Wie funktioniert eine Auflastung?

  • Hallo Ihr Profi's


    ich war heute beim TÜV und bin gleich nebenan Auf eine Waage gefahren. Und Heftig erschrocken! Laut KFZ Schein zul. Ges. 1500 Kg - Waage 1510Kg!!

    Da ist aber noch kein Wasser im Tank, keine Lebensmittel oder anderes.


    Wie kann man den Hänger auflasten? HYMER Nova 535, BJ 2002


    Danke an alle die Antworten.


    Grüße aus Oberfranken


    Hans

  • Da ist aber noch kein Wasser im Tank, keine Lebensmittel oder anderes.


    Wie kann man den Hänger auflasten? HYMER Nova 535, BJ 2002

    falscher Ansatz!

    a) Erst mal sollte man den WW komplett leer machen (und damit meine restlos nackt!) und verwiegen. So hat man erst mal das absolute Leergewicht incl. fest verbauten Zubehör wie Mover, Batterie, feste Markise etc. und kann die Abweichung zum Leergewicht laut Datenblatt ermittln. Schon da bekommt man einen ersten Eindruck über Gewichte des Zubehör.

    --> Hat auch den Vorteil, das man mal jede Ecke nach Jahren der Nutzung wieder richtig sauber machen kann.


    b) Dann alle ausgeräumten Dinge sichten und überlegen, ob wirklich alles Geraffel mitgenommen werden soll. Vieles findet sich doppelt und dreifach oder wird zwar mitgeführt, jedoch nie benutzt.

    So ein Cleaning wirkt Wunder und öffnet einem die Augen. Und spart doch das eine oder andere Kilo ein.


    c) Alle Dinge, die wieder in den WW sollen, verwiegen und in eine Tabelle eintragen.

    Dann hat man zumindest mal einen Überblick, was da so im WW drin ist.


    Reicht es dann immer noch nicht, kann man sich über eine Auflastung Gedanken machen. Oder es reicht vielleicht ja doch.

    a) Unter den WW krabbeln und Daten der Achse ablesen. Vielleicht ist ja eine tragfähigere verbaut als in den Papieren angegeben. Dann Unbedenklichleitsbescheinigung beim Hersteller anfordern und Auflasten lassen.

    b) Bei AL-KO die Gummifedern tauschen lassen. Evtl. kann man stärkere einsetzen und so ein paar kg gewinnen.

    c) komplett neues Fahrwerk unterbauen lassen --> teuer

  • Wenn er ein Alko- Chassis hat ist Alko Dein erster Ansprechpartner.


    Auf deren Webseite gibt es ein Formular zum Ausfüllen.


    Die im Formular geforderte „Fahrgestellzeichnungsnummer“ bekommst Du bei Hymer, entweder direkt oder über den Händler.


    Mit diesen Daten erhältst Du von Alko ein oder mehrere Angebote und ein vorbereitetes Schreiben für die Freigabe der Auflastung durch Hymer.

    Von Hymer erhältst Du ein neues Typenschild, dann machst Du einen Termin bei Alko in Kötz und lässt die Auflastung durchführen.


    Tipp am Rande, bei einem 20 Jahre alten Wohnwagen auf jeden Fall die Achsgummies ersetzen lassen (ca. 600€)

    Ich habe gleich die ganze Achse tauschen lassen, anders war mein „Wunschgewicht“ nicht machbar.


    Da gibt es auch noch die Möglichkeit der „Dokumentenauflastung“, je nachdem welches Fahrgestell verbaut wurde, das erfährst Du aber erst anhand der Fahrgestellzeichnungsnummer.


    Alko hat einen Übernachtungsplatz gegenüber der Werkstatt, da gibt es Strom aber kein Wasser und keine Entsorgung.


    Im schlechtesten Fall, wie bei mir, musst Du ca. 2000€ einplanen.


    Viel Spaß

    Dietmar

    Allen unterwegs einen schönen Urlaub

    Dietmar


    Ich danke all denen, die nichts zum Thema beitragen konnten und trotzdem geschwiegen haben 8)


    Wer keine Ahnung hat kennt keine Zweifel :-)

  • Schau erst mal welches Gewicht auf der Achse steht

  • Erst mal sollte man den WW komplett leer machen (und damit meine restlos nackt!) und verwiegen

    bevor du anfängst alle anzuschreiben, mach erstmal wie oben beschrieben... habe das seinerzeit gemacht nachdem ich den WW von meinen Eltern übernommen habe > Ergebnis nach aussortieren und ausbau unnötigen Gedöns, 200kg eingespart.

  • Hi,

    nur zu Deiner Info:

    Es gibt 4 Möglichkeiten die Dir begegnen können:

    1. Der Hersteller verneint jede Auflastmöglichkeit

    2. Der Hersteller bestätigt eine Auflastung (meist in geringem Umfang) ohne techn. Änderung.

    3. Der Hersteller gewährt Auflastung nach Achsentausch ( Achse mit höherer Tragkraft)

    4. Der Hersteller gewährt Auflastung nach Umbauarbeiten am Chassis und Achse.


    Den Weg, um herauszufinden, ob und was bei Deinem Ww. möglich ist, hat "Doppelpass" u.a. ja schon beschrieben.


