Beiträge von Leachim

    Ich mich entschieden meine Erfahrungen mit dem Wohnwagen einmal niederzuschreiben. Tests findet man viele im Internet – jedoch war keiner von denen mit dem Wohnwagen einmal unterwegs. Ich muss dazu sagen, dass ich keinen Vergleich zu anderen Wohnwagen habe. Bisher war ich nur mit puristisch (selbst) ausgebauten Bussen unterwegs. Aber jetzt mit 2 Kleinkindern und jeder Menge Gepäck hat sich die Lage geändert.
    Ausschlaggebend für die Wahl des Wohnwagens war die große Hecktür und die relativ kompakten Abmessungen (Breie 2,30 m). Für das Verstauen von Kinderwägen, Fahrradanhängern, Mountainbikes gab es sonst kaum alternativen.
    Zugfahrzeug: Renault Trafic (Langer Radstand, 110 KW ) mit Hubdach. 2 Personen schlafen im Bus – 2 schlafen im Wohnwagen. Dadurch muss die Sitzgruppe im WoWa nicht umgebaut werden. Stromversorgung des Wohnwagens vom Zugfahrzeug aus zweiter Batterie (80Ah & ctek Dual). So ist es möglich rund 3 Tage autark zu stehen.
    Wir sind nicht die klassischen Wohnwagencamper, alle 2 – 3 Tage geht es weiter, auch auf Stellplätzen und gerne auch wild - oft wird gar nicht abgehängt (Stromversorgung)
    Wir haben den Wohnwagen vor 1,5 Jahren neu gekauft und waren jetzt ca. in Summe 15 Wochen unterwegs, Vor- und Nachsaison, in Kroatien, Italien und auf Sardinen.


    Model: 480 QL
    Ausstattung u.a.: Auflastung 1700 kg, Pluspaket, Markise, Duschausbau, Verzurrösen, Apothekerauszug,
    Fahrradträger auf Deichsel, Truma Ultraheat, Airmix


    Ich versuche es einmal chronologisch:
    Angesehen und bestellt bei einem bekannten Händler in Augsburg - Gute Beratung, problemloser Ablauf. Lieferzeit: ca. 6 Monate.


    Abholung:
    Anschlusskabel vom Anhänger durch Transport gequetscht – noch funktionsfähig. Kein Ersatz oder Preisnachlass. Wohnwagen wurde mir von einem Mitarbeiter erklärt wobei ich dem Mitarbeiter erklären musste was es mit dem Airmix auf sich hat und die wie Abblaseventile für das Wasser zu bedienen sind. Ein Anschlusskabel für 230 Volt für den Wohnwagen gab es dazu. Fein
    Begutachtung Zuhause:
    Montageort für Thermostat der für Truma Ultraheat – hinter dem Polster der Sitzbank. Für ein Thermostat denkbar ungeeignet. Idealer Montageplatz wäre 15 cm höher gewesen. -> selbst gelöst – Thermostat höher gesetzt - jetzt 4 unschöne Löcher in der Wand.
    Vorhangstange am Bugbett, unten. schlecht montiert. Das Seil kann nicht gespannt werden sonst wird der winzige Haken aus der Wand gerissen. Sieht alles sehr stümperhaft aus. -> selbst gelöst – Es verbleibt ein Loch in der Wand ☹


    Erster Campingversuch:
    Kühlschrank geht nicht auf 12 Volt während der Fahrt. Rücksprache mit dem Händler -> muss gehen -> Verkabelung des Fahrzeuges soll geprüft werden. Dort ist alles ok.
    Blick in den beiliegenden Schaltplan der Verkabelung des Wohnwagens - Kühlschrank ist laut Plan an der Ladeleitung angeschlossen. Aber - leider passt der Wohnwagen aber nicht zu dem Schaltplan. Der Kühlschrank ist nicht an die 12 Volt Ladeleitung angeschlossen - es kann gar nicht gehen. Blick in die Prospeckte und die Bedienungsanleitung - Dort ist zum damaligen Zeitpunkt beschrieben das der Kühlschrank mit 12 Volt während der Fahrt funktioniert – in der neuen Version der Prospekte fehlt diese Aussage.
    Den Augsburger Händler damit konfrontiert – Seine Aussage – Kühlschrank muss während der Fahrt gehen – er spricht mit Knaus. Die Antwort nach ein paar Tagen. Kühlschrank geht nicht da die Stromaufnahme zu hoch wäre und das geht mit den Leitungen im Wohnwagen nicht - das ist so.
    Meine Antwort: Technisch ist mir das Problem bekannt – aber ich habe aber einen Wohnwagen gekauft der während der Fahrt kühlen kann. Es handelt sich um einen Mangel!
    Um es zu verkürzen – wir sind auf keinen grünen Zweig gekommen. Letztendlich möchte ich mich bei Camping Berger aus Neumarkt bedanken – dank deren Einsatz wurde die Gasanlage umgebaut um den Kühlschrank während der Fahrt mit Gas zu betreiben. Materialkosten hat Knaus übernommen – Arbeitszeit musste ich bezahlen.


