Reisebericht Südschweden 2017 - Mein erster Reisebericht

  • Moin zusammen.


    An dieser Stelle, nun also (endlich) mein Reisebreicht zu unserer Südschwedentour im Juli 2017.


    Es war eine sehr schöne Reise. Das Land ist toll. Wir werden definitiv wiederkommen. :thumbup:



    Kurz zu uns:
    Wir, das sind meine Frau Steffi, unsere Töchter Ida und Mieke sowie unser Hund Cooper. Seit Ostern 2015 sind wir dem Wohnwagenvirus erlegen und haben bis zu dieser Reise eher Ziele in der "Nähe" angefahren. Dies war also unsere erste weite Reise.


    Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen! :w


  • Die Vorbereitungen können beginnen. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den Abreisetag relativ offen zu gestalten und auch erst wirklich an diesem Tage mit dem Packen zu beginnen. Damit konnten wir den Stress in der letzten Arbeitswoche verhindern. Das war auch gut so. Die Erfahrung zeigt, dass man in der letzten Woche vor einer längeren Abwesenheit doch mehr zu tun hat auf der Arbeit, als normalerweise und so wären Erledigungen den Urlaub betreffend nur noch spät abends möglich gewesen. Das wollten wir nicht.



    Also beginnt der Tag für mich mit Besorgungen. Eine zweite Alugasflasche und Lebensmittel müssen noch gekauft werden. Der Fahrradträger und die Fahrräder aufs Autodach. Das aufblasbare Kanu samt Paddel braucht noch einen festen Platz im Wohni. Dafür müssen die Liegen im Staufach unter dem großen Bett weichen und bleiben zuhause. Die Vorbereitungen ziehen sich dann doch noch bis in den Abend.
    Um 18:00 Uhr geht es endlich los. Gottseidank alles ohne Stress. Das erste Ziel steht bereits fest. Wir wollen bei Steffis Schwester in Kiel Halt machen. Beim letzten Besuch haben wir gesehen, dass es parallel zu ihrer Straße im Neubaugebiet eine Straße mit eher landwirtschaftlichem Charakter gibt, an der einige Anwohner an breiteren Stellen ihre Wohnwagen und Anhänger abgestellt haben. Dort suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen. Laut Aussage der Schwester führt diese Straße nur zu einem Gut mit maximal 5 Parteien. Also sollte sich der Verkehr in Grenzen halten.



    Die Fahrt verlief ohne Stau oder sonstige Unterbrechungen und so trudelten wir um 20:50 Uhr ein. Ein Plätzchen war schnell gefunden. Da ich nicht wollte, dass ausgerechnet die Ecke mit den Kopfenden der Kinderbetten auf der Straßenseite steht, standen wir entgegen der Fahrtrichtung. Hinten bündig mit einem großen Busch und vorne habe ich den Passat leicht schräg hingestellt. So war nichts im Weg. Spiegel anklappen und fertig. Erstmal zum Haus von Schwager und Schwägerin.



    Es gab für uns noch was vom Grill und ein Bier. Wir brauchten noch ein wenig Wasser zum Waschen und Zähneputzen. Die Gießkanne hatte ich natürlich beim ersten Mal vergessen. Ich musste also nochmal zum Wohni, um sie zu holen. Gemeinsam gingen wir dann alle zurück zum Wohni. Da es nur 10 Liter waren und alleine die Therme und die Leitungen davon schon 6 Liter schluckten, gab ich die Anweisung, den Wasserhahn nur in der Kaltstellung zu nutzen. Leider ging der Druck trotzdem auch in die Warmwasserschläuche und das Wasser floss in die Therme. Egal. Für heute Abend reicht es und morgen früh können wir uns auch im Haus waschen.


