28.07
Am 28. Juli ging es, nachdem der Wagen die Tage zuvor fertig gepackt war, frühmorgens los. Bereits um 05:00 war eine dunkle Gewitterfront auszumachen, welche sich bis zur Abfahrt weiter verdunkelte. Die Nacht war sehr warm und aus den 28°C wurde nach kurzer Fahrt in das Gewitter dann ein Temperatursturz auf 16°C. Der Regen war so stark das auf der Landstraße teilweise nur noch mit 30km/h gefahren werden konnte, der Wohni fast nicht mehr zu sehen, und hielt bis Würzburg voll an, erst danach ließ es etwas nach, es goss aber nach wie vor wie aus Kübeln. Die A81 war ok, die A3 auch aber nach dem Wechsel auf die A7 ging es los. Baustelle an Baustelle, LKW wie an der Perlenschnur und mächtig Reiseverkehr.
Beim ersten Tausch am Rastplatz Hammelburg, welcher so voll war das man sich nur noch in der zweiten Reihe irgendwo hin quetschen konnte, viel uns ein Gespann auf, bei welchen die Drehriegel des Bugfensters nur in Mittelstellung geschlossen waren und von den vieren auch nur 2. Der Innenraum war völlig nass, es stand überall zentimeterhoch das Wasser drin. Vom Fahrer weit und breit keine Spur, wir haben ihm dann ein Zettel ans Auto gehängt. Der Regen wurde allmählich erträglich und wir schnell weiter um ein weniger überfüllten Platz zu suchen. Mit dem Gespann bin ich mehr als Zufrieden, trotz heftigsten Windböen und unzähligen Überholsituationen hängt der Wowa wie auf Schienen hinter dem Wagen. Danke Knaus. Dennoch wird es irgendwann noch das ATC geben, sobald die Kasse wieder grün zeigt.
Die Kasseler Berge waren gut zu bewältigen. Es gibt aber doch diese Situationen dass die LKW sich überholen, Reisebusse drücken usw. Sodas man teilweise gezwungen wird auf 40-50km/h abzubremsen, um sodann am steilsten Berg wieder zu beschleunigen. Der Benziner muss dann sehr gut geschaltet werden damit das Drehmoment nicht abfällt, aber das hält er aus dafür ist ein Getriebe gedacht.
Als Zwischenübernachtung war der Seecamp Derneburg angesetzt. Seecamp Derneburg liegt unmittelbar beim Dreieck Salzgitter und ist von der Autobahn in ~1min. zu erreichen. Angenehmer Camping mit einem Badesee, Imbiss und kleiner Laden. Plätze direkt am See sind für Durchgangscamper vorgesehen. Man kann ohne Abzukuppeln den Platz befahren und steht in Reihe mit anderen Durchgangsreisenden. Bezahlt wird bei Anreise, dann kann man am nächsten Tag ohne Wartezeit losstarten.
29.07
Eigentlich hatten wir ja schon 2/3 der Strecke geschafft, doch dann kam Hamburg, Stau ohne Ende, sodass wir für das letze Drittel nochmals so lange gefahren sind. Irgendwann fuhren wir dann doch auf die Fehmarnsundbrücke und dann auch bald der Campingplatz am Niobe.
Nach 4 Nächten am Niobe stellte sich ein gewisser Unruhezustand ein, eigentlich war geplant hier 14 Tage zu verbringen und danach vielleicht für ein paar Tage an die Nordseeseite, doch es sollte anders kommen. Der Campingplatz ist recht ordentlich. Die Parzellen sind teilweise stark geneigt, sodass der Unterfahrkeil voll ausgenutzt werden musste. Leider fehlt meist das Gras im Vorzeltbereiche, so dass wir mal wieder auf einer lehmigen Pampe standen. Der Campingplatz hat ein Besitzerwechsel erfahren und die neue Generation muss sich erst festigen, insgesamt wird der Platz etwas auf Verschleiß gefahren, alles ist bereits in die Jahre gekommen, speziell im Sanitärbereich.
Die Platzinhaberin war für konstruktive Kritik sehr offen. Der Spielplatz liegt weit außerhalb der Platzes was es nicht erlaubt das die Kleine alleine zum spielen gehen kann.
Fehmarn und der Camping am Niobe ist nett aber wir wollten hier nun doch keine 2 Wochen bleiben dafür gibt die Insel wenig her. Eine Fahrradtour mit geliehen Rädern nach Burg und Puttgaden, dann nochmals nach Burg und die obligatorische Deichwanderung. Insgesamt ist Fehmarn landschaftlich nett aber unspektakulär. Kurioses gibt es in Puttgaden. Im Hafen liegt ein Schiff das zum mehrstöckigen Schnapsladen umgebaut wurde. Schweden und Finnen reisen via Fähre mit großen Bussen “Bromillebus“ an und schieben randvoll bepackte Einkaufswagen mit Alkohol wieder raus. Die Busse haben Anhänger für das „Gepäck“.
03.08.
Wir machen eine Dänemarkrundreise!
Im Campingführer suchten wir uns ein Platz in Dänemark aus und fuhren weiter nach Norden.
Wir wählten den Landweg über Flensburg da wir sowieso das Festland umreisen wollten. Von Puttgaden hätten wir für 180 € mit der Fähre übersetzen können, wollten jedoch die Reisekasse schonen da wir erst seit 2012 campen und in diesem Jahr bereits weit im vierstelligen Bereich Campingzeugs angeschafft worden ist. Es ging nach Norden zum Blushøj Camping – Ebeltoft, ohne eine Krone in der Tasche, mit ausreichend Verpflegung waren wir inzwischen eingedeckt.
Die Fahrt verlief ruhig und entspannt und es wurde deutlich wie hektisch wir in Deutschland unterwegs sind. Die Begrenzung auf 80km/h störte überhaupt nicht, die Dänen fahren maximal 110km/h und es waren ständig PKW hinter uns die kein Bedarf zum überholen hatten. Ab und an überholt ein LKW oder man sucht sich einen gut fahrenden LKW und bleibt hinter ihm. Der zeitliche Verlust ist nahe Null. Nach der Mittagspause ging es auf der E45 immer weiter nach Norden Richtung Aarhus und so langsam stellte sich ein Reisefeeling ein das völlig neu war.
Am Blushøj Camping angekommen waren wir dann hin und weg, die Landschaft ist sehr reizvoll und der Platz selbst, wow– wir konnten uns die Parzelle selbst aussuchen welch ein Kontrast zu Fehmarn! Ein echter Geheimtipp!
Fortsetzung folgt!