Das könnte ein etwas längerer Bericht werden...unsere 8 Wochen Großbritannien Rundreise

  • Vorbereitung und 12.05.2018


    Hallo zusammen :D
    Wir hatten das große Glück, dieses Jahr von Mitte Mai bis Mitte Juli eine 8 Wochen Rundreise durch Großbritannien machen zu können.
    Mit dabei war dieses Jahr zum ersten Mal im Urlaub die Drohne meines Mannes, die wirklich tolle Aufnahmen gemacht hat.
    Ich hoffe, dass ich die Filme hier irgendwie einbinden kann, sonst zumindest die Links zu den Filmen...


    Da ich so gut wie von jedem Tag berichten werde und hunderte von Fotos sichten will, wird der Bericht nicht gerade kurz werden :D sorry dafür!


    Wir haben nicht viel geplant, nur einige Sachen haben wir im Vorfeld erledigt:


    -Eurotunnel Monate vorher gebucht und dadurch einiges gespart (Fähre wäre günstiger gewesen, wollten wir aber nicht)
    -Mitglied im Camping an Caravaning Club geworden (hat uns einiges gespart)
    -die ersten 2 Campingplätze vorgebucht
    -Hund einen Tag vor Reiseantritt und 2 Tage vor dem Eurotunnel beim Tierarzt eine Wurmkur verpassen lassen (ist Pflicht und das wird wirklich streng kontrolliert!!)
    -ADAC Tourset besorgt (und zu Hause dann vergessen :xwall: )
    -Reiseführer besorgt
    -Grobe Route nach Wochen geplant
    -etwas Geld bei der Sparkasse umgetauscht. Ich war erstaunt, die Pfund mussten bestellt werden!


    Da unsere Reisezeit von Mitte Mai (wo wir in Schottland unterwegs sein wollten, um den Midges zu entgehen = teilweise recht schattige Temperaturen) bis zu Mitte Juli im Süden von England (= wie wir hofften warmes Wetter) ging, mussten wir von Winterjacke bis Flipflop alles einpacken, was der Kleider- und Schuhschrank im Angebot hatte. Da wir weder Vorzelt (nur ein Sonnensegel hatten wir dabei) noch Fahrräder dabei hatten, konnten wir die Schränke im Wohnwagen schön füllen. Und so fuhren wir -mein Mann Michael, der bereits erwähnte Hund "Heini" und ich (Sonja) am Morgen des 12. Mai mit einem bis an die Grenze des erlaubten (wir haben ihn gewogen!) vollgepackten Wohnwagen in Richtung Calais.


    Das Wetter war bei Abfahrt herrlich, 25 Grad, die Piste war frei, der Hund döste auf der Rückbank festgeschnallt vor sich hin.


    Nach 6 Stunden hatten wir nicht nur unsere Heimat hinter uns gelassen, sondern auch das gute Wetter. Bei 15 Grad fuhren wir auf den Campingplatz St. Louis in der Nähe von Calais.


    Wir bekamen eine nette Parzelle, die Sanitären Anlagen waren ok, W-Lan kostenlos, ebenso kostenlos war der Frittenduft aus dem Bistro :saint:


    Wie man sieht, war der Platz etwas uneben, wenn man in der Mitte stand wie wir auf dem Foto, sehr uneben, wenn man am Rand stehen wollen würde. Aber noch gar nichts, gegen die Unebenheit von Plätzen, die wir in den kommenden Wochen noch besucht hatten (höhö Cliffhanger!!)


    Das eben genannte Bistro nutzten wir nicht, ich hatte Nudelsalat gemacht, den wir zum Eurovision Song Contest gegessen haben. Teilweise haben wir aber durch den lauten Regen, der dann am Abend eingesetzt hat, die Lieder nicht gehört, was uns aber nicht groß gestört hat. Am Anfang einer 8 Wochen Rundfahrt müsste das Schicksal noch einiges mehr aufwarten als schnöden Regen, um einen die Stimmung zu vermiesen :)


    Für eine Übernachtung kann man den Platz gut nutzen, einziger Grund zum meckern wäre für mich als Hundehalter die fehlenden Gassiemöglichkeiten in der näheren Umgebung.