    Der Wohni stand so stark nach vorne geneigt, dass wir im Elternbett verkehrtherum schlafen wollten. Leider stand er auch in Querrichtung sehr schief, was zumindest meinem Schlaf nicht zuträglich war. Dazu kam noch Verkehr, wie auf einer Hauptstraße einer mittelgroßen Stadt. Komisch. Wo wollen die bloß alle hin? Unser Hund Cooper fand kein richtiges Plätzchen. Irgendwann meinte Steffi, dass ihm wahrscheinlich sein Kissen fehlt, das noch in der Hundebox im Kofferraum lag. Diese Diva. Ich raffte mich nochmals auf und ging in Unterhose zum Auto vor, um es zu holen. Danach kehrte Ruhe ein. Aber gut geschlafen hab ich erst nicht.

  • Um 4:44 Uhr musste Cooper unbedingt raus und Steffi ist mit ihm eine Runde gegangen. Danach haben die beiden sich wieder schlafen gelegt. Wir hatten Urlaub und schliefen solange es ging. Um 9:30 Uhr standen wir auf und waren, wie verabredet, um 10:00 Uhr zum Frühstück im Haus von Schwager und Schwägerin. Gegen 12 Uhr gingen wir alle zurück zum Gespann. Nachdem ich alles wieder sicher verstaut hatte, verabschiedeten wir uns und machten uns um 12:20 Uhr auf den Weg.





    Normalerweise würde man wohl direkt über die A210 zur A7 fahren und so schnell wie möglich nach Dänemark, aber das wollten wir nicht und so bevorzugten wir die Bundesstraße nach Eckernförde. Hier kannten wir den großen Famila, den wir für einen Einkauf nutzten. Das Gespann stand im Schatten von Bäumen. Es war sonnig und warm. Mieke und ich gingen alleine einkaufen. Fleisch zum Grillen heute Abend und noch ein paar Kleinigkeiten, die wir wohl gestern vergessen hatten. Gottseidank ist es hier im Urlaubsgebiet durchaus üblich, dass man auch Sonntags einkaufen kann.


    Es ging weiter Richtung Schleswig. Unterwegs wurde noch günstiger, deutscher Diesel gebunkert, bevor wir dann auf die A7 Richtung Grenze fuhren. An der Grenze wurde der Verkehr auf eine Spur reduziert und am Ende dieser stand ein dänischer Beamter, der jedes Fahrzeug einzeln beäugte und durchwinkte. Wonach der da geschaut hat? Keine Ahnung. Auch wir wurden durchgewunken und setzten unsere Fahrt zum Drejby Strandcamping auf der Halbinsel Als fort.


    Bei der Ankunft um 15:15 Uhr bekamen wir noch einen der letzten freien Plätze direkt am Wasser. So wurde uns das zumindest an der Rezeption verkauft. Er war in der hintersten Ecke des CP´s und so sind wir an all den anderen „letzten freien Plätzen“ direkt am Wasser vorbeigefahren. Es war ja noch früh. Vielleicht hatten tatsächlich einige reserviert. Aber so viele? Die Plätze sind offen auf verschiedenen Wiesen angeordnet. Immer so 8-12 pro Wiese.



    Ich stellte den Wohni ab und moverte noch ein Stück näher mit der Deichsel an die Hecke. Leider zu weit. Die 20 Meter Kabel reichten nicht und so moverte ich wieder zurück an den Ausgangspunkt. Nun reichte das Kabel, aber wir standen halb auf der Nachbarparzelle. Da wird schon keiner mehr kommen und so war es dann auch. Die Markise blieb drin und nur die Stühle und der Tisch wurden rausgeholt. Warum auch immer, aber für diese eine Übernachtung habe ich die Fahrräder noch vom Autodach geholt.







    Die Mädels gingen mit Cooper eine Runde am Strand spazieren. Danach wollten sie alle noch unbedingt das beheizte Freibad ausprobieren und ließen mich und Cooper zurück. Ich bereitete den Grill vor und warf ihn an, als die ersten bekannten Gesichter wieder auf der Wiese eintrafen. Es gab Beefsteak, Ribeye, Chorizio, Bratwürstchen und Gurkensalat. Die Kinder malten und spielten nach dem Essen noch ein wenig, bis wir alle gegen 22:30 Uhr die Horizontale einnahmen.




