Wasserschaden reparieren, Hobby 520 (305-004). Wie ersetzt/löst man die Leisten?

  • Hallo zusammen,



    wir waren vor zwei Jahren in Schweden und haben dort, nachdem wir immer nur mit Zelt unterwegs waren, die Vorzüge des Wohnwagen/Wohnmobil – Camping für uns entdeckt.



    Darum haben wir uns nun einen Klassiker, einen Hobby 520 (305-004) Baujahr 1982 gekauft.



    Prinzipiell ist der WW gut gepflegt , allerdings haben wir nun vorne rechts nun doch einen Wassereintritt entdeckt.


    Ich hänge mal ein paar Bilder dazu an..


    Leider haben ich keine Erfahrung mit Reparaturen an Wohnwägen, aber dafür bin ich handwerklich nicht ungeschickt und zumindest für Holzbearbeitung ausgestattet.


    Meine erste Frage wäre, ob es prinzipiell irgendwelche Pläne gibt, auf denen man sehen kann, wie dieses Grundgerüst aussieht, wo Gas- und Elektrik-Leitungen verlegt sind usw.


    Die zweite Frage bezieht sich schon direkt auf das angehängte Bild. Ich muss natürlich herausfinden, wie weit dieser entdeckte Schaden reicht, um die Latten ersetzen zu können, weil die ja wohl maßgeblich für die Statik sind.


    Die morsche Verkleidung habe ich auf dem Bild schon teilweise abgebaut. Als nächstes wollte ich das Regal oben und die beiden horizontalen Leisten abbauen. Die seitlichen Schrauben am Regal, sowie die Schrauben unten an der oberen waagerechten Leiste habe ich bereits gelöst, noch bewegt sich aber nicht viel.


    Die Leisten sind irgendwie hinten noch fest? Wie bekomme ich die Leisten ab?


    Viele Grüße und schonmal ein Danke vorab

    Jürgen

    wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/238299/

    wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/238300/

  • Serrvus,

    herzlich willkommen

    und Glückwunsch zum Wasserschlösschen!



    Meine erste Frage wäre, ob es prinzipiell irgendwelche Pläne gibt, auf denen man sehen kann, wie dieses Grundgerüst aussieht, wo Gas- und Elektrik-Leitungen verlegt sind usw.

    Nein.



    Die Leisten sind irgendwie hinten noch fest?

    Wie bekomme ich die Leisten ab?

    Die sind wohl verklebt. Ein Multitool hilft Dir da am besten.


    Das Außenblech wurde auf das Lattengerüst geklebt, als man den Wagen im Werk aufbaute.


    Zuerst solltest Du aber außen anfangen, die Wassereintrittstelle sanieren.

    Die Leisten über dem Fenster ab, das Dichtungsband erneuern (Butylband nehmen),

    beim Anschrauben am besten neue Schraubenlöcher setzen

    und bevor die Leiste überhaupt aufgeschraubt wird, eine satte Wurst Butylhaltige Dicht-/Klebmasse legen.

    Auch einmal kontrollieren, ob die Dichtungs an der Stoßstelle vom Dach zu den Seitenwänden noch intakt ist.

    Sonne, Wärme, Wind und Frost haben im Laufe der 40 Jahre der ehemals elastischen Dichtung sicher jedes Leben ausgesogen, sprich, das Zeug wird hart und spröde sein und obeflächenspannungsfreies Wasser nimmer aufhalten.


    Edit - Nachtrag:

    Die Fensterrahmen, die Rangiergriffe und die Pos.-Lampen sind auch oft undicht und Ursache für Torfbildung.

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
    | Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen. |

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln.

    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


  • @snailhouse


    Kommt wann irgendwie zwischen Holz und Außenhaut mit einem Cuttermesser, wenn ja würde ich soweit wie möglich den Kleber aufschneiden, auf alle Fälle nicht mit Gewalt an den Leisten Ziehen, das gibt bestimmt Beulen ins Außenblech.

    Gruß Jürgen

    Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden und Idealismus ist schön, aber Realismus ist oft praktikabler


  • Du könnstest anstatt einem Cutter einen breiten Spachtel nehmen,

    den Du an den Ecken rund schleifen solltest, damit Du das dünne Alu nicht aufschlitzt.


    Mit dem Multitool kann man halt weniger zerstörerisch die Holzleisten auftrennen (vibrier-sägend)

    und unter der Holzleiste (vibrier-schabend) Holz und Alublech trennen.


    Auf dem Foto sehe ich rechts noch eine Verkleidungstafel.

    Diese würde ich auch einmal abnehmen, um dahinter zu sehen,

    ob und wieweit dort schon eine Vertorfung stattfand.

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
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  • Hallo zusammen,


    schonmal vielen Dank für Eure Antworten! Dann muss ich mich wohl erst einmal um die Dichtmasse und einem Multitool machen.

    Die rechte Seitenwand nehme ich auf jeden Fall auch noch ab und auch den Boden sollte ich mir wahrscheinlich näher anschauen..

