Das erste mal Schweden Reisebericht 2023

  • Teil 1


    August 2022 - Sommerurlaub in Kroatien. 33 Grad, die Frau ist am schwitzen und am schimpfen. F..k ist das heiß, beschwert sie sich. Wolltest du nicht mal nach Schweden fahren?, ächzte sie. Ja, das wäre mal geil, antwortete ich überrascht , weil Skandinavien hat sie sich eigentlich nie interessiert, zu kalt, man kann dort nicht baden und die Anreise mit Kind ist eine tortur, so immer der Wortlaut.


    Am selben Abend saß ich überm Laptop und schaute mir ersten Reiseberichte in YouTube an.


    So fing es an und nun sitzen wir bald in unserem Yeti und luden das Kanu bei heißen Temperaturen aufs Dach. Morgen gehts los, erste Zwischen Etappe Fichtelgebirge Tschechische Grenze.

  • Hi,


    Als „schon lange nach (Nord-)Schweden reisender“ bin ich gespannt auf die Erfahrungen eines „Neuling“.



    Aber eines kann ich versichern: selbst in Lappland und auch dort nördlich des Polarkreises kann gebadet werden, und es wird gebadet. Unzählbare Badestellen, teils auch mit Saunen (öffentlich und frei nutzbar, Brennholz zum einheizen liegt zumeist bereit) zeugen davon.


    Auch ich selbst habe es schon unzählige Male gemacht, der nördlichste von mir „bebadete“ See ist in der Nähe von Pajala, bei 66,9 Grad nördlicher Breite, und im Vaikijaur bei Jokkmokk auf 66,6 Grad nördlicher Breite haben wir schon häufiger gebadet.




    Viele Grüße, Michael

  • Lappland

    Man Michael, du machst alles kaputt mit deinen Tipps. Dann glaubt niemand mehr, dass Schweden nur nass, kalt und

    teuer ist und es dort Mücken gibt, so groß, wie Vögel, die einen bei lebendigem Leib auffressen. Und baden kann man nirgends, weil das Wasser ja immer nur gerade +Grade hat.

    Besser garnicht da hin fahren.... 8)

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    Viele Grüße
    Ritchie, der Elfte


    Auf in den Norden.. ..
    Vi älskar Sverige :0-0:

    Lyckligare i Sverige igen

    Rollendes Quartier: LMC Dominant 550 E 2,5


  • Teil 2


    Wir sind bei 28 Grad und Sonnenschein gestartet. Nach ca 200 km war ein 1-stündiger Stau vor Regensburg, Frau und Kind haben gelesen und grad schee wars. Sind über folgende Eckpunkte gefahren:

    Kaufbeuren A96 - München A9 hoch und dann zügig auf die A93, die mag ich unheimlich gern, denn die führt uns entlang der Tschechischen Grenze, mein Herzensland (Wer da mal Tipps braucht, meldet sich, würde mal behaupten, ich kenne mich dort sehr gut aus). Gegen späten Abend kamen wir ins Fichtelgebirge und sahen uns auf Google maps um, wo ein Wohnmobilstellplatz ist (Ich hasse diesen Begriff, wir stellen uns grad deswegen gerne auf solche Plätze). Also gegoogelt und direkt bei Selb einen wunderschönen gefunden, Hohenberg an der Eger. 10 Euro die Nacht. Super klasse gelegen, direkt an einem Weizenfeld, herrlichster Sonnenuntergang. Noch wars aber gut hell und so beschlossen wir, uns zu Fuß noch bisschen umzusehen, im Ort gab es die Carolinenquelle. Auf dem Weg dorthin fand meine "Ossi-Pilz-Such-Maschine" einen rießen Haufen von Steinpilzen, wow, die Pilzpfanne mit Sahne am Abend war ein traum. Wir waren bei unserer Wanderung im übrigen auch direkt in der CZ, wo wir auch die Pilze fanden (CZ und Pilze, das gehört einfach zusammen).

    Nach einem tollen Abendessen gingen wir zeitig schlafen und ich speicherte schon mal die Route für morgen, es soll nämlich richtung Norden nach Sachsen gehen, und zwar in den Niederschlesischen Oberlausitzkreis, von da stammt meine Freundin ab.