  • 8:30 Uhr Aufstehen und alles zusammenpacken. Alle außer mir waren unterwegs. Ich räume ein. Hänge an. Nur die Fahrräder können noch nicht aufs Dach. Die Kinderräder müssen in die Mitte und mit denen sind sie unterwegs. Letzte Amtshandlung am Platz waren also die Fahrräder. Ab zur Rezeption. Steffi stellt sich zum Bezahlen an, während wir im Auto warten. Als sie wieder im Auto saß, war sie erstmal sprachlos. Wir haben den CP gekauft. 606DK. Fast 90€. Egal. Wir haben ja Urlaub, aber für den Preis sehen die uns hier bestimmt nicht wieder. Steffis Chef hatte uns den Platz schon mehrfach empfohlen. Er war ja auch gut, aber der Preis war alles andere als gerechtfertigt.





    10:54 Abfahrt Richtung Fähre in Fynshavn. Es gibt ein Caravanangebot. Nur Autopreis. 40€ statt 64€. Allerdings erst mit Abfahrt um 13 Uhr und nur bis 12m Gesamtlänge. Unseres hat ca. 12,3 m. Wir machen uns klein und geben im Infogebäude beim Kartenverkauf knapp 12 m an.





    Die 12 Uhr Fähre kommt an und wir stehen noch zu Fuß in der ersten Reihe. Das Gespann parkt auf einem Platz vor dem Hafen. Als die 12 Uhr Fähre ausläuft holen Ida und ich es und fahren zum Checkin Häuschen. Ich gebe dem Mitarbeiter den Beleg in die Hand, den wir im Infogebäude als Fahrkarte erhalten hatten. Die einzige Reaktion von ihm war das Wort „NEIN“. Ich befürchtete schon, dass er auf den ersten Blick erkannt hat, wie lang das Gespann tatsächlich ist und schaute ihn verdutzt an. Er wiederholte „NEIN“. Auf meine Rückfrage, was jetzt nicht gehen würde, antwortete er mit gebrochenem Englisch „LANE NINE“, also Spur neun. Natürlich. Ich musste lachen und er wußte wahrscheinlich nichtmal warum. Egal. Wir dürfen also als zweites Gespann auf die ganz rechte Spur 9. Jetzt geht es erstmal in den Wohni und wir essen ein paar Brote.






    Bald kommt unsere Fähre und die Kinder sind aufgeregt. Wir setzen uns ins Auto. Die Reihe neben uns darf schon vorfahren. Da fragt sich Steffi wo ihr Handy ist. Nicht auffindbar. Verloren? Ich gehe in den Wohni suchen. Nichts zu sehen. Wir sind bald dran. Die Kinder sind hibbelig. Ob Papa noch rechtzeitig wieder im Auto sitzt? Da findet Steffi das Handy im Türfach gaaaaanz hinten und ruft mich. Schnell wieder ins Auto und schon fährt unsere Reihe los. Wir sollen in der Mitte bleiben und stehen an Platz drei. Der Hund bleibt in seiner Box im Kofferraum. Wir schnappen uns die Jacken, klappen die Spiegel ran und ab zum Aufgang. Alle, auch die Dänen selbst laufen an der Schiebetür vorbei und wundern sich, bis ich auf ein riesiges Schild weit über der Tür hin weise und auf den Öffnerknopf der Schiebetür drücke.



    Die Treppe ist sehr steil und endet im Aufenthaltsbereich. Wir gehen schnurstracks aufs Achterdeck und bemerken erst jetzt, dass wir schon lange abgelegt hatten. Es ist bedeckt und windig aber nicht kalt. Die Kinder spielen auf einer Art Wippe, die zwischen den Bänken angeschweißt war. Wir gehen rein um zu gucken was es hier gibt. Dann fällt uns ein, dass wir keine DK´s haben und gehen wieder raus.