    Die Nacht auf dem Platz war herrlich ruhig bis auf den Regen, was ich im Wohnwagen aber als sehr angenehm empfinde


    Fortsetzung folgt


    hups, die Verlinkung von Fotos klappt ja nicht mehr so wie früher und die verkleinerten abgehangenen sehen aus wie Seife...mal sehen, was ich da noch verbessern kann bei den Fotos, die ich hoch lade, wäre schade, wenn die teilweise doch recht beeindruckenden Landschaften unscharf und klein hier im Forum ankommen würden. Oder hat jemand Tipps für mich??

  • 13.05.2018 - Teil 1 - Eurotunnel

    Ich beschreibe hier den Ablauf etwas genauer, für den Fall, dass jemand, der auch mit dem Eurotunnel fahren will, genauerer Informationen über den Ablauf haben möchte.


    Wir kamen viel zu früh beim Gelände vom Eurotunnel an. Die ersten Schranke von vielen erkannte uns am Kennzeichen, das wir bei Buchung angegeben hatten.
    Der zur Schranke gehörige Touchscreen bot uns an, dass wir kostenlos auf einen früheren Zug wechseln können. Nachdem wir dem zugestimmt hatten, bekamen wir einen Anhänger mit allerlei Informationen.


    Als nächstes fuhren wir zur Tierkontrolle.
    Hier stand man, schön umhüllt von einer Urin-Wolke (irgendein Hund musste natürlich IN den Raum pinkeln, zum Glück ist keiner von uns in die Lache getreten) und umgeben von netten und fröhlichen Hunden, an, um unseren Hund (oder eher dessen Chip) und Eintrag im Heimtierausweis überprüfen zu lassen.


    Eine Tafel zeigte uns an, daß unser Hund an dem Tag das 229te Tier war, welches geprüft wurde, solche Informationen finde ich immer sehr nett :) 


    Und das die Prüfung nicht nur mal "eben so lala, Auge zugedrückt, passt schon " ist, zeigte uns die Diskussion, dessen Zeuge wir wurden. Im Heimtierpass eines Reise-willigen Hundes fehlte der Eintrag des Datums der Implantation des Chips. Die Besitzer wurden nicht weiter gelassen.
    Es wurde ihnen mitgeteilt, dass sie einen örtlichen Tierarzt aufsuchen müssen, was am Wochenende evtl nicht klappen wird, um den Eintrag nachholen zu lassen. Also im Ernstfall 2 Tage warten, bis Montags der nächste Tierarzt aufmacht und dann natürlich wieder ein neues Ticket für den Eurotunnel kaufen. Begeisterung machte sich nicht breit bei den Besitzern, die ihren Hund aus einem Tierheim vor Jahren geholt hatten und jetzt etwas hilflos waren.
    Unsere Tierärztin hatte beim Entwurmen auch noch die Einträge im Heimtierpass überprüft und auch den Chip. Somit war ich recht sicher, dass bei uns alles passte.


    Zuerst muss man den Heimtierausweis abgeben, der genaustens den Einträgen zum Chip und zur Wurmkur nachgesehen wird.
    Dann bekommt man ein Chip-Lese-Gerät über den Tresen gereicht
    und darf seinen Hund selbst scannen. Wenn alles passt, bekommt man seinen Ausweis zurück und man kann, wenn man will und einen wirklich starken Magen hat, mit dem Hund auf den Hundeauslauf, der in der Nähe ist, gehen.
    Ein netter Gedanke, so ein Hundeauslauf. Aber das, was dort alles rumlag, beschreibe ich hier mal nicht. Zum Glück waren wir vorher noch in einem netten Gebiet Gassie gegangen und somit nicht auf den Auslauf angewiesen. Zu dem unappetitlichen (was ich ja nicht näher beschreibe) lag auch noch jede Menge Trockenfutter über den Kunstrasen verstreut, ich verstehe manche Leute nicht wirklich...die denken sich wohl, dass sie eh nicht mehr wieder dahin kommen und dann ist es ja egal, wie sie den Platz verlassen :pinch:

    Heini benötigte den Auslauf nicht, wir konnten weiter fahren.