    Am nächsten Morgen ging es zackig los und wir konnten zügig unser zweites Etappenziel erreichen, Camping Halbendorfer See, der herzensplatz meiner Freundin, da hat sie als Kind schon immer gebadet und dinge getan, die Jugendliche eben so machen :,) . Als wir ankamen - wir haben nicht reserviert - hieß es erst mal, wir sind voll, aber ihre Überredungskünste waren wieder mal so voller Leidenschaft, das es dann doch ein nettes Plätzchen für 2 Nächte gab.

    Wir verbrachten 3 heiße Tage und Nächte, Tochter war begeistert weil sie rutschen und baden durfte und es am Abend frisch gegrilltes zu den Beats von Helene Fischer gab. Desweiteren fuhren wir auch durch die Gegend u.a. durch Weißwasser und erschraken, wie viel der Tagebau schon von der Landschaft "gefressen" hat, unter anderem auch ein lieblingsteich von ihr, sah aus wie eine Mondlandschaft.


    Am Abreisetag fuhren wir noch nach Weißwasser rein, mit Gespann auf den gr0ßen Parkplatz der Saschower Wiese und aßen den langersehnten "Sachsendöner", der angeblich der weltbeste sei, er war auch top. Nach dem Essen stiegen wir ein und fuhren über den Grenzübergang Bad Muskau nach Polen.


    weiter gehts die Tage mal!

  • Teil 3


    Die ersten Kilometer auf polnischen Straßen war schon etwas abenteuerlich, so in etwa wie in Kroatien vor 15 Jahren. Aber Nur kurz hinter der Grenze war es etwas holprig, wurden die Straßen größer, wurden sie auch besser. Spätestens auf der Autobahn angelangt waren wir wirklich begeistet, so tolle Straßen und Verkehrswege, super! Da kann sich Deutschland mal ne scheibe abschneiden. unser erstes Fahrtziel war die Region um Bydgoszt oder so ähnlich. Es ging über endlose Autobahnen durch die endlose Kiefernschneisen durchs erbarmungslos heiße Flachland von Polen bei im Schnitt 38 grad, mein Gott ein Glück das wir eine Klima in dem schwarzen Auto haben. Es war so toll zu fahren, das ich fast permanent den Tempomat bei 85 Kmh eingestellt hab lassen konnte, Klasse! Erst kurz vor Bydgosz wurde es etwas weniger bewaldet und dafür umso trockener und karger. Unser erster Polenstopp war ein mittlerer Größe an einem Stausee, die Anfahrt war eine Nebenstraße voller Schlaglöcher und die Einfahrt war eine Sandpiste, gut das der Yeti Allrad hat. Zuvor hab ich den CP Besitzer telefonisch angefragt, ob Platz sei, er bejahte das und so trafen wir an und wurden von Ihm um den Platz geführt.


    Es war immer noch super heiß und der Platz war voll. Rammelvoll. Aber wir fanden noch ein kleines Fleckchen am Rande und moverten gekonnt rückwärts ein. Die Tochter erspähte schon beim Einfahren den Sandstrand am See und hüpfte mit uns Alten rein, was eine Erfrischung. Es war allerdings sehr voll am Stand, so fühlten wir uns etwas wie ein Häring im Schleppnetz im Meer. Abends gingen wir dann lecker Essen, es gab den wohl größten Burger den ich je äh, für Frau und Kind eine toll belegtes Sandwich und Bier fürn Papa. Es lief in der Disko musik und die Kids konnten sich austoben. Parallel lief Ice Age auf polnisch, nun gut :D .


    Zuvor gingen wir noch Duschen und ja, das war - zumindest für die Damen - der einzigste Wermutstropfen, es waren auf 300 Personen nur 3 Duschen vorhanden, bei dem man Schlange stehen musste :down:. Aber gut, wir habens überlebt, der Abend war toll und die Polen waren super nett.


    Am nächsten Morgen ging es dann zügig weiter, nach einem ausführlichem Bad im See (Tochter wollte nach dem Baden nicht mehr duschen, diese Tatsache wird später nochmal interessant, also merken!) packten wir alles ein und fuhren wieder über die Schlaglochpiste auf die AB in Richtung Gdynia.


    fortsetzung folgt....