    Um 13:40 werden wir aufgefordert die Fahrzeuge zu besetzen. Das machen wir und öffnen die Fenster, damit wir beim Anrollen die Spiegel noch ausklappen können. Keine gute Idee. Vor uns stand ein Trike mit Euro Dukannstmichmal und möllmte uns voll. Also alles wieder zu und warten. Ich wollte vermeiden, das mir links oder rechts jemand die Spiegel bei der Ausfahrt abfährt, da die drei Spuren sich vorne erst zu zwei und dann zu einer verjüngen. Nachdem vor uns und neben uns alle weg waren sind wir dran und fahren aus.





    Wir nehmen die gemütliche Route über die N8 bis kurz vor die Stoerebelt Brücke. Wenn die Dänen etwas haben, dann sind es Kreisverkehre. Das werde ich in Dänemark sicher nichtmehr machen. Dann lieber Autobahn. Wegen jedem Feldweg ein Kreisel. Sehr nervig.



    Auf dem Parkplatz vor der Stoerebeltbrücke wollen wir noch Fotos machen und halten an. Leider kann man von hier nichts von der Brücke sehen und so gehen wir alle nochmal auf die Wohnitoilette. Es stinkt im Wohni nach Klo und ich schiebe es auf die Chemie und die Reinigung des Automaten in Winsen/Aller.





    Jetzt geht es über die Brücke. So richtig spektakulär ist es nicht. Aber irgendwie doch. Die Mautstation ist hinter der Brücke. Die Spuren sind nur mit den Bezahlverfahren gekennzeichnet. Eine Vorgabe für Autos mit Anhängern gibt es nicht. Wir nehmen eine Automatische mit dem grünen Schild. Unser Bropas gibt beim Durchfahren der entsprechenden Spur einen Piepser von sich und schon geht die Schranke auf. Wir mussten nichtmal anhalten. Die Spur soll nur 2,80 breit sein. Glaube ich nicht. So eng war es nicht.





    Jetzt nur noch Autobahn bis kurz vor Kopenhagen zum Tangloppen Camping in Ishoj. Er liegt als Halbinsel in einem See direkt am Meer. Wir kommen gegen 16 Uhr an. Er wäre ausgebucht aber man könne uns für die eine Nacht ein letztes Plätzchen zwischen Bäumen anbieten. Wie sich später herausstellte macht der wohl am meisten Geld mit genau solchen letzten Plätzchen, denn es kamen noch viele, die entlang der CP Hauptstraße genauso einen Platz bekamen wie wir. Es gab also noch sehr viele letzte Plätze. Ohne Mover rückwärts zwischen den Bäumen ums Eck und noch auf einer Seite auf den Rundkeil gedrückt. Abhängen. Anschließen. Wasser. Fertig. Keine Stühle und keinen Tisch raus.





    Heute gibt es Reis mit Ragout Fin. Danach ausruhen. Ich habe mit Ida noch auf einem großen Feld Schach gespielt. Wegen Regen mussten wir aufhören und schauten eine Angel DVD, die ich noch im Wagen fand. Danach reinigte ich die Kassette der Toilette. Keine Auffälligkeit bezüglich des Geruchs. Um 22:30 Uhr war Nachtruhe.

  • Um 8:30 schäle ich mich aus dem Bett. Wir wollen heute mal früher los, was aber nichts wird.



    Beim ersten Toilettengang ging der Schieber nicht mehr richtig vors Loch. Also nochmal leermachen und nachschauen. Nachdem ich die ganze Einheit aus der Kassette hatte, sah ich das Problem. Der Mitnehmer an der Schieberscheibe war abgenutzt. Das erklärt auch den Geruch gestern, denn die letzten Millimeter Betätigung wird diese Scheibe nur nach oben gegen die Dichtung geschoben. Das ging also gestern schon nicht mehr. Heute wurde er dann gar nicht mehr geschoben.



    Erst zum Bauhaus. Nix. Zu einem anderen Outdoorladen. Nix. Dann wieder in die andere Richtung zu einem kleinen Campinghandel. Die hatten das Teil nicht da. Könnten es bestellen. Wir wollen aber weiter. Das nächst größere Teil wäre die komplette Schiebereinheit samt Deckel und Schwimmer für schlappe 95€. Da sah ich in einer Ecke so ein Thedfort Fresh Up Set und darauf ein Schild mit 10%. Gekauft für ca. 135€. Neue Kassette, Toilettensitz und noch irgendwelche Mittelchen für nur 40€ mehr. Alles nur fürs P…en.