    Beim nächsten Stopp wurde das Lenkrad und dessen Umgebung mit einem Schwämmchen an einem Stab abgetupft, hier wurde nach Drogenrückständen gesucht. Da meine "Drogen" aber aus Süßkram und/oder Weißmehlprodukten bestehen, konnte ich hier auch ganz gelassen bleiben.


    An der nächsten Schranke kontrollierten die Franzosen unsere Ausweise, weiter zur nächsten Kontrolle, diesmal schauten sich die Briten unsere Ausweise an.
    Eigentlich könnte man meinen, dass jetzt langsam mal genug kontrolliert worden ist, aber nein, noch eine weitere Kontrolle mussten wir durchlaufen, diesmal schaute sich eine nette Mitarbeiterin ganz genau unsere Gasflasche an.


    Und dann durften wir endlich bis zur letzten Schranke auf französischer Seite fahren. Oder eher bis zu den Schranken, hier stand man neben- und hintereinander an, um geordnet zum Zug fahren zu können. PKW kamen in andere Zugabteile als Wohnwagen, Wohnmobile, Transporter und überhaupt alles, was eine gewisse Höhe überschritten hat.


    Darüber, dass der Zug zu breit ist, hat wohl noch keiner gemeckert :D Zwischen den Wohni Reifen und dem "Bordstein" im Zug war nicht mehr viel und neben dem Wohni selbst und dem Bordstein noch weniger Platz.


    Hier ein kleiner Film vom Auffahren auf den Zug und Fahren im Zug:


    Einfahrt auf den Eurotunnel als Film
    Bitte ignoriert die Datum- und Zeitangabe im Film, unsere Dashcam ist da nicht richtig eingestielt


    Im Zug werden dann Feuerschutztüren geschlossen, jede Menge Hinweise auf Französisch und Englisch vorgelesen, ein netter Herr legt Keile an die Reifen und entfernt sie ein paar Minuten später wieder, der Anhänger, den man erhalten hat, wird noch einmal kontrolliert und dann darf man nach ca einer halben Stunde wieder aus dem Zug und wird ohne jegliche weitere Kontrolle auf den Linksverkehr los gelassen.

  • 13.05.2018 - Teil 2


    Unser erster Campingplatz "auf der Insel" war Still Acres. Auf diesem Campingplatz waren nur Personen über 18 Jahren erlaubt. In GB waren oft Campingplätze, auf denen Kinder nicht erlaubt sind, oder nur Familien mit Kindern erlaubt sind, oder keine Zelte, oder nur Zelte oder keine Wohnwagen aber dafür Wohnmobile oder nur Mitglieder vom Camping und Caraving Club und so weiter und so weiter.
    2x konnten wir Plätze nicht anfahren, die wir gerne genutzt hätten, weil wir nicht die Kriterien erfüllten. 1x in Wales, auf einem Platz wo nur Zelte erlaubt waren und 1x in Folkestone, wo auf einem CP nur Wohnmobile zugelassen waren. Da es aber immer genug Campingplätze gibt, die zu einem passen (es sei denn, man ist Teil einer Jugendgruppe, da könnte es schwierig werden, die will man ganz oft nicht haben) sollte man das einfach so hinnehmen. Ärgern nützt ja nichts.
    Der Weg dahin war mehr als abenteuerlich. An das links fahren mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Am Anfang machte sich bei mir auf der Autobahn immer eine leichte Empörung breit, wenn wir mal wieder rechts überholt wurden :D
    Viel schlimmer als das links fahren fand ich jedoch die schmalen Straßen
    . Auf Straßen, die so schmal waren, dass sie in Deutschland noch nicht einmal für Einbahnstraßen genutzt werden würden, kamen hier nicht nur PKW entgegen. Mein Highlight war ein Pferdetransporter in LKW Größe und ein Müllwagen. Manchmal gibt es Ausweichbuchten, dann geht es noch so eben, manchmal aber auch nicht und man muss sich aneinander vorbeiquetschen. Die Briten sind aber sehr rücksichtsvoll und geduldig. Dies ist aber nur ein schwacher Trost, wenn die Bäume am Straßenrand über die Fenster des Wohnwagens kratzen.
    Mehrfach machte ich die Augen zu und hoffte auf das beste, wenn es mal wieder sehr eng wurde. Michael meisterte die Fahrerei super!
    Die Straße, die zum CP führt, ist so eine recht enge, die Einfahrt ist ein kaum gekennzeichnetes Tor.
    Die freundlichen Besitzer hatten uns unter dem kritischen Blick ihres Bassets "Wilma" einen Stellplatz zugewiesen, den wir für eine Nacht vorgebucht hatten.
    Die Sanitären Anlagen waren sehr schön, ein Poster von, wie ich vermute Wilma, war im Sani-Raum aufgehangen, das Wetter war wieder warm und sonnig. Der Campingplatz hat eine riesige Hundewiese, keinen Shop, keine Brötchen und kein W-Lan.
    Ausflüge machten wir an dem Tag keine, meine Nerven lagen blank. Wir spielten Frisbee mit Heini auf der riesigen Hundewiese und genossen das Wetter.
    Es war sehr ruhig, der Kontakt mit Mitcampern beschränkte sich auf ein freundliches Grüßen.


