Bisher war ich lange Zeit stiller Mitleser hier im Forum.
Dafür allgemein in die Runde zuallererst ein herzliches Dankeschön für die vielen Tipps, Tricks und Ideen, die mir das Forum bereits zu bieten hatte.
Jetzt ist mit dem stillen Mitlesen Schluss – der Wohnwagen ist (mit großer Hoffnung) schon fast verladen und auf den Weg zu uns nach München.
Wir, das sind meine Freundin (30), unsere kleine Tochter (3 Monate) und ich (29), sind Camping-Neulinge und haben uns schon vor einigen Jahren entschieden, unsere Urlaube abseits von großen Hotelanlagen und mehr in der Natur zu verbringen.
Wohnwagensuche: Für die Leseratten etwas ausschweifender (ansonsten gerne unten weiterlesen):
Angefangen über Ferienwohnungen in Holland über einen Backpackingtrip nach Panama und Costa Rica, diversen weiteren Reisen und der Kindheitswohnwagenerfahrung meiner Freundin wurde uns schnell klar, dass ein Wohnwagen her muss.
Günstig und gut erhalten, gerne auch etwas älter sollte er sein. Das war die Grundidee 2016. Zumindest bis uns klar geworden ist, das wir nicht die einzigen sind, die Lust auf Wohnwagen-Urlaube haben (wodurch sich die Gebrauchtwagenpreise erkläre lassen...).
Erstmal die Grundrissfrage: Klein sollte erst sein und kuschlig, so zumindest bestimmend von der Dame. Richtung Fendt Bianco 390.
Grundriss und diverse Hersteller haben wir uns dann in der Nähe von München in Sulzemoos bei "Der Freistaat" angesehen, da sind sehr viele Hersteller vertreten. Auch da gefiel uns der Fendt mit am besten, sowohl bei der Qualität als auch der Grundriss. Auch wenn für die Größe zumindest neu für uns etwas teuer. Fendt eben.
Zuhause dann online in den bekannten Online-Portalen nach guten gebrauchten gesucht, hier gab es entweder Schrott oder überteuerte Alte oder Saisonwagen. Gut, Saisonwagen klingt doch super, darauf können wir uns bestimmt einigen wenn wir mit dem Budget etwas hochgehen, welches noch gar nicht so richtig festgelegt wurde. Fast neu zu einem sicherlich super Preis, so die Hoffnung. Auch hier war die Enttäuschung groß. Meistens lagen diese Vorjahres- bzw. Saisonmodelle gerade mal ca. 10-15% unter Neupreis. Dafür, dass sie eine komplette Saison von gefühlt zig fremden Leuten benutzt und Betten getestet wurden, war uns das einfach zu viel. So sind einige Monate mit halbherziger, weil erfolglosen Suche nach einem Wohnwagen vergangen..
Dann Anfang 2017 die für uns unerwartete ( ) und mittlerweile erfreuliche Nachricht: Wir bekommen Nachwuchs. Also doch wieder das Wohnwagen-Thema zur abendlichen Diskussion aufgreifen. Aber ist denn ein Fendt Bianco 390 noch der richtige? Wo schläft der Nachwuchs? Was wenn wir noch mehr Nachwuchs bekommen? Nein – wir waren schnell davon überzeugt, dass der Wohnwagen zumindest etwas größer werden musste. Auf dauern Sitzgruppen umbauen hatten wir wenig Lust, auch benötigen wir keine riesige Rundsitzgruppe. Lieber einen Schlafplatz für jeden mit kleiner Dinette für schlechte oder winterliche Tage. Einen typischen Familienwohnwagen mit Stockbettgrundriss eben. Maximalbudget wurde hier bereits auf 15k€ erhöht (zuvor gab es nicht wirklich ein Budget, 15k€ waren aber definitiv zu viel). Daraufhin machten wir uns erst mal eine Übersicht über diverse Hersteller, die einen solchen Grundriss anbieten. Gebraucht war da recht wenig zu finden, da es solche Grundrisse noch nicht ewig gibt. Saisonwagen kamen aufgrund des geringen Preisverfalls sowieso nicht in Frage. Also wie wäre es mit einem Neuen? Nur für uns! Niemand zuvor lag in den Betten Gibt es sowas in unserer Preislage? Also wieder ab nach Sulzemoose: Die altbekannten Marken waren teils zwar genau das Richtige, nur eben beim Preis immer eher an den 20k€. Frustriert Zuhause angekommen dann online hier im Forum und auf diversen anderen Test-Seiten weitergesucht. Hierdurch sind wir auf die preislich etwas günstigeren Marken wie Weinsberg oder Sterckemann gekommen. Diese haben wir uns angesehen, waren aber immer noch nicht gänzlich überzeugt. Preis-Leistung stimmte noch nicht so ganz. Dann:
Noch nie auf dem Schirm gehabt sind wir irgendwann auf die Wohnwägen von Adria gestoßen. Die Einsteigerbaureihe Adria Aviva hat uns in diversen Testberichten überzeugt, das Design wirkt zumindest etwas frischer und im Jahr 2017/2018 angekommen als der Rest, welche für uns "junge" Leute doch schnell Altbacken wirken. Das mit dem Ikea-Staukastensystem fanden wir auch super. Der Adria Aviva 472 PK hatte alles was wir wollten: Stockbett für die Kleine, Dinette für schlechtes Wetter und festes Doppelbett für uns.