    PS: wenn jemand das Bedürfniss hat, zu kommentieren, dann tut das sehr gerne zwischendurch, nur so kann ich chronologisch antworten und auf euch eingehen

  • Hallo,


    wir sind von Sachsen nach Gdynia gefahren. Ich hatte die Strecke total unterschätzt.

    Es war nicht die optimale Strecke für mich und meinen Wohnwagen. 12 Stunden Fahrt, Frau und Kinder genervt.

    Baustellen, Dörfer, keine Asphaltstraßen


    Ich warte wieder auf die Strecke Rostock-Stockholm, in der Hoffnung diese wird nächstes Jahr wieder aktiviert.


    der Smauf

    ... Unterwegs mit Paule ...

    (Wilk CI 500 Bj 1982)

  • Wie genau bis du gefahren? also die ersten 20 km nach bad Muskau waren die Straßen schrecklich, danach aber wieder genial. Gut, die Dauer nach Gdynia war lang aber wir sind das gewohnt.

  • Hey,


    wir sind in etwa so gefahren:


    Zwickau > Dresden > Frankfurt/Oder > Posen > Bydgoszcz > Danzig

    ca. 100km Landstraße, rest Autobahn

    War im Juli 2017.


    der Smauf

    ... Unterwegs mit Paule ...

    (Wilk CI 500 Bj 1982)

  • Wann geht's hier denn mal weiter mit der Reise? Ich will doch wissen, wo ihr gewesen seid.

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    Viele Grüße
    Ritchie, der Elfte


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  • Nur Geduld :anbet:, heut Abend, nachdem wieder der nächste Schwung an Fotos sortiert wurde. Bis später

  • Ich steige mal zu

    Wir sind dieses Jahr im August 3 Wochen mit dem Womo durch Südschweden getingelt.

    Sind gespannt was ihr so erlebt habt und wo ihr alles wart.

    Schon die Anreise durch Polen ist (für uns) ungewöhnlich, für euch wohl der beste Weg.

    Wir sind über die Brücken gefahren

    Gruß Sascha



    Viele Leute schwimmen mit dem Strom, andere schwimmen gegen den Strom. Ich steh mitten im Wald und find den blöden Fluß nicht :xwall:

  • Teil 4


    Die Autobahnen Polens waren wirklich der Wahnsinn, echt krass, wie sich die Landschaft immer wieder veränderte. Es wurde immer heißer, hab schon Angst gehabt, mir lupft es den Motor, 38,5 Grad, solche Temperaturen existieren im Allgäu nicht, fast wie in Kroatien. Es ist weit, das man den Horizont im Unendlichen erahnen kann, kennen wir natürlich nicht vom Allgäu. Unsere Route führte uns zügig Richtung Norden, Gdynia stand schon geschrieben auf einem Schild, bei dem auch weißrussische Orte standen, schon ein etwas mulmliges Gefühl. ca 3 Stunden später fuhren wir in Gdynia ein, der blick mit dem Hafen war einfach atemberauubend, diese Größe der Schiffe und Kräne, wir waren richtig aufgedreht. Wir fuhren wieder etwas vom Hafen weg auf dem Weg zum Cp. Die Straßen wurden schlechter und enger. Kurz vor dem CP kamen wir auf eine Sackgasse zu. Ich stieg ausund ging schnell zu Fuß. Gut so, denn der Platz war voll. Also wendete ich auf engsten Raumf, was super geklappt hatte. Hatte dort einen Tipp bekommen, dass weiter uunten ein großer Parkplatz direkt am Meer ist, wo camping wohl erlaubt wäre. Dann machten wir uns auf den Weg. Wir fanden nach einer längeren Offroadpiste an der Promenande entlang den Parkplatz, grobschottrig, aber direktest (ich brauchte jetz eine Steigerung zu "direkt" :bla: ). Aber es kab keine Duschen. Frau und Kind waren müde, hungrig und die fühlten sich dreckig, und das Kind wollte nach dem See nicht duschen, bravo ;) . Ich behielt die Ruhe und wir sind erstmal wsa Essen gegangen. Fish and Chips, Bier, Cola und selbstgemachte Limo. Das war toll und war wichtig für usere Seele.