    Am nächsten Tag wollten wir ja weiter, beschlossen aber, auf dem kommenden CP mehr als nur eine Nacht zu bleiben, sonst würde es ja noch in Stress ausarten :D



  • Interessant, daß ihr den Zug bevorzugt - ich würde ihn selbst dann nicht nehmen, wenn er preiswerter wäre. Die Fährüberfahrt gehört für uns einfach zu einem UK-Urlaub dazu!


    -etwas Geld bei der Sparkasse umgetauscht. Ich war erstaunt, die Pfund mussten bestellt werden!

    das haben wir nur einmal gemacht - beim ersten mal. In UK ist es absolut üblich auch Kleinbeträge mit der Kreditkarte zu bezahlen (bis hin zu einem einzelnen Bier im Pub).
    Und das Geld mit seiner deutschen Bankkarte direkt an einem Automaten in UK abzuheben ist preiswerter.


    Ich freue mich auf die weiteren Berichte. :-)

  • Hallo Jan,


    Du hast vollkommen recht, wir hätten das Geld nicht umtauschen müssen im Vorfeld :) Es war unser erster GB Urlaub und da wollte ich auf der sicheren Seite sein.


    Die Fähre wollten wir nicht nehmen, weil Hunde im Auto bleiben müssen. Für unseren Hund sicher kein Problem, für mich schon eher :D Ich hätte mir die ganze Zeit vorher schon Sorgen gemacht, ob da unten nicht irgend ein Auto anfängt zu brennen oder ob die auch die Klappen alle zu machen und so weiter und so weiter. Ziemlich albern, aber was will man machen, jeder Jeck ist anders ^^


    Viele Grüße
    Sonja

    Da hinten wird´s schon wieder heller!!


  • Hallo Sonja,


    wieder ein sehr interessanter Reisebericht von dir. Sehr informativ und angenehm zu lesen.
    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


    LG Ute

  • 14.05.2018 - Maut gibt es auch in England und Abstecher zum Center Parc


    Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir gegen 9 Uhr weiter in Richtung Nord-West.
    Von einem Freund wussten wir, dass es hier eine Mautpflichtige Stelle gibt. Diese Strecke ist ziemlich kurz, es geht entweder über eine Brücke oder durch einen Tunnel,
    je, nachdem man von welcher Seite kommt: die Dartford Crossing Maut.
    Vergeblich wartete ich auf eine Mautstation. Diese wurden wohl abgebaut, nachdem man festgestellt hatte, dass so ein Mauthäuschen im Berufsverkehr wohl nicht so geschickt ist (ACH WAS!!) Deswegen wird man (oder eher, das Kennzeichen) erfasst und darf seine Maut online zahlen. Wenn man das verpasst, setzt es dicke Strafen.
    Viel gekostet hat es nicht, ich glaube 2,50 Pfund aber das Problem ist, dass man dafür auch online gehen können muss...Dazu später mehr.


