Die Erfahrungen, die ich im Bereich E Bremse an Aufliegern hier hatte, waren leider immer alle durchweg negativ. Obwohl ich das Konzept eigentlich echt gut finde. Nach frühen Jahren hat da bereits aber oftmals nix mehr richtig funktioniert. Geschweige denn einer von vernünftigen Zugabstimmung und somit gleichmäßigen Verschleisssituation.
Das liegt auch daran dass die EG Typgeprüfte E-Bremse immer eine amerikanische Bremse ist die an unsere Vorschriften angepasst wurde, so darf m.W. nach der Controller nicht im Zugfahrzeug verbaut sein und muss mit einer Notbatterie im Anhänger verbaut werden, alleine der Umstand sorgt schon für höheren Verschleiß weil der Controller im Zugfzg genauer regelt als im Anhänger....
D.h. wir machen ein - an sich einfaches - System zu einer "Bastellösung" und verlieren damit teillweise die Standfestigkeit und Funktionalität.
Die Zeitungstransporteure hatten immer sowas in der 7,5 to Klasse, schon vor 15 Jahren, die chronisch unterdimensionierte Teile wurden jedes Jahr komplett erneuert. Bei 5th Wheel campern ging durch längere Standzeiten auch nicht mehr allzuviel richtig gut. Da kam dann noch teilweise die schwierige Ersatzteilsituation hinzu.
Die mir bekannten E-Bremsen basieren allesamt auf amerikanischen Systemen, Pagenkopf hatte in Deutschland ein geprüftes (EG) System das auf US Achsen und Controllern basierte und der Holländer der die E-Bremsen mit Betriebserlaubnis vertreibt hat ebenfalls US Dexter Achsen und lediglich einen "eigenen Controller" verbaut wobei ich davon ausgehe dass der Controller ein normaler Bremscontroller aus USA ist der in ein anderes Gehäuse verbaut wurde...
Und alle "basteln" an den Betätigungsnocken der Trommelbremse einen Hebel um damit die Feststellbremse zu betätigen....
Also ich denke gerade bei den Bremsen und Aufliegerersatzteilen ist es doch beruhigend bei jeder "Milchkanne" wie Winkler / Europart / Wabco / Haldex / BPW / SAF / Jost/ Knorr etc. und deren Vertriebe meist binnen 12 h alles geliefert zu bekommen was man braucht. Und gerade für NFZ hat man doch sofern man gängige Teile einkonstruiert, eine komplette Bremsberechnung nach ECE R 13 vom technischen Vertrieb mitbekommen. Und sowas dient als Grundlage für eine Eintragung.
Man muss das Gesamtsystem betrachten...
Wenn ich einen US Pickup mit normaler Bremse (Hydraulische Bremse) habe dann sind die europäischen Druckluftbremsen kaum machbar weil ich im Zugfahrzeug Druckluft herstellen und speichern muss. Selbst Iveco, Crafter etc haben ab Werk keine Druckluft um eine durchgängige Bremsanlage zur Verfügung zu stellen.
Also muss ich entweder das Zugfahrzeug umrüsten oder ich verwende eine einfachere Lösung z.b. die E-Bremse....
Anders schaut es aus wenn wir z.b. Atego oder ähnliche LKW umbauen, da ist natürlich die Druckluftbremsanlage Standard und somit auch beim Auflieger oder Anhänger sinnvoll.... Da gibt es im WoMo Bereich lediglich das Problem der Lärmbelästigung auf dem Stellplatz, um weg zu fahren muss der LKW erstmal ne Zeitlang laufen um Druckluft aufzubauen...
Da reden wir aber auch von Preisklassen jenseits der 200k €...
Eines haben alle gemeinsam: Egal was gebaut wird, es muss auch außerhalb Deutschlands irgendwie händelbar sein, zum einen muss die Abschlepp- Fähigkeit gerwährleistet sein UND auch die Ersatzteilversorgung...
lg Thomas