wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/292184/Guten Morgen liebe Foristien,
nochmals sorry für die späte Fortsetzung des Reiseberichtes, leider wird es in nächster Zeit nicht besser, ihr wisst ja, Weihnachtsstress und es steht sogar die Frage im Raum, paar Tage über Silvester weg zu fahren.
Aber nun in aller Kürze zur Fortsetzung.
Teil 9
Also wir von unserem Bootstrip zurück kamen, hatten wir Abends immer noch herrlichstes Wetter und Sonnenschein. Wir luden unser Vydra Kanu aufs Dach, verräumten Paddel und Westen im Boot und die Frau des Hauses bereitete das Abendessen vor. Denn am nächsten Tag sollte es schon weiter gehen - Ziel, die "Wildnis" Schwedens.
Die Nacht war gut, das Wetter immer noch angenehm und trocken. Die Umluft lief nachts nur ganz leicht, finde das Klima etwas angenehmer, wenn die Luft etwas "umgewältzt" wird. Nach dem Frühstück - das wir dank einer Sitzgarnitur direkt vor uns am Wasser hatten - fuhren wir los, immer entlang der Küste, dann aber wieder eher landeseinwärts auf der E22 bis Lundsby, dann Richtung Westen auf Vimmerby zu. Ab der Abzweigung begann für uns die schönste Ecke Schwedens - wenn man das überhaupt sagen kann - Schweden war im Verlauf bisher immer überall schön, jedes Eck hatte seinen Reiz. Wir fuhren durch endlose Wälder und an zahllosen Seen entlang, einfach herrlich! Es wurde immer einsamer und "waldiger". Ich habe während der Fahrt mit meiner Tante Bettina geschrieben, sie war bereits im Juni in der Ecke (bis Mora war sie) und sie schickte mir Koordinaten von einem wirklich geheimen Spot, mitten im Wald, komplett einsam. Na gut, dachten wir, warum auch nicht. Haben ja in Blankaholm Wasser gebunkert, Strom war voll und Klo leer, Essen gekauft und Stimmung bestens - wollten eh mal wieder ein Abenteuer erleben. Irgendwann ging es dann von der Hauptstraße ab, ah, dachte ich, asphaltierte Straße, wunderbar, eng, aber fahrbar. Nach 300 m trauten wir unseren Augen nicht, 4 m schmale "Straße", Schotter, recht tiefe Spurrillen und komplett unbefestigt. Gut, das es Schotterstraßen gibt, wusste ich, aber solche Wege nennt man bei uns in Deutschland Waldwege.
Aber egal, hab ja Allrad und trau mir das zu, also fuhren wir immer dichter und dichter in den Wald hinein, es stand die Sonne schon tief und man hörte von der größeren Straße immer weniger, bis es mucksmäuschenstill war, als wir mal anhalten mussten und auf Google maps (ich nehm lieber mapy.cz) schauen mussten, ob wir hier noch richtig sind. Ab und zu schliff ein tief hängender Ast über das Wohnwagendach und einige Passagen hatten eine solch steile Steigung, da wären wir definitiv ohne Allrad aufgeschmissen gewesen (zumindest mit WW). nach 15 km und 30 Minuten und Schleichtempo erreichten wir das Waldstück, in dem angeblich ein super schöner kleiner See sei, mit so einer Art Wendeplatz. Es wurde langsam dämmrig und der Hunger meldete sich, ja, und ich muss zugeben, ein klitzekleinesbischen mulmig wurde es mir schon, weil hier einfach so gar nix war, so richtig am A....sh der Welt. Aber just in dem Moment sahen wir den See im tiefen Sonnenuntergang schimmern, goldgelb, lauses Lüftchen wehte und der Boden war trocken. also umgedreht, Wohni ausgerichtet mit Mover und Stützen runter. Und das alles in Begleitung von Rauschen der Kiefern im Wind, sonst nix, fühlte sich richtig gut an, so ähnlich wie ein Zelt in der Wildnis aufbauen, nur eben etwas "dekadent", um es Wildcampen zu nennen.
Ich sprang fluxs in den Wohni, holte Tisch und Stühle stellte sie direkt ans Ufer und freute mich, das die Sonne direkt auf uns zu gewandt unterging, was für ein episches Szenario für uns, Danke Lieblingstante, für diesen Geheimtipp.
Was euch noch erwartet, wie die Nacht so allein im Wald war und was sich da so ereignet, lest ihr im nächsten Bericht. Ein bisschen Geduld ist wieder erforderlich, momentan is grod a weng stressig