    Der Verkehr war nicht ohne, wir quälten uns durch den Stau und fühlten uns richtig an unsere Heimat erinnert :D


    Gegen Mittag plagte uns ein Hüngerchen aber um ehrlich zu sein, sind die Rastplätze an den Autobahnen in GB genau so einladend wie in vielen anderen Ländern, nämlich gar nicht..


    Wir fahren dann immer von den Autobahnen runter und suchen uns ein schönes Plätzchen. Das klappt eigentlich immer, zur Not parken wir auf einem Supermarkt-Parkplatz.
    Am 14.5. klappte das aber so gar nicht. Wir fuhren und fuhren aber nichts passte. Dann war da ein Hinweisschild auf einen Center Park. Ich war einmal im Leben in einem Center Park gewesen und konnte mich gut an die großen Parkplätze vor dem Park erinnern. Macht auch Sinn, da viele Center Parks (oder alle??) Autofrei sind.
    Blinker gesetzt, ab in die Einfahrt und dann erst mal große Augen gemacht :D:D Es war die Hölle los! Parkplätze waren da, aber hinter der Schranke und die Wege waren kurvig und mit Pilonen noch enger gemacht. Ich kam mir vor wie beim ADAC Fahrtraining.. Oder beim Phantasialand in den Schulferien.
    Und so standen wir in der Warteschlange zur Einfahrt vom Center Parc Woburn Forest. Der sehr freundliche Mitarbeiter an der Schranke, die wir nach einer ordentlichen Wartezeit erreichten, schaute etwas irritiert..ich denke Wohnwagen sieht er nicht so oft an seiner Schranke.
    Da er ja auf meiner (für Briten die Fahrerseite) stand, hatte ich das "Glück" zu erklären, warum wir mit einem Wohnwagen in einen Center Parc fahren...ich sagte nur "sorry, we are lost" :lol:
    Er war sichtlich erleichtert, dass wir nicht vor hatten, jetzt eine Diskussion darüber zu starten, dass wir mit dem Wohnwagen aufs Gelände wollen. Sehr nett erklärte er uns, wie wir am besten wieder vom Gelände kommen. Nach ein wenig Kurverei und noch einem Winken zum netten Helfer waren wir wieder auf der Strasse und entschlossen, jetzt doch mal wieder ein paar KM zum machen (wollten ja irgendwann ankommen)
    Auf einer sehr schmudeligen Haltebucht an einer Landstraße habe ich für jeden 2 trockene Scheiben Toastbrot aus dem Wohnwagen geholt, die uns bis zur Ankunft auf dem Campingplatz am Leben gehalten haben ;)


    Um 16:00 Uhr, 2 Stunden später als für den Weg berechnet, kamen wir auf dem sehr schönen Campingplatz Teversal an, ein Mitglied vom Camping and Caravaning Club mit sehr guten Sanitäranlagen (Badezimmer, das mag ich ja sehr gerne) und direkt neben einem wundervollen Naherholungsgebiet "Siverhill Wood" welches auf einer stillgelegten Mine erschaffen wurde. Die freundliche Besitzerin empfahl uns den See, damit Heini schwimmen gehen kann.


    Die Stellplätze waren gekiest, die Nachbarn freundlich, das Wetter herrlich und schnell war der Wohnwagen aufgebaut. Mein Magen knurrte zwar aber als Hundebesitzer kann man sich ja nicht direkt nach einer Fahrt gemütlich hinsetzen. So gingen wir kurz über die Straße in das nett gemachte Gebiet mit Spazierwegen und elfunddrölfzig anderen Hunden.


    Die Hunde waren alle nicht angeleint und waren alle freundlich und friedlich. Anders habe ich es in den ganzen 8 Wochen auch nicht erlebt. (also das freundlich/friedliche, an die Leine müssen auch in GB die Hunde ab und zu.)


    Nach dem Spaziergang war auch der Hund zufrieden und döste, nachdem er Freundschaft mit den Nachbarhunden auf dem CP geschlossen hatte, friedlich vor sich hin und wir konnten endlich etwas essen und den Tag ausklingen lassen.