    Selbst wenn auf der Achse eine max. Tragkraft von 2500Kg eingestanzt wäre, entscheidend ist das Typenschild am Ww., weil ein Ww. eben nicht nur aus der Achse besteht. Daraus leiten sich auch die Eintragungen in den Papieren ab!

    Ahnungen und Visionen habe ich keine, dafür etwas Wissen und Erfahrung, aber davon leider nie genug.

  • es gibt noch eine Möglichkeit der Auflastung unter Anrechnung der Stützlast ohne techn. Änderung.

  • es gibt noch eine Möglichkeit der Auflastung unter Anrechnung der Stützlast ohne techn. Änderung.

    Das ist keine Auflastung im techn. Sinn, sondern eine normale , und dokumentierte Lastverteilung, die zudem zugfahrzeugabhängig ist.

    Ahnungen und Visionen habe ich keine, dafür etwas Wissen und Erfahrung, aber davon leider nie genug.

  • Moin Hans, Grüße aus dem hohen Norden.

    Ich habe dieses Jahr eine Aflastung bei Alko Service Center Nord durchführen lassen. Leider musste an meinem Wilk Sento 530 UE das komplette Fahrwerk getauscht werden für 200 kg

    (von 1500 auf 1700). Mehr wollte der Chassishersteller nicht genehmigen. (Knaus Tabbert). Das war zwar richtig teuer, aber unser 10 Jahre alter Wilk war mir das noch Wert, nachdem ich gesehen hatte, was auf dem Gebrauchtwagenmarkt im Moment so angeboten wird. Bei Alko lief das richtig gut, sehr freundlich.

    Wenn du die Zeichnungsnummer und die Höhe der zulässigen Auflastung für deinen Wohnwagen vom Hersteller(Hymer) bekommen hast, kannst du bei Fa. Alko ein Angebot anfordern. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung und das neue Typenschild bekommst du von Hymer allerdings erst nach Auftragserteilung zum Umbautermin. Ich drück die Daumen, das es bei dir nicht so ein Aufwand bzw. kostenintensiv wird.

    Gruß Frank

  • Das ist keine Auflastung im techn. Sinn, sondern eine normale , und dokumentierte Lastverteilung, die zudem zugfahrzeugabhängig ist.

    Legalisiert aber das ZGG um eben genau die Stützlast. Und zwar die Stützlast mit dem geringeren Wert, also Zugfahrzeug oder WoWa. Bei uns hat es gereicht. :w

    mfg konny (Klaus)
    Auf Dauerreise, Leben im Wohni.

    Zur Zeit unterwegs.

  • Legalisiert aber das ZGG um eben genau die Stützlast. Und zwar die Stützlast mit dem geringeren Wert, also Zugfahrzeug oder WoWa. Bei uns hat es gereicht. :w

    Das ist absolut korrekt! Habe ich auch voll ausgenutzt, um auch die Hälfte des Krempels mitnehmen zu können, den ich hier nicht brauche und nie brauchen werde!

    Im nächsten Jahr werde ich dann vll. etwas weniger mitschleppen!

    Ahnungen und Visionen habe ich keine, dafür etwas Wissen und Erfahrung, aber davon leider nie genug.

  • Nur mal so zur Info, wie es laufen kann:

    Mich hat unsere Auflastung um 100 kg (von 1600 auf 1700 kg) insgesamt ca. 200 € gekostet. Mein LMC ist Baujahr 2015.

    Meine Schritte waren:

    -Kontakt zu LMC aufgenommen

    -Unbedenklichkeitsbescheinigung plus neues Typenschild von LMC bekommen für 130 € Vorauszahlung

    -Abnahme beim TÜV (Kontrolle von Rad/Reifen, Achse, Auflaufeinheit)

    -Eintragung durch Zulassungsstelle

    Mehr geht in meinem Fall ohne immensen Aufwand definitiv nicht mehr. Ich hatte Glück, das ich den Wagen schon mit dem großen Fahrgestell gekauft hatte. Es gab seinerzeit auch eine Variante mit 1500 kg Fahrgestell. Ich hatte mich vor dem Kauf (Wagen war 1,5 Jahre alt) in den original Prospekten informiert und Gebraucht-Angebote mit dem kleineren Fahrgestell links liegen lassen. Ein Umbau nur durch Achsentausch wäre nämlich im speziellen Fall nicht möglich gewesen bzw. Durch LMC genehmigt worden.


    Lange Rede, kurzer Sinn:

    -es ist alles sehr individuell

    Wie die Vorredner schon beschrieben haben vorgehen. Meine erste Frage würde ich an den Hersteller richten bzw. vorab mal das Typschild der Achse suchen und sichten. Dann eventuell mit Alko Kontakt aufnehmen (wenn nötig).


    Ich habe aber Zweifel, ob bei dem Baujahr, so viel geht. Begrenzender Faktor waren damals auch die Rad/Reifen Kombinationen. Da wurde ja oft schon auf Tandemachse gesetzt (bei höheren Gewichten). Monoachser mit 2 Tonnen gibt es ja noch nicht so lange.


    Viel Glück, Gruß Rico

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