    Kurz vor dem 2. Urlaub:
    Rechte Verankerung des Klappbettes aus der Wand gerissen. Schaden ist im Stand passiert. Das Klappbett ist mit 4 Scharnieren befestig. Das Klappen des Bettes wird durch 2 Gasdruckfedern unterstützt. Diese sind viel zu stark für die verbauten Scharniere und Schrauben ausgelegt. Die Gasdruckfedern haben im geschlossenen Zustand des Bettes die Schrauben der Scharniere aus der Konstruktion gerissen. Jetzt kommt noch dazu, dass man an die Stelle der Schrauben gar nicht rankommt – soweit kann das Bett nicht aufgeklappt werden um die Schrauben zu ersetzen – klassischer Konstruktionsfehler.In 2 Tagen wollten wir wegfahren. -> Problem selbst gelöst - wie erspare ich euch. Die ganze Konstruktion wirkt nicht sehr durchdacht.

    Der Versuch einer Dusche….
    Duschkopfhalter ist nicht zu gebrauchen. Der Duschkopfhalter der an der Decke im Bad angebracht ist, ist nicht zu gebrauchen. Die Brause kann dort nicht hineingesteckt werden – sie stößt am Türrahmen an. Die Ränder der Duschwanne wurden mit Silikon abgedichtet. Jedoch wurde hier so schlecht gearbeitet, dass ein Duschversuch den Wohnwagen gewässert hätte. Sämtliche Silikonfugen im Bad waren derart schlecht gearbeitet das alle neu gemacht werden mussten. Abschießend ist zu sagen das die Dusche höchstens zum Duschen kleiner Kinder oder zum Füße waschen geeignet ist -ansonsten zu nichts.

    Badtür: Die Türe im Bad war derart verzogen, dass diese nicht richtig schließt. Im geschlossenen Zustand ragte diese 1 cm über die Zarge hinaus. Die Türe wurde von Knaus im Rahmen der Garantie getauscht. Die Neue ist leider mindestens genauso verzogen.

    Der Fahrradträger für 2 Fahrräder.
    Der Fahrradträger ist nicht zum Transport von 2 Fahrrädern geeignet. Der Schienenabstand beträgt 11 cm. Man bekommt auf diesen maximal ein Rad. Durch die Montage des Fahrradträgers (durch Knaus) konnte das Stützrad nicht mehr ganz nach oben gekurbelt werden es fehlen 3 cm. Fahrradträger musste höher gesetzt werden um das Stützrad wieder richtig zu verstauen. Der Träger ist eine sehr wacklige Konstruktion – Er ist nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen – für ein Rad !

    Polster auf der Sitzgruppe und Hocker. Auf dem Hocker kann man nicht sitzen – der Schaumstoff ist zu dick und zu weich – man kippt immer um – außer man hält sich irgendwo fest.


    Innenbeleuchtung. Für einen Großteil der Innenbeleuchtung werden Halogenbirnen verwendet. Schaltet man alle ein kommt man gefährlich nahe an die Strombelastbarkeit des Anhängersteckers. Die LED Ausgenleuchte funktioniert nur mit angeschlossenen 230 Volt (würde sonst angeblich die Fahrzeugbatterie zu sehr belasten). Über das Konzept sollte sich Knaus nochmal Gedanken machen. Ich habe alle Birnchen gegen LED getauscht und die Außenleute richtig angeschlossen.
    Nach einem Jahr steht die erste Dichtheitsprüfung an. Mit 3 Monaten Vorlauf war es schwierig im Umkreis von 100 km um Nürnberg einen Termin zu bekommen. Danke an Firma Nagel in Ansbach die machen es doch möglich vor Ablauf der Frist die Prüfung machen zu lassen. Es wurde festgestellt das der
    Deckel der Toilettenkassette undicht ist (hatte ich schon festgestellt) dieser wird nun getauscht. Ergebnis folgt.


    4 Wochen Sardinien:
    Verankerung des Bug-Bettes herausgerissen – diesmal links. Gasdruckfeder demontiert um doch noch in den Urlaub fahren zu können. Reklamation liegt bei Knaus mal abwarten.

    Duschwanne Abfluss hat sich gelöst. Beim Versuch die Kinder abzubrausen läuft Wasser unter der Duschkabine hervor. Der flexible Schlauch hat sich gelöst – dieser wurde nur mit 2 mm in das Abflussrohr Gesteck. Gut das der Wohnwagen schräg stand und alles Wasser zur Mitte gelaufen ist. Reklamation liegt bei Knaus.

    Wassertank 45L ist für 4 Personen zu klein – Ich bekomme nur 35 L hinein? Warum? Wenn autark gestanden wird habe ich noch 40L im Zugfahrzeug dabei.


    Verzurrösen: Diese halten sicher kein Motorrad an Ort und Stelle. Für Fahrräder und Kinderwägen aber ausreichend.

    Verarbeitungsqualität: Auf den Ersten Blick ganz gut - generell gilt aber in dem WoWa nichts zu fest anzufassen. Es macht alles einen etwas wackeligen Eindruck. Gut das man während der Fahrt das ganze Geklapper nicht hört.

    Apothekerauszug: Will ich nicht mehr hergeben – wie geht das ohne?

    Türschloss an Eingang: sehr hakelig – lässt sich schwer sperren.

    Stützlast: Mit 2 Gasflaschen und 2 Fahrrädern hat man mit der Stützlast schon ganz schön zu kämpfen. Man ist Dank der großen Buggarage schnell bei 100 kg – Platz hätte man noch genug – aber ich will ja hinten keine Steine einladen müssen…

    Fazit: Für uns ist es der Richtige – aber anscheinend ist man im Bereich der Wohnwagen noch weit weg von den Qualitätsstandards aus dem Automobilbereich. Ist das bei anderen Herstellern ach so?