    Auf dem Rückweg wollte ich noch tanken. An der ersten Tankstelle ging meine EC Karte nicht also zur nächsten. Funktionierte. Ab zum CP und in Windeseile die Toilette klar gemacht. Alles eingepackt und angehängt. Der CP Betreiber lies mich die alte Kassette nicht entsorgen und nun schleppen wir sie im Karton der neuen mit.




    Um 11:54 geht es dann endlich los nach Schweden. Ab über die Öresundbrücke. Durch den langen Tunnel am Anfang - nochmal was anderes. Auch hier war die Mautstation hinter der Brücke. Hier gab es zu den einzelnen Schildern zum Bezahlverfahren zusätzlich noch Schilder mit den Fahrzeugtypen. Die automatischen Spuren waren nur mit einzelnen PKW´s beschildert. Die einzige Spur für Autos mit Anhänger war die mit Kassenhäuschen. Also haben wir uns da angestellt. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann waren wir an der Reihe. Ich gab der Dame im Kassenhäuschen den Bropas in die Hand. Sie las die Nummer ab, die auf dem Gerät stand und erklärte uns, dass wir auch die automatische Spur mit dem Wohnwagen hätten nehmen können. Ich erwiderte ihren Einwand mit dem Hinweis auf die Beschilderung. Dann sollen die halt ihre Schilder vernünftig machen. Wir wären gerne einfach nur durchgefahren.





    Nach dem Kassenhäuschen steht ein Grenzer zur Kontrolle. Wir halten an und ich bitte Steffi um die Ausweise. Als er merkt, dass das wohl noch ein wenig dauern würde, winkt er uns durch und geht einfach weg. Häh? Was soll das denn bringen? Wir wurden also schonwieder nach Nasenfaktor in ein Land gelassen und nicht aufgrund unseres Passes. So eine Grenzkontrolle kann man sich in meinen Augen auch sparen. Wir gucken verwundert und fahren weiter.



    Das Wetter ist super und ganz schön warm.

  • Toller Bericht mit super Bildern! :ok


    Ich lümmel mich mal unauffällig in ein Eckchen und hummel auf die Fortsetzung!

    Grüßle, Micha


    Kein Haar wächst so schnell, wie´s gespalten wird!







  • Steffi hat einen CP auf einer Halbinsel in einem See herausgesucht und da ging es jetzt hin. Langasjönäs Camping bei Tostarp. Rum um Malmö und ab auf die E22. Die Autobahn wurde im Laufe der Strecke zur Schnellstraße mit ständig wechselnder Überholspur. Dann nur Landstraße und wieder Autobahn. Die Fahrt war wenig spektakulär.




    Die letzten Meter führen uns in ein Wäldchen und über eine Brücke. Das Navi schickt uns am Schluss linksrum. Wir kommen an einer Schranke an, aber keine Rezeption in Sicht. Ein Schild zeigt den Fußweg und er endet quasi dort, wo man hingekommen wäre, wenn man geradeaus gefahren wäre. Steffi geht hin und wir anderen warten am Gespann. Wir können uns aus 4 oder 5 Parzellen eine aussuchen.




    Die erste ist direkt am Waschhaus. Wollen wir nicht. Die Parzellen wurden auf dem Platzplan eingezeichnet und so sind wir sie abgefahren. Die für uns passendste war die Nummer 48. Auf der linken Seite ein kleiner Sprite aus Holland, auf der rechten ein alter Polar aus Dänemark, dessen Leinen vom ebenso betagten Sonnensegel ein wenig auf unserer Parzelle sind. Egal. Die Parzelle ist allerdings so klein, dass ich den Wohni mit der Deichsel in die Büsche stellen muss, damit das Auto wenigstens noch dahinter passt. Daneben geht garnicht. Wohni und Markise und vielleicht noch 1 Meter bis zur nächsten Parzelle. Diese sind gut gekennzeichnet mit weißen Platten an den Ecken.