    Die beiden waagerechten Leisten wirken irgendwie, als wären sie nicht an der Außenwand oder am Blech verklebt. Hmm..

    Der Rangiergriff wurde schon mit Silikon vollgeschmiert und hatte wohl schon einmal ein Problem. Vielleicht empfiehlt es sich, die Griffe gleich ganz zu entfernen, bevor man sich da wiederkehrend Probleme einhandelt?

    Meine erste Vermutung war, dass es eventuell nur an diesem undichten Griffbereich liegt, aber ich fürchte, die Feuchtigkeit würde dann nicht soooo hoch ziehen, aber wer weiß, ob die Feuchtigkeit nicht wirklich so weit hochziehen kann.

    Wie gesagt vorerst einmal Danke, ich werde versuchen, weiter abzubauen und freizulegen, um ein Gesamtbild zu bekommen und dann wie vorgeschlagen, mit Abdichten und Ersetzen beginnen.

    LG

    Jürgen

  • Feuchtigkeit kann über die Kapillarwirkung auch im Holz nach oben steigen

    Gruß Jürgen

    Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden und Idealismus ist schön, aber Realismus ist oft praktikabler


  • Und normales Silikon (Handwerkergold) hat am Wohnwagen nichts verloren. Ist Essigvernetzend (beim Abbinden entstehen Arten von Essigsäuren)

  • Silikon

    siehe auch weiter unten:

    Hat am Wohnwagen an solchen Stellen nichts verloren.

    Das kann man im Sanitärbereich verarbeiten, aber nicht an Alu.



    Feuchtigkeit kann über die Kapillarwirkung auch im Holz nach oben steigen

    Bei totem Holz eher nicht.

    In fast allen Fällen kommt das Wasser von oben, kann auch seitlich wandern.

    Am ehesten sind die Leisten oberhalb der Fenster und die Fenster selbst die Quelle des Übels.



    Und normales Silikon (Handwerkergold) hat am Wohnwagen nichts verloren.

    Ist Essigvernetzend (beim Abbinden entstehen Arten von Essigsäuren)

    Und diese Säuren greifen Aluminium an --> Alufrass

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  • Bei totem Holz eher nicht.

    In fast allen Fällen kommt das Wasser von oben, kann auch seitlich wandern.

    Am ehesten sind die Leisten oberhalb der Fenster und die Fenster selbst die Quelle des Übels.

    Nur zur Info aus Holzsschutz bei Bauholz:


    Zitat:

    Die größte Gefahr für Holzbauteile entsteht durch stehendes, sich stauendes Wasser. Regen sollte möglichst von Holzbauteilen ferngehalten werden (z. B. durch weite Dachüberstände). Gelingt das nicht, sorgt eine kluge Konstruktion dafür, dass das Wasser schnell wieder abgeführt wird und der Wind das Bauteil trocknet. Andernfalls saugt das Holz (besonders an den offenen Stirnholzseiten) das Wasser auf wie ein Schwamm. Durch die Kapillarwirkung der Fasern zieht das stehende Wasser schnell bis tief in die Holzporen und kann von dort heraus nur langsam wieder verdunsten.

    Gruß Jürgen

    Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden und Idealismus ist schön, aber Realismus ist oft praktikabler


  • ABurger

    Stell mal eine 1m lange Dachlatte mit der Stirnseite in einen Eimer mit 10 cm hohem Wasser und ziehe über die Dachlatte einen Müllbeutel, damit nicht viel verdunsten kann. Das entspricht ungefähr der Wasserverdunstung in einem Ständeraufbau in einer Wohnwagenwand( außen Alu, innen Verkleidung mit Beschichtung), das Wasser steigt in einem Vierteljahr von unten bis zum oberen Ende der Dachlatte

    Gruß Jürgen

    Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden und Idealismus ist schön, aber Realismus ist oft praktikabler


  • Na gut, den Versuch werde ich mal irgendwann machen.

    Vielleicht kann mich das überzeugen.


    Allerdings denke ich, ein Wohnwagen steht ja nicht im Wasser.

    Wenn da nun unten am Stoß zum Fz-Boden Wasser auftrifft, läuft das ja weiter nach unten ab.

    Ist dort eine Undichtigkeit, glaube ich schon, daß das Holz hinter der Aluhaut Wasser aufnimmt

    und ein paar Zentimeter nach oben steigt.


    Da aber die meisten dort Wasserschäden haben, wo man nach Entfernung der Verkleidung sieht,

    daß es meistens von oben oder von der Seite her kommt, würde ich immer drauf gehen,

    daß es soweit nicht nach oben steigt, daß es Wasserspuren knapp unterhalb der Decke hat.

    Wer das schon mal hatte und die Leisten bzw. die Fenster entfernt hat und dabei feststellte,

    daß die Dichtungen nicht mehr klebten,m sondern beinahe von selbst abfielen und von unten her

    meist trocken war bzw, nach Erneuerung der Dichtungen im oberen Bereich nichts mehr auftrat,

    wird das mit der Theorie der Kapillarwirkung IMHO eher nachrangig als Ursache in Frage kommen.