    Als wir zurück am Wohni waren kochten wir im Topf und Wasserkessel Wasser auf, füllten das mit einer halben, kalten Gießkanne auf, setzten Johanna quer auf den Campingstuhl und gossen das perfekt termperierte Wasser über Kopf und Körper, zack Shampoo drauf und der Drops was gelutscht, meine Güte, was für ein Abenteuer!


    Die Nacht war ruhig und von Meeresrauschen begleitet, top! Tags darauf gingen wir noch einkaufen und spazierten noch an der Promenade entlang. Abends wollte ich auch noch ins Wasser, und da wir ja jetz die perfekte Standdusche erfunden haben, konnten wir das auch alles mit bestem Gewissen tun. Abends koppelte ich schon mittels Mover den Wohni an den Yeti und bereitete alles für die Morgige Abfahrt zur Fähre vor, bloß nicht zu spät kommen, daher mussten wir in aller herrgotts Früh um 5 aufstehen.


    Weiter gehts in Teil 5!, freue mich schon auf euer Feedback zwischendrin! :w

  • Wunderschön!


    Danzig wäre auch noch so eine Ecke die ich mir gerne ansehen würde.

    Mit dem Wohni ist man aber schon eine Weile unterwegs...😒

    Ich freue mich auf eure weiteren Erlebnisse! :ok:

  • Danke, schön und nett beschrieben, mach weiter so...

    Für das Abenteuer "wild duschen" habe ich uns eine Brause mit Akku-Pumpe angeschaft, da bekommt man mehr Wasser zum Abduschen aus nem Eimer...

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  • Schöner Reisebericht,

    bitte weiter hier auf dem Kanal


    Gruss

    Uli

  • Teil 5


    Puh, aufstehen, anziehen, Zähne putzen und los, man, waren wir aufgeregt. Zum Fahren ging es super, wir waren gegen 7.00 Uhr beim Check in. Super aufregend, wie groß hier alles ist. Ich meinte noch, wir haben Zeit, können noch gemütlich frühstücken, plötzlich ging die Ampel auf Grün und schon gings los in den Schlund der Riesenfähre. Wir packten noch ein paar kleinigkeiten ein und parkten den Wohni sicher auf Deck 5. Wir beobachteten das Ablegen aufmerksam, ich war vollkommen in meinem Element, herrlich, dieser lecker Duft der Abgase ( ja, ihr könnt mich offiziell für Verrückt erklären). Die Kleine fand sofort an Deck den "Kinderraum" war beschäftigt, während wir es uns in der Chillout Lounge gemütlich machten.


    Die Fahrt lief super und war bisher unser Highlight der Reise. Dann hieß es im weiteren Verlauf der Fahrt irgendwann mal, das um 15.00 Uhr Bingo veranstaltet werden sollte - ich witztelte noch - gegen 15.30 gabs den ersten Gewinner, dreimal dürft ihr raten, wer :up: :up: :up: :up: . Gewann ein blütenweißes "Stena-Line" T-Shirt, man hab ich mich gefreut.


    gegen 18.30 kamen wir dann in Karlskrona an und fuhren gleich im Anschluss an unseren ersten Wohnmobilstellplatz, in Karlshamn oder so ähnlich, jedenfalls hatten wir dort einen wunderschönen Stellplatz am Hafen mit einem traumhaften Sonnenuntergang.


    Weiter gehts die kommenden Tage!

    wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/284748/wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/284749/wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/284750/wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/284751/wohnwagen-forum.de/index.php?attachment/284752/

  • Toll!

    Und auch ein gutes Beispiel dafür, dass auch ein Wohnwagen auf einen Stellplatz kann (außer es steht ein Schild dran).


    Die Pfütze unter dem Eimer vom Wohnwagen war aber sicherlich schon vorher da, schließlich gibt es in Schweden ja nur geschlossene Systeme. :ok:

    Ich freue mich über weitere Beiträge zum Routenverlauf. :S

    Gruß, René

    René, Sandra & Hündin Neela

    unterwegs mit:

    - Skoda Kodiaq 4X4 DSG

    - Hobby 460SL Excellent


    :w aus Minden! :w

  • Was es da gibt und was vorgeschrieben ist, unterscheidet sich allerdings deutlich. Wir haben dort sehr wenige geschlossene Systeme gesehen, sehr oft sogar völlig offene. Schöne Bilder, Glückwunsch zum T-Shirt.

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