    Während des Aufbaus kamen Niederländer mit Wohni den Weg rauf und hielten an. Sie hatten offensichtlich auch eine Liste mit Parzellen bekommen und laufen die nun ab. Nach 5 Minuten kam der Platzbetreiber angefahren und ging ihnen hinterher. Kurze Zeit später kamen alle wieder und die Niederländer bezogen eine Parzelle, die tausendmal schöner war, als unsere. Sie lag hinter einer Anderen in einer Ecke. Von dort konnte man auf einen Teil des Sees gucken. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees war ein großer Fels, auf dem sich die hübschen Badenixen sonnten. Mein Gemeckere, das wir diese Parzelle nicht bekamen, wurde zum Running Gag während des Aufenthalts.




    Da unsere Parzelle oben auf einem Berg liegt, muss die Deichsel ganz runter und das linke Rad auf den Rundkeil, damit er gerade steht. Klappt dank Mover alleine. Das erste Mal die Markise aufbauen. Wasser holen und dann musste ich mich mal um den Abwasserwagen kümmern. Da ist vor einiger Zeit der Sicherungsring der Achse abhandengekommen und nun ging das Rad immer ab. Ungünstig für die bevorstehende Strecke. Also erstmal ein Loch in die Achse gebohrt, ein Plastikteil aus meinem Werkzeugkoffer zugeschnitten, Loch rein und auf die Achse geschoben. Durch das Loch in der Achse mit einem Kabelbinder fixiert. Nicht schön aber selten und hält.





    Steffi und die Kinder sind zum See schwimmen. Ich baue das Kanu auf, hole die Fahrräder vom Dach und habe es mir danach vor dem Wohni gemütlich gemacht. Es sind über 20 Grad. Es geht wieder spät ins Bett.




  • Es ist bedeckt und ich wache mit einem dicken Hals auf. Erkältung. Na toll. Unsere Nachbarn mit dem alten Polar sind schon weg. Dann fängt es auch noch an zu tröpfeln und regnet schließlich in einer Tour bis zum Nachmittag.








    Wir faulenzen und fahren kurz zum Einkaufen in die nächste Stadt. Irgendwann kommt ein Wohnmobil und stellt sich auf den Platz neben uns. Es sind Deutsche mit ebenfalls zwei Mädels in ähnlichem Alter wie unsere, doch wie es oft so ist, dauert die Annäherung der Kinder manchmal länger.





    Ida möchte unbedingt angeln und so hat Steffi morgens eine Angelkarte für mich für 30 Kronen gekauft. Kinder sind frei. Als es aufhörte zu regnen, nahmen wir uns nur zwei Spinnruten und ein Sortierkästchen mit verschiedenen Blinkern, Wobblern usw. mit und sind die paar Meter runter an den See. Es ist sehr felsig im Wasser und man aufpassen, dass man keinen Hänger bekommt. Das klappt lange ganz gut. Das ein oder andere Mal musste ich das Material aus einem Baum retten, ging aber eigentlich. Bis ich einen Grundhänger auf der gegenüberliegenden Seite hatte und Ida schlussendlich ihren Gummifisch in eine Birke hängte. Abriss an beiden Ruten und somit war das Angeln vorbei. Mieke und Steffi sind derweil vom Minigolf zurück und wollten eigentlich zuschauen und Fotos machen. War wohl nix.






    Abends werden Hamburger gegrillt und wir sind schnell im Wohni verschwunden, denn es ist merklich kälter als gestern. Morgen soll es wieder besser werden. Hoffentlich.



  • Die Uhrzeiten bekomme ich nicht mehr zusammen. Nach dem Frühstück, das wieder eigentlich Spätstück heißen müsste, wollen wir eine Tour mit dem aufblasbaren Kanu machen, das wir uns von Steffis Bruder geliehen hatten. Es ist olivgrün und tatsächlich 4,5m lang. Also passen wir bequem alle vier rein. Das Wetter ist perfekt. Sonnig mit ein wenig Wind. Cooper muss im Wohni warten. Der ist zu hibbelig und macht es sich gern alleine gemütlich. Soviel Trubel rund um die Uhr ist er nicht gewöhnt.