    Ganz in Abrede mag ichg es nicht stellen, denn Holzpfosten im Freien (Carports, Pergolen usw.)

    stellt man ja auch nicht direkt auf dem Boden auf ...

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
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    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


  • Hallo zusammen,


    mittlerweile haben wir die Bastelbude ein bisschen mehr nackig gemacht und auch den halben Teppich rausgerissen.

    Vermutlich kam das Wasser am Rangiergriff herein und die torfigen Abschnitte der Leisten gehen im überschaubaren Abstand in feuchte und dann trockene Leisten über. Der Boden sieht gut aus, dort ist scheinbar keine oder nur wenig Feuchtigkeit angekommen.

    Die waagerechten Leisten, von denen ich nicht wusste, wie ich sie abbekomme, sind von hinten (also von außen) geschraubt.

    Für die Erstmontage eine super unsichtbare Lösung, zum Renovieren ziemlich unpraktisch..


    So schaut das jetzt aus ... Die Leisten an der Seitenwand sind im geöffneten Bereich auch trocken (beim Styropor).


    wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/238924/wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/238925/

  • Das sieht ja fast schlimmer aus als es ist… :)

    An den Schrauben wird die Verbindung außen von Dach zu Vorderwand befestigt sein, und mit einer Aluleiste von außen abgedeckt sein.?.

    Überleg mal, ob du gleich Styrodur statt EPS einbaust. Der Dämmwert ist deutlich besser und es nimmt kein Wasser auf.

  • Hallo Bolle,

    danke für den Hinweis. Die Position der waagerechten Leisten stimmt nicht mit den Aluleisten außen überein.

    Über die Dämmung hatte ich mir aktuell noch gar keine Gedanken gemacht - hätte einfach wieder Styropor verwendet, aber das ist natürlich ein Argument mit der Wasseraufnahme..

    Wenn man mal sieht, wie diese Rangiergriffe befestigt sind, will man die eigentlich sowieso gar nicht mehr anfassen ;)

    Ich spiele schonmit dem Gedanken, sie abzubauen :-).

  • Naja du befestigst auf der Innenseite eine Leiste. Da bohrst du Löcher durch und steckst Schlosschrauben durch. Die schauen dann auf der anderen Seite, also draußen, raus. Darauf dann den Griff, natürlich mit Dichtmasse, befestigt.

  • Ich würde die waagerechten Leisten lassen. Die senkrechte Leiste am Fenster sieht aber nicht mehr gut aus - lässt sich aber wohl leicht ersetzen.


    Das mit den Schlossschrauben würde ich auch so machen. Wir hatten das am Wohnmobil mit dem Heck-Fahrradträger so gemacht. Danach saß der endlich stabil. Die herausragenden Schrauben auf die richtige Länge kürzen und dann eine Hutmutter drauf - dann sieht es auch von außen gut aus.

    Unser Gespann: Mercedes Vito Tourer Kompakt 111 CDI (1600 ccm, 114 PS, Frontantrieb) mit Hobby OnTour 490 SFf (1500 kg).

  • snailhouse schau mal in meine Historie. Ich habe einen Fendt trocken gelegt der ähnliche Probleme hatte. Da bekommst Du vielleicht noch ein paar Tips.


    Ansonsten besorge Dir ein Feuchtemesser, damit bekommst Du raus wo er noch überall undicht sein könnte.


    Bevor Du die Abdeckungen von Schrauben auf den Außenleisten abmachst, schau erst ob Du irgendwo Ersatz bekommst. Die sind meist sehr spröde und Ersatz ist schwer zu bekommen. Falls du Ersatz hast, mach es überall ab und schau Dir die Schrauben an.


    Die Hölzer und Dämmplatten werden geklebt, Die Hölzer untereinander getackert.


    Besorg Dir ein Alublech als Schneidehilfe wenn Du die innere Holzplatten entfernst. Du brauchst möglich gerade Kanten damit Du hinterher die Abdeckplatten möglichst einfach wieder drauf bekommst. Über die Schnittkanten kommt dann Gewebeband.


    Und überlege Dir vorher welches Dekor Du innen rein machst. Ich vermute mal es wird dann weiß sein. Sprich, man sieht den Unterschied. du musst Dir schon überlegen wie weit Du die bestehenden Dekorplatten abmachen willst.


    Oh und mach keine halbe Sachen. Das Fenster muss raus, damit das Holz besser abtrocknen kann und damit Du später die Dekorplatte wieder leicht drauf bekommst.


    Überprüfe mal die Dicke des Styropors und schau wo Du ähnliche Dicke bekommst. Im Zweifelsfall zwei Dämmplatten zusammen kleben oder das Styropor durchtrocknen lassen und wieder verwenden.

  • Zur Not kann man auch die Passende Dicke EPS bestellen. Einfach in einen Bedachungsfachhandel gehen und nach Gefälleplatten fragen. Die sollen dann mal bei einem EPS Hersteller oder Schneider fragen. Das wird teurer als im Baumarkt, ist dann aber von der Dicke passend…

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