    W-Lan gab es auf dem Platz, aber es war so schlecht, dass das Bezahlen der Maut kaum möglich war. Die Seite stürzte ständig ab. Jahaa, daran kann man sich direkt mal gewöhnen!
    Die Campingplätze haben meist W-Lan im Angebot, meist ist es SEHR teuer für mein Empfinden und dafür aber auch total schlecht. Oft klappt das W-Lan gar nicht und wenn, dann nicht für lange.
    Normales Internet klappt an vielen Stellen auch gar nicht und wenn eher mau...Wenn man wie wir also den Urlaub von unterwegs planen will (also Ausflugsziele und Campingplätze raussuchen) braucht man starke Nerven.


    Trotzdem: ein sehr schöner Platz in sehr schöner Umgebung, wir entschieden hier 2 Nächte zu bleiben. Nicht länger, ich wollte mal langsam in eine Gegend, die nicht so aussah wie meine Heimat.



    Fortsetung folgt

  • Ich schlüpf da mal mit in den WW. Zeit und einen berühmten Schokoriegel habe ich auch mitgebracht, wenn's mal wieder länger dauert! :D

  • W-Lan gab es auf dem Platz, aber es war so schlecht, dass das Bezahlen der Maut kaum möglich war. Die Seite stürzte ständig ab. Jahaa, daran kann man sich direkt mal gewöhnen!

    oh ja, a nightmare. :-)


    Meine Lösungsansatz dazu ist daher:
    Eine SIM-Karte von EE anschaffen. EE ist der größte Mobilfunkbetreiber mit der besten Abdeckung in UK. "pre paid" - auf gut englisch korrekt "pay-as-you-go" ist preiswerte als viele deutsche Vertragskarten. Keine Aktivierungsgebühren, kein Pass oder Adresse. In einen EE-store gehen, bezahlen, einlegen, funktioniert.
    Nur Daten < 10 GBP/30 Tage für 2GB, 6 GB waren glaube ich 15 GBP.


    Ja, Roaming mit deutschen SIM-Karten geht auch, aber meine Erfahrung zeigte, daß die Verbindungen über UK-SIMs flotter sind.

  • Huhu, danke für die netten Kommentare und willkommen den dazu gekommenen :D


    @Peugotkaro
    den berühmten Riegel hätten wir gut gebrauchen können :D Ich hatte zwar Schokolade dabei, aber extra eine, die ich nicht mag. Damit ich wirklich nur in Notfällen darauf zurück greife.



    @Alfista
    oha, schwere Frage. Habe mal eben auf der Seite vom Eurotunnel geschaut, da habe ich auf die Schnelle nichts dazu gefunden. Unser Wohnwagen ist 2,30 m breit und
    ich fand es schon so sehr grenzwertig auf manchen Straßen.
    In GB dürfen die Wohnwagen meiner Meinung nach 2,55 breit sein, da fände ich sinnvoll, wenn die auch im Tunnel transportiert werden dürfen.


    Was auch ein Problem sein könnte, ist die Länge eines Wohnwagens. Wenn der Zugwagen unter 3,5 Tonnen wiegt, darf der Anhänger ohne Deichsel in Großbritannien nicht mehr als 7 Meter lang sein.
    Ob es Ausnahmen für Doppelachser gibt, kann ich nicht sagen. ^^
    Ich persönlich könnte schon mit einem 2,30 breiten Wohnwagen da nicht fahren, mit 2,50 Meter will ich es mir nicht vorstellen. Da aber auch Reisebusse und LKW über die Straßen fahren, sehe ich das Problem eher bei mir ;)


    @Jan-DN
    Danke für den Tipp!

    Da hinten wird´s schon wieder heller!!


  • Zuerst einmal ein dickes Dankeschön an @bootlove, der mit erklärt hat, wie ich die Bilder "schön" im Forum einfügen kann! :anbet:



    15.05.2018 schlapper Hund, Supermarkt und auf den Spuren von Robin Hood


    Wir sind Frühaufsteher, was meist kein Problem ist. Auf dem Campingplatz war es jedoch so ruhig, dass meine Schritte auf dem Kies wirklich laute Geräusche gemacht haben. Dank anderer Zeitzone, die ich noch nicht wirklich verinnerlicht hatte, bin ich gegen 5:00 Uhr unter lautestem Geknirsche zur Dusche gegangen.
    Ich hoffe, keinen geweckt zu haben, um die Uhrzeit will im Grunde niemand geweckt werden.