    Wir können das Kanu direkt unterhalb meines Lieblingsplatzes zu Wasser lassen und paddeln erstmal in Richtung der Brücke, die als Zufahrt zum CP dient. Das Wasser ist glasklar. Kurz vor der Brücke bekommt Steffi Panik, da sie Steine im Wasser sieht und Angst hat, das Boot könnte beschädigt werden und wir kentern. Also andersrum um die Insel.




    Erst paddeln Mama und Papa gegen den Wind bis zu einer Badeplattform mitten im See. Ida möchte unbedingt mal drauf und so legen wir längsseits an. Als Ida dann auf der Plattform stand, wurde unser Kanu vom Wind weggetrieben und sie kriegte das große P in den Augen. Natürlich haben wir sie gleich wieder abgeholt.




    Dann ging es weiter gegen den Wind. Noch ein ganzes Stück, bis wir keine Lust mehr hatten und die Kinder unbedingt mal selber paddeln wollten. Der Rückweg mit dem Wind war dafür ideal und so haben wir Eltern es uns gemütlich gemacht. Die Kinder bemühten sich, aber natürlich drehte sich das Boot öfter, als ihnen lieb war. Mieke gab irgendwann auf und Ida wollte es unbedingt alleine machen. Jegliches eingreifen meinerseits, um eine Kollision mit irgendwelchen Felsen zu unterbinden, wurde lautstark untersagt. Sie verzweifelte zunehmend, ließ sich aber nichts sagen, geschweige denn zeigen oder helfen. Irgendwann musste ich das Zepter wieder in die anhand nehmen, damit wir auch wirklich ankommen, wo wir hin wollten.




    Dann zeigte ich ihr, wie man ein Kanu alleine gerade vorwärts bewegen kann, ohne das Paddel ständig von der einen zur anderen Seite bewegen zu müssen. Im Windschatten der Insel probierte sie es dann und lernte sehr schnell. Sie machte es richtig gut und paddelte das große Kanu sicher zu unserem Ausgangspunkt. Steffi und Mieke stiegen aus. Ida und ich wollten noch einmal unter der Brücke durch.




    Also paddelte Ida uns dorthin. Ab da sollte ich wieder. Wir sind nur 100m weit gekommen. Dann kam ein Wehr und wir haben gewendet. Nach der Brücke hat dann meine Große uns wieder zur Anlegestelle gepaddelt. Sie wollte auch nicht Mama holen zum Schleppen, sondern alles mit mir alleine machen und sie hat es tatsächlich geschafft, dass Kanu mit mir den Hügel hinauf zu unserem Stellplatz zu schleppen.


    Da wir morgen abreisen wollen, ließ ich die Luft aus dem Kanu und verstaute es im Wohni. Nun spielen unsere und die Nachbarskinder doch noch miteinander und wir kommen mit den Eltern ins Gespräch. Es wurde ein netter, längerer Abend mit gemeinsamem Essen.

  • Toller Bericht mit super Bildern! :ok


    Ich lümmel mich mal unauffällig in ein Eckchen und hummel auf die Fortsetzung!

    Danke! :thumbup:
    Machs dir ruhig gemütlich. Im Wohni ist noch Platz.

    Schön zu lesen und super Bilder.


    Werde gerne weiter lesen.


    Gruß Rainer

    Danke auch dir! :w

    Danke, ich bin jetzt schon verliebt!

    Bitte. Der Sommer ist ja nicht mehr lange hin. :0-0:

  • Danke für den bisher tollen Bericht. Ich bleibe dabei und lese gespannt weiter mit. :ok

    Gruß Michael



    Fragen Sie sich immer:"Wo sind die Dummen?". Wenn Sie darauf keine Antwort wissen, sind Sie es möglicherweise selbst.
    (Autor unbekannt)

  • Toller Bericht Tosche, Danke
    Ich ärgere mich immer noch das ich mich nicht mit dir beim RUT darüber unterhalten konnte.