Also Termin beim nächsten Adria-Händler in Augsburg ausgemacht und hingefahren, das war irgendwann Mitte letzten Jahres. Wir waren durchweg positiv überrascht. Hier stimmte erstmals (für uns) die Verarbeitungsqualität mit dem Preis überein. Wir hatten uns beide sofort verliebt.
Wir waren tatsächlich nur 1h vor Ort und haben direkt den Kaufvertrag unterschrieben. Irgendwie hatten wir im Gefühl, dass das mit uns passt. Nur ist es gar nicht der von uns favorisierte Aviva 472 PK geworden.
Gerade die Dame, die zuerst immer nur klein und kuschlig wollte, tendierte letztendlich zu dem größeren Bruder (Hauptgrund: Stockbetten lagen nicht direkt wie beim 472er neben der Eingangstüre, wo man immer vorbei muss):
Hier weiterlesen für NICHT-Leseratten:
Wohnwagen:
Die Entscheidung viel dann auf einen neuen Adria Aviva 522 PT 2018. Auf diesen warten wir bereits seit letztem Jahr, die Auslieferung wurde leider von März auf Anfang Mai 2018 verschoben. Somit sind es jetzt noch 2 Wochen bis wir endlich unsere Blechbüchse betreten dürfen.
Zugwagen:
Auch beim Zugwagen hat sich letztes Jahr etwas geändert. Mein stets treuer Begleiter, ein Audi A4 Avant 1.9TDI Baujahr 1998, welcher seit meinem 18. Lebensjahr an meiner Seite ist war, hat sich im Februar 2017 verabschiedet und ging für wenig Geld irgendwo nach Lettland
Nach einem halben Jahr Fahrradfahren (war kein Problem, machte ich davor schon und dem Bauch hat es sicher auch nicht geschadet) und Smart von der Freundin fahren, kam dann im Oktober 2017 der Zugwagen:
Ein Golf 7 Variant 2.0TDI 4 Motion Baujahr 2014. Der Dieselskandals kam uns da preislich entgegen: Gut ausgestattet als Highline mit diversen Extras und Allrad hat er ausreichende Kapazität zum ziehen, wiegt mit über 1,5t auch genug und ist im Alltag für Familie groß genug bei einem Verbrauch bei sehr sehr braver Fahrweise unter 5 Liter! Damit sind wir super zufrieden und ich denke er wird auch auch den Wohnwagen mühelos durch die Welt stemmen können
:0-0:
Erste Reise:
Unsere erste Reise ist auch schon geplant: 4-5 Wochen im Juni von München über Hamburg und Dänemark nach Südnorwegen. Südnorwegen ca. 3-4 Wochen Rundreise. Dann über Schweden, Rostock und Berlin zurück nach München. Natürlich nur wenn es die Kleine auch mitmacht, ansonsten bleiben wir spontan an Nord- und/oder Ostsee.
Da werde ich sicher dann mehr oder weniger ausführlich berichten.
Was uns noch etwas Kopfzerbrechen bereitet:
Wir benötigen noch einen Unterstellplatz bzw. sind uns unsicher, ob wir den Wohnwagen einfach bei uns an der Straße stehen lassen. Vollkasko wäre er erst mal versichert und wir werden ihn sicher alle 2 Wochen benutzen. Alleine schon um unsere Eltern (einmal in BW, einmal in Ostbayern) übers Wochenende zu besuchen. Auch im Winter. Aber wir werden sehen, auch was die Nachbarn hier sagen..
Weiterhin hoffe ich noch auf ein tolles Angebot für ein Teilvorzelt. Geplant ist das Outwell Tide 320 SA. Viel größer brauchen wir nicht und ist beim unserem Wohnwagen ja auch nicht möglich. Das Outwell bietet für uns kompromisslos alles was wir wollen: Richtige Höhe bis 255cm, 3m Tiefe, komplett stangenlos, alle Seitenteile entfernbar. Leider sind noch wenig Erfahrungen darüber zu finden und der Preis ist auch noch recht hoch, da noch nicht lange auf dem Markt.
Ansonsten werden wir erst mal mit recht wenig Ausstattung bzw. mit viel aus dem Haushaltskram von Zuhause losfahren und alles auf uns zukommen lassen. Da ich daheim gerne alles mögliche bastle, wird sicher irgendwann eine Solaranlage folgen, um autark zu sein. Ob wir das tatsächlich benötigen sei dabei eine andere Frage.
Wir hoffen natürlich, dass wir uns mit dem Adria Aviva 522 PT für den „richtigen“ Wohnwagen entschieden haben, welcher uns einige Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte begleiten wird und wir freuen uns endlich Teil der „Camper“ zu sein. Wir sind uns sehr sicher, dass das unsere Lieblingsreiseart sein wird. Wir sind beide sehr naturverbunden und mögen und wollen kein „Schickimicki“ und „Luxushotels“, sondern lieber die Füße mit einem Feierabendbier bei Sonnenuntergang in den Sandstecken, mit den Nachbarn anstoßen und den Tag bei gegrilltem Essen ausklingen lassen.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu sehr mit Text übertrieben und bin damit hier in dem Forum der "Neuankömmlinge" noch richtig :)
Falls ihr noch was wissen wollt, nur her mit den Fragen! Bilder folgen, sobald wir den Wohnwagen abholen konnten.
Bis dahin, viele Grüße aus München,
Jens