    Sobald die Rezeption auf hatte, haben wir Scheine in Kleingeld gewechselt, das Wetter sollte toll werden und das wollten wir direkt mal zum Wäschewaschen nutzen. 3,50 Pfund ist der übliche Preis für eine Waschladung.



    Nachdem die Wäsche aufgehangen war, sind wir dann zu einem Spaziergang aufgebrochen. Von dem schon gestern besuchten
    "Silver Hill Wood" sollte es entlang einer stillgelegten Bahnstrecke , dem Silver Hill Trail und dann durch Felder wieder zurück zum CP gehen.
    Es waren 23 Grad, für unseren Hund leider schon zu warm und so waren wir nach 1,5 Stunden schon wieder am Platz. Er ist schon 12 Jahre alt und Hitze fängt für ihn schon ab 20 Grad an, wenn er keinen Bach oder See hat.



    Am frühen Nachmittag sind wir dann zum ersten Mal im Urlaub in einen Supermarkt gefahren. Die Supermarktkette "Morrisons" kann man wirklich nutzen. Sehr gute Auswahl und sauber.
    Ein paar Dinge sind schon ein wenig anders als bei uns:


    -Die Obst- und Gemüseabteilungen in den Supermärkten sind oft viel kleiner als bei uns. Skorbut muss man nicht befürchten, es gibt genug Auswahl


    - Zieht Euch warm an! In der Nähe der Kühlregale ist es eisekalt. Richtig richtig eisekalt! Besnders, wenn man im T-Shirt unterwegs ist.


    -Keine Schlangen an den Kassen! Ein Schild sagte sogar, wenn mehr als ein Kunde vor einem an der Kasse steht, wird eine neue Kasse aufgemacht.


    -Trotzdem Wartezeiten an den Kassen wie bei uns?!? ja, weil die Kassierer die Waren wirklich langsam über den Scanner ziehen und das Schwätzchen, was dabei angefangen wird, auch zu Ende geführt werden muss. Ich fand es nett, war aber auch im Urlaub.


    Später am Tag sind wir dann auf den Spuren von Robin Hood zur "Major Oak" gefahren, einem 800-1000 Jahre alten Baum im Sherwood Forrest, dem nachgesagt wird, dass sich Robin Hood auf dem Baum schon versteckt haben soll.


    Auf dem Fußweg dahin haben wir ein putziges Eichhörnchen gesehen, dass wohl Futter bei uns vermutet hat und deswegen fürs Foto still gehalten hat



    Am Wegesrand konnte man nette Häuser sehen, die aus Baumstümpfen gemacht wurden.



    Dann standen wir vor dem uralten Baum, er ist schon sehr beeindruckend



    Fortsetzung folgt

    Da hinten wird´s schon wieder heller!!


  • :)


    Sehr schön, lese gern so ausführliche Berichte aus unserem liebsten Urlaubsland.


    Bis auf eine einzige Raststätte (Stanstead), bei der man die Caravan-Spur absichtlich unter das LKW-Maß von 2.55m begrenzt hat sind wir überall auch mit 295m Breite und knapp 15m Gespannlänge gut durchgekommen.
    Ohne Mover gab es allerdings manches Mal ernsthaftes Rangieren... Besonders eng auf einem CC-Platz bei Stirling. Im strömenden Regen, natürlich! ;)


    Bei Supermärkten gibt es regional schon große Unterschiede.
    Vom simplen CoOp bis zum Luxus-Sainsbury haben wir schon alles erlebt. Zu 99% mit Super-Service, oft aber mit extrem viel Obst und Gemüse, gerade da, wo man es nicht erwarten würde.


    VG
    Marc A.