    Grüße aus dem alten Land an der Elbe


    Barbara & Thilo


    Das schluckt der B7 (kombiniert) -->

  • Danke für den bisher tollen Bericht. Ich bleibe dabei und lese gespannt weiter mit. :ok

    Danke. Gerne. :rolleyes:

    Klasse, ganz großes Kino ... :ok


    ... wieder ein Bericht, wo wir uns sicher sind, das Schweden ein MUSS wird ... :_whistling:
    :0-0:

    Danke. Es war unsere erste Reise nach Schweden und ja, Schweden ist ein MUSS! :love:

    Toller Bericht Tosche, Danke
    Ich ärgere mich immer noch das ich mich nicht mit dir beim RUT darüber unterhalten konnte.

    Auch dir danke ich für das Lob.
    Schade, dass ihr kurzfristig absagen musstet, aber die Planung für 2018 läuft ja schon. Aber Schweden hat soviel zu bieten, dass man es an einem Bericht nicht festmachen kann, was man sich unbedingt anschauen sollte. Fahrt einfach hin, so wie wir. :thumbup:



    Der Reisebericht ist ja noch lange nicht am Ende. Der Text ist zwar geschrieben, aber Bilder auswählen, verkleinern und dann alles hier zusammenklicken dauert trotzdem seine Zeit und ist nicht mal eben gemacht. Ich kann deshalb nicht versprechen, wann die nächsten Teile eingestellt werden. Sorry. :whistling:

  • So, das ist ein nett geschriebener Reisebericht. :thumbup:
    Da werde ich ab jetzt auch immer wieder mal reinschauen "müssen" ... :0-0:

    Stammtisch Augsburg: 2x 2011, 4x 2012, 4x 2013, 2x 2014, 4x 2015,4x 2016, 4x 2017, 3x 2018, 2x 2019, 1x 2020
    Tuttocaravan-Treffen Füssen: 4/2012 --- RUT Kratzmühle: 9/2012, 10/2013, 10/2014 --- SUT Schwarzfelder Hof: 2012/13, 2013/14 --- FuF Waldsee 4/2018, 5/2019

    :w

    Bitte beachten: Geschriebene Texte können zu gravierenden Missverständnissen führen. Manchmal ergibt schon eine alternative Betonung der Silben einen völlig anderen Sinn ...
    Wenn mir einer im Weg steht ... werde ich ihn umfahren!

  • Der Text ist zwar geschrieben, aber Bilder auswählen, verkleinern und dann alles hier zusammenklicken dauert trotzdem seine Zeit und ist nicht mal eben gemacht. Ich kann deshalb nicht versprechen, wann die nächsten Teile eingestellt werden. Sorry.

    Die Entschuldigung ist überflüssig!
    Jeder, der schon mal einen anständigen Reisebericht für das Forum verfasst hat, kann das 100% nachvollziehen. :rolleyes:

    Stammtisch Augsburg: 2x 2011, 4x 2012, 4x 2013, 2x 2014, 4x 2015,4x 2016, 4x 2017, 3x 2018, 2x 2019, 1x 2020
    Tuttocaravan-Treffen Füssen: 4/2012 --- RUT Kratzmühle: 9/2012, 10/2013, 10/2014 --- SUT Schwarzfelder Hof: 2012/13, 2013/14 --- FuF Waldsee 4/2018, 5/2019

    :w

    Bitte beachten: Geschriebene Texte können zu gravierenden Missverständnissen führen. Manchmal ergibt schon eine alternative Betonung der Silben einen völlig anderen Sinn ...
    Wenn mir einer im Weg steht ... werde ich ihn umfahren!

  • Danke für den Bericht! Schön geschrieben. Da kann man richtig mitfahren in Urlaub. :thumbup: Freu mich schon auf die Fortsetzung. Nächstes Jahr ist unser erster längerer WW Urlaub nach Südfrankreich geplant. 2019 dann Schweden! Ich freu mich jetzt schon drauf.

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