Gestern sind wir aus dem Urlaub aus Italien zurück gekommen. Wir hatten uns einen entspannten Urlaub auf dem CP Lido Holiday Inn gefreut, wie wir es bereits zweimal hatten. Diesmal aber war alles etwas anders, aber nicht besser. Wir sind mit einem neuen Phänomen überrascht worden, dass wir vorher so noch nicht kannten. Aber der Reihe nach: in unseren Urlauben zuvor dort war dieser CP schön ruhig direkt am See gelegen und hatte für italienische Verhältnisse recht große Parzellen. Die Autos standen auf einem separaten großen und guten Parkplatz. Als wir nun dieses Jahr dort ankamen, war die Einfahrt und der Parkplatz gesperrt und die Einfahrt auf den Platz erfolgte über eine enge, kleine Nebenstrasse. (Verwunderung!). Dann wurde unser WW vom Betreiber auf einen hübschen Stellplatz in erster Reihe praktiziert. (Zufrieden!) Was uns in diesem Moment bereits befremdete, war die große Anzahl englischer und irischer Nummernschilder an kontinentalen, durchweg doppelachsigen brandneuen WW. Dazu noch dicke Rangerover oder VW und Audi SUVs auf einem "Behelfsparkplatz". Nach kurzer Zeit kamen wir mit unseren holländischen Nachbarn ins Gespräch und sie erklärten uns diese Wohnwagen: Wanderarbeiter mitsamt Familien. Vorher waren die im oberen Teil des CP am Parkplatz nahe der Strasse und fielen nicht wirklich auf. Da es aufgrund von Querelen zwischen den Geschäftspartnern den oberen Teil nun nicht mehr gab (Brachland), benutzten diese Familen den Touristenplatz mit. Diesen Umstand gibt die Website nicht wieder - grad nochmal geschaut. Es sind immer noch die alten Bilder.
Das waren richtige Clans und nicht grade leise. Die Kinder (Vorschulalter) rannten bis kurz vor Mitternacht herum und wurden dann quer über den Platz brüllend zurückbeordert - mit mehr oder weniger Erfolg. Zum Wochenende gabs dann nach ausreichender Menge Bier auch gerne mal eine Diskussion der härteren Art (der CP-Betreiber musste dann die uniformierten und bewaffneten Schiedsrichter rufen). Ein wuseliges Campingplatzleben ist das eine, das hingegen ist das andere! Jedenfalls war von Entspannung und Ruhe keine Spur mehr. Da wir reserviert hatten und auch zum Bootfahren dort waren. konnten wir nicht sofort wieder abreisen. Wir haben dann ein paar Tage verkürzt. Im Gespräch mit anderen Gästen kamen alle auf den selben Nenner: No-Go. In der Cantiere Nautico, wo wir unser Boot hatten war der gesamte Umstand auch bekannt. Man lebt dort vom Tourismus und genau das ist nicht förderlich. Gerade wo es in Italien langsam wieder bergauf geht.
Wenn man seinen Touristenplatz richtig ruinieren will - so geht das.
Dazu kommt, dass man aufgrund des Preises für nur 3 Sterne ohnehin beide Augen zudrücken muss, was sie sanitären Einrichtungen angeht. Das ist vorsintflutlich. Ein oder zwei arme, schwarze Seelen (Hautfarbe) bemühten sich nach Kräften die Waschräume sauber zu halten. Es gelang ihnen aber nicht immer uneingeschränkt.
Zum Ende hin hatten wir nur noch einen Wunsch - Nix wie weg. So sollte kein Urlaub enden! Das nächste Mal werden wir bei einem geplanten längeren Aufenthalt auch dieses Phänomen abchecken und abfragen; allen anderen sei es eine Info.
Ich hoffe, ich habe mich neutral genug und politisch korrekt ausgedrückt - wenn es nach unseren Emotionen ginge, wären ein paar Formulierungen sicherlich drastischer ausgefallen.