  • Sehr schön, ich hänge mich auch mal an :D

    Beste Grüße Martin


    " Gesichter sind die Lesebücher des Lebens " :D

  • willkommen :w


    16.05.2018 Ab auf die Hüfte, endlich Schottland und erster Drohnenfilm



    Wir fuhren weiter in Richtung Nord-West und an dem Tag hatten wir mehr Glück mit der Pausenstation :D Das Wetter war zwar etwas usselig aber das sollte noch besser werden.
    An einer Landstraße hat ein Farmer die gute Idee gehabt, vorbeiziehenden Touristen nicht nur einen Farmshop mit allerlei Leckereien zur Verfügung zu stellen, sondern auch einen riesigen Parkplatz



    Und hier habe ich das erste mal im Leben Scones gegessen. Sehr lecker, viel zu lecker! In unserer Gier hat jeder von uns 4 Scones vernichtet und nur, weil wir schon weiter gefahren waren, bin ich nicht noch einmal in den Laden, um Nachschub zu kaufen.



    Scones haben deutlich eine Mitschuld an den 2,5 KG, die ich aus dem Urlaub an Speck auf den Rippen mit nach Hause gebracht habe :D


    Und nach einiger Fahrerei kam dann endlich das lang ersehnte Schild



    Nachmittags kamen wir bei schönstem Wetter auf dem Campingplatz Castle Point an. Der Besitzer hat einen beachtlichen Rauschebart und eine Leidenschaft für seinen Rasen.
    Eigentlich fuhr er die meiste Zeit mit dem Rasenmäher über den Platz, was man dem Rasen aus ansieht, wie ich meine



    Der Campingplatz liegt sehr schön fast direkt am Wasser, W-Lan ist kostenlos und flott, die Besitzer sehr freundlich und die Sanitäranlagen eher rustikal.
    ungeschliffene Bretter weiss lackiert mit Staub, Spinnenwegen und rostigen Leitungen verziert. Da wir aber nur eine Nacht hier bleiben wollten, war es ok für uns.


    Ansonsten waren die Betreiber sehr bemüht und gaben uns Tipps für eine Wanderung.


    Wir gingen auch ziemlich direkt nach Ankunft los (Hundebesitzer :) ) und es war wirklich wundeschön!





    Diese Sträucher haben wir in dern nächsten Zeit massig gesehen. Ich glaube Ginster?


    Und hier ein Foto von der Drohne aufgenommen. Man sieht, wie schön der CP liegt.


    Und hier ein kleiner Film aus der Vogelperspektive


    Auch wenn das Wetter toll aussieht, war es doch ziemlich kalt. Also fand ich....während ich mit langer Hose, Pulli, Jacke und Decke in der Sonne lag, war die Nachbarin in Shorts, FlipFlops und Spaghettiträger vor ihrem Wohnwagen :D


    Fortsetzung folgt

    Da hinten wird´s schon wieder heller!!


  • Hallo Sonja,


    ganz toller Bericht.


    Ja, der Coastal Path ist - für mich jedenfalls - immer und über all in UK ein highlight.Die Küste rund um England ist landschaftlich sehr reizvoll, wie auch Deine Bilder und Vdeos zeigen.


    Über die Beklaidungsgewohnheiten von Engländern brauchst Du Dich nicht zu wundern. Die Mädels gehen auch bei Schneeregen mit Spaghetti-Trägern und ohne Jacke vor die Tür. Brrr.


    Ob es an den Scones liegt? Habt Ihr auch Scones mit clotted Cream und Marmelade zu einer Tasse Tee in einem plüschigen Cafe mit Wohnzimmeratmosphäre kredenzt, den berühmten Cream Tea? Oder ist das eher eine Spezialität aus dem Süden Englands?


    Bin seeeehr gespannt, wie es weitergeht. :w

  • Was für eine tolle Gegend und was für schöne Fotos!
    Ich glaube dein Ginster ist eher Sanddorn. :rolleyes:
    Ich frage mich allerdings, ob die Holländer (angesichts dieses Rasens) sich trauen würden einen Vorzeltteppich auszubreiten?

  • Ich glaube dein Ginster ist eher Sanddorn. :rolleyes:

    Da glaubst du falsch!
    Es dürfte sich ziemlich sicher um den Europäischen Stechginster Ulex europaeus handeln, der in UK sehr verbreitet ist.


    Im Gegensatz zu dem in Deutschland bekannterem Genista Germanica oder Genista Pilosa

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