Hallo zusammen,
Hier mal die Geschichte zu meiner letzte Bastelei:
In der Winterpause habe ich mir ein paar Fragen hinsichtlich der AHK-Dose am Auto und der Beleuchtung am Anhänger gestellt:
- Wird mein neues Auto Dauerplus und Ladungsplus an der Anhänger-Dose haben? Das bisherige Auto hatte das, das habe ich aber erst "gemerkt", als es schon drauf angekommen war und das Licht und der Kühlschrank während der Fahrt auch funktioniert hatten. Bis dato hatte ich mich nie gefragt, ob in einer 13pol. Dose auch alle 13 Pins das tun, was sie sollen. Aus Gründen der Sparsamkeit und aus Bange um die Starter-Batterie ist aber wohl zumindest das Dauerplus an der Dose längst nicht mehr selbstverständlich.
- Wird das Auto den angehängten Anhänger erkennen und die modernen Helferlein, die Nebelschlussleuchte, die Fahrprogramme, etc. adäquat anpassen?
- Funktioniert der (nachgerüstete) Rückfahrscheinwerfer am Wohnwagen jetzt eigentlich zuverlässig? Zuletzt hatten wir quasi eine On-Off-Beziehung. Beim letzten TÜV war natürlich die Off-Phase.
- Funktioniert die restliche Beleuchtung einwandfrei? Einfach im Vorgriff auf die nächste Urlaubsfahrt und nicht zuletzt für den anstehenden TÜV.
Diese Fragen hätte ich mir natürlich mit einem Multimeter und einer zweiten Person zum Nulltarif beantworten können. Aber die zweite Person ist nicht immer abkömmlich, der Wohnwagen ist im Moment im Winterlager komplett eingeparkt und außerdem (und maßgeblich) baue ich gerne Dinge und diese gern mit absolut unnötig überbordender Detailverliebtheit.
Also habe ich mir aus meinem Fundus und (zugegebenermaßen) vielen Zukauf-Teilen einen Koffer gebaut, der alle meine Wünsche erfüllt:
Ich kann ihn am Fahrzeug anschließen und einen angekuppelten Anhänger vollständig simulieren. Also alle Leuchten und das korrespondierende Verhalten des Zugfahrzeugs testen. Ich könnte sogar Pin 12 gegen Masse schalten; diese Art der Anhängerkennung ist aber nie wirklich in Mode gekommen und so wird diese Schaltung wahrscheinlich nie gebraucht.
Zusätzlich zeigt der Koffer, ob Dauer- und Ladungsplus anliegen, was uns als Caravanisten ja mehr interessiert, als den durchschnittlichen Baumarkt-Hänger-Zieher.
Überflüssigerweise haben die Blinkertester je ein Relais, damit die Blinker beim Testen auch blinken. Und absolut überflüssigerweise haben diese Relais auch noch Potis, um die Frequenz des Blinkens zu verändern. Und weil’s so schön ist, habe ich noch eine Spannungsanzeige eingebaut, um zu sehen, was gerade anliegt J
Umgekehrt kann ich den Koffer an den Wohnwagen anschließen und dort alles testen. Inkl. Dauerplus und Ladungsplus. Die Stromversorgung erfolgt in diesem Szenario über einen XT60-Stecker, an den ich eine USB-Powerbank, ein Kabel mit Zigarettenanzünderstecker oder irgendeine andere 12V-Quelle anschließen kann.
Alles ist mit Kontrollleuchten versehen, damit man weiß was man tut. Bzw. auch, um zu sehen, ob der Koffer kaputt ist oder wirklich die Leuchte am Hänger. Außerdem sind leuchtende Lämpchen nett anzusehen J Und zur Diagnose ob alles funktioniert, kann ich den Koffer natürlich auch an „sich selbst“ testen. Wiederum mit der Powerbank als Stromquelle.
Und ja: Ich bin mir darüber im Klaren, dass es Trailer-Tester im Westentaschenformat ab 15€ zu kaufen gibt. Aber die haben gewisse Einschränkungen, die ich nicht in Kauf nehmen wollte. Und selbst die „großen“ Tester für den Werkstattbedarf bieten nicht immer die Prüfung der Pins 9 und 10 (Dauerplus und Ladungsplus).
Außerdem hatte ich Lust zu bohren und zu sägen und zu löten
In diesem Clip habe ich den Koffer mal in allen Szenarien abgefilmt.
Beste Grüße,
Carsten