarena. In einem Rutsch (d.h. ohne zwischendurch einen Lift nutzen zu müssen - Verschnaufpausen haben wir schon gemacht) fahren wir von hier aus zur Wiesenalm, die exakt 1100 Höhenmeter tiefer liegt. Genial....


    Abends lassen wir den Urlaub mit einem Abendessen im platzeigenen Jagdhaus ausklingen. Da wird sowohl was die Qualität als auch was den Preis angeht solider Durchschnitt geboten.


    Beim "Abrödeln" lassen wir uns am anderen Morgen Zeit - kein Problem, weil wir ja in zwei Etappen nach Hause fahren werden. So rollen der Franzose, das Schlösschen und wir erst um kurz vor 11 Uhr vom Platz. Obwohl es zwischendurch leicht zu schneien beginnt und auch ein Hauch von Schnee auf der Straße liegt, habe ich mit dem Aufstieg vom Inntal zum Achensee keine Probleme (wäre es "dicker" geworden, hätte ich Ketten montieren müssen - das schreiben Verkehrsschilder für PKW mit Anhänger bei "Schneefahrbahn" vor).


    Kurz vor der Autobahnauffahrt fällt mir bei einem Blick in den Rückspiegel auf, dass das Schlösschen ein wenig ungleichmäßig illuminiert ist. Anhalten kann ich hier nicht mehr gut, so dass ich erst an der Raststätte Vaterstätten nach dem Rechten gucken kann und feststelle, dass alles irgendwie sehr seltsam ist. Das linke Rücklicht funktioniert, das rechte nicht. Dafür leuchten rechts die Begrenzungsleuchten, links aber nicht. Blinken tut das Schlösschen nur links, dafür bremsleuchtet es völlig korrekt auf beiden Seiten. Das Durchmessen der Anhänger-Steckdose bringt zu Tage, dass das Problem am Auto liegen muss. Also rufe ich den ACE, dessen Servicepartner nach etwa 30 Minuten vor Ort ist, sich gut eine Stunde lang redlich müht, den Fehler aber auch nicht finden kann. Also schickt er mich zum nächsten Boschdienst. Dort kommt man zu dem Ergebnis, dass vermutlich irgendwo irgendein Relais kaputt ist und dass man zur genauen Ortung des Schadens die Kofferraumverkleidung ausbauen, alles durchmessen und dann womöglich das passende Teil erst bestellen müsse. "Wenn es schlecht läuft, können sie erst Morgen nachmittag weiterfahren". Das wäre doof, weil ich dann eigentlich zuhause sein muss - ein sehr wichtiger beruflicher Termin steht an.


    Nun gut: Bremslicht geht, ein Blinker auch und die eine Rückleuchte auch. Das Wetter ist passabel.Damit scheint eine Weiterfahrt zumindest bei Tageslicht vertretbar. Weiter geht es also gen Norden. Als es losgeht mit der Dämmerung, landen wir hier:


    http://www.google.de/imgres?cl…0&ndsp=15&ved=0CGkQrQMwBg


    Erst denke ich ja, die Queen kaufe sich gerade ein Wohnmobil oder die Merkel einen Wohnwagen - dann realisiere ich, dass die gefühlten 50 Kästen mit monströsen Parabolspiegeln auf dem Dach überhaupt keine Übertragungswagen sind, sondern nur Wohnmobile mit Oyster-Anlagen. Haben wir nicht und brauchen deshalb im Gegensatz zu diesen Kollegen auch keinen Stromanschluss, sondern haben freie Auswahl unter knapp 100 Stellplätzen. Deshalb parken wir unser Gespann irgendwo, öffnen die letzte Partie Konservendosen (Rindergulasch) und lassen den Abend gemütlich ausklingen.


    Als um 8 Uhr morgens der Bäcker auf den Stellplatz rollt, ist der Kaffee schon fertig. Nach einem geruhsamen Frühstück nutzen wir die Gunst der Stunde, um einerseits im Zubehörshop von Europas größtem Wohnwagenhändler (Eigenwerbung) ein wenig shoppen zu gehen (80 Euro....) und uns andererseits durch die wirklich riesige Ausstellungshalle zu kämpfen und mal zu schauen, ob der Markt was Besseres als das Schlösschen hergibt. Ergebnis: Wir liebäugeln kurz mit einem Büstner 410 Averso Plus, bis wir uns dann mit der Stauraumfrage näher beschäftigen - in dieser Disziplin bekommt der Wagen eine glatte Fünf. "Ohhhhhh" machen wir dann beim LMC Vivo 400D. Ein toller Wagen. Vermutlich deshalb, weil sein Grundriss dem des Schlösschens doch sehr ähnelt.


    Der Rest ist schnell erzählt - 250 Kilometer trennen uns jetzt noch von zuhause, das ist schnell erledigt und am fühen Nachmittag erreicht die ganz Bagage (der Franzose, das Schlösschen und wir) den Heimathafen, wo es fröhlich vor sich hinschneeregnet.

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