Laden von Moverbatterie während der Fahrt

  • Hallo,
    ein Bekannter von mir hat sich einen Wohnwagen zugelegt, also Neu-Camper. An seinem Wohnwagen hat er sich einen Mover anbauen lassen, dazu benutzt er eine Batterie zum Betrieb ohne Ladegerät. Er hat sich eine Dauerplusleitung vom Auto zum Wohnwagen legen lassen und will die Batterie des Movers nur im Fahrbetrieb aufladen.
    Angeblich hat ihm das ein Fachmann so eingebaut. Mein Bekannter meint, da beide Batterien ( Auto und Wohnwagen ) die gleiche Spannung ( 12 Volt ) hätten, würden sich die
    Batterien ausgleichen.
    Ich habe da so meine Zweifel, ob das so machbar ist oder irre ich mich da?


    Nun sind die Fachleute gefragt.


    Achim

  • Grundsätzlich und theoretisch funktioniert das.


    Praktisch jedoch nicht, aus zwei Gründen: die Starterbatterie im Auto ist sehr schnell wieder voll, so dass die Lichtmaschine runterregelt, auch wenn die Wowa-Batterie noch Ladung vertragen könnte.


    Zweitens hast Du Spannungsverluste auf dem Weg. Es kommt hinten also niemals genug Spannung an, um vernünftig zu Laden - geschweige denn Vollzuladen.


    Er kann aber hinten an die vorhandene Leitung einen Booster einbauen (lassen) - der erzeugt aus der niedrigeren Spannung die zum Laden benötigte höhere, und fährt idealerweise eine zur Batterie passende Ladekennlinie. Gibt es von Truma, Waeco, Votronic, um nur einige zu nennen.


    Grüsse, Martin.

    "The best way to predict the future is to invent it" (Alan Kay)

  • Grundsätzlich und theoretisch funktioniert das.


    Praktisch natürlich auch.
    Aber nur, wenn im WW kein Kühlschrank auf 12V während der Fahrt an ist.


    Angenommen die Fahrzeugbatterie hat gerade 12,8V und die im WW 12,2V, dann fließt Strom in den WW-
    Du startest dein Auto, dann hat die im Auto durch die Ladung der Lichtmaschine mal 13,5V. Nun fließt mehr Strom in den WW
    Irgendwann ist die Batterie im Auto voll; sie hat dann 14,2V nun fließt noch mehr Strom in den WW.
    Die Batterie im WW wird allerdings niemals 14,2V erreichen. Sie erreicht vermutlich so 80-90%, was aber völlig ausreichend ist.
    Also das Laden wir gehen.
    ABER - ACHTUNG :!::!::!:


    Wenn deine Batterien unterschiedlich geladen sind, dann fliegen die Sicherungen.


    Fall1: Batterie im WW voll. Batterie im Auto leer ( Springt gerade so noch an)
    Die Batterie im WW hat 12,8V, die im Auto hat während des Starts nur noch 9V.
    Dann fließt ein sehr hoher Strom durch die Leitung. Dann fliegt die Sicherung. 50A können das schon sein.


    Fall2: Batterie im WW leer, Auto läuft schon und nun schnell ankuppeln und Stecker in Auto.
    Die Batterie im WW hat noch ca 10V dein Auto schon 14V. Auch hier können x-zig Ampere fließen,
    sodaß die Sicherung fliegt.


    Wie hoch der Strom ist, kann man nicht genau sagen, da es abhängig von der Kabellänge und des Querschnitts ist.


    Da ich aber hoffe, daß im WW auch ein Kühlschrank mit 12V während der Fahrt an ist, wird es keine Ladung der
    Batterie im WW geben. Der Kühlschrank zieht so viel Strom, daß im WW die Spannung bis unter 12V zusammenbricht.
    Somit ist keine Ladung möglich und du benötigst den oben genannten Ladebooster.


    Gruß nelke

  • Moin Moin


    Ich lese etwas von Dauerplus.


    Um die WW Batterie zu laden muss die Zündungsplusleitung


    über den Ladebooster laufen.


    Gruß streuselkuchen

  • Hallo Leute,
    vielen Dank für die Antworten. Genau das habe ich mir auch gedacht, daß das so nicht 100% klappt. Ich werde meinem Bekannten die Antworten zeigen.


    Achim


  • ich lache mich schlapp. Schon wieder dieses Märchen von den zig-Ampere und den fliegenden Sicherungen :xwall:


    Wenn auf der einen Seite 10V sind und auf der anderen Seite 14V, dann habe ich einen Spannungsunterschied von 4V.
    Dazu dann noch den Leitungswiderstand von Zug-Fz-Batterie bis WW-Batterie, wobei die Leitungen schnell mal 10m lang sind,
    dann bleibt nur noch sehr, sehr wenig Stromfluß übrig.
    Da ist nix mit fliegenden Sicherungen. :evil:

    Viele Grüße aus dem Vogelsberg


    Hans und Heike




    [erst Sorento 2,5CRDI (140PS), dann Grand Cherokee (241PS), jetzt Cherokee Limited 2,2


    Verbrauch

  • ich lache mich schlapp. Schon wieder dieses Märchen von den zig-Ampere und den fliegenden Sicherungen :xwall:


    Dann lach dich schlapp und lies den Tread noch mal ganz genau durch, schalte dein Gehirn ein, deine Messgeräte und den Taschenrechner
    und teile uns das Ergebnis mit.
    Ich habe im Gegensatz zu dir Erfahrung mit solchen "Konstruktionen" und muss diese instandsetzen, weil solche Spezialisten, wie du so was bauen ;)


    Die von mir beschriebenen Fälle sind Extreme, die natürlich nicht immer vorkommen, das kann Jahre gutgehen, oder auch nicht. :P


    Gruß nelke

  • Dann fliegt halt mal die Sicherung raus, dafür sind die schließlich da. Sicherung leicht zugänglich montieren und auswechseln. Wenn eine Batterie doch mal zu leer sein sollte, muss man sie halt separat aufladen. Ein Starthilfekabel langt da auch, wenn kein Ladegerät zur Verfügung steht.

  • ich lache mich schlapp. Schon wieder dieses Märchen von den zig-Ampere und den fliegenden Sicherungen :xwall:


    Wenn auf der einen Seite 10V sind und auf der anderen Seite 14V, dann habe ich einen Spannungsunterschied von 4V.
    Dazu dann noch den Leitungswiderstand von Zug-Fz-Batterie bis WW-Batterie, wobei die Leitungen schnell mal 10m lang sind,
    dann bleibt nur noch sehr, sehr wenig Stromfluß übrig.
    Da ist nix mit fliegenden Sicherungen. :evil:


    Ist korrekt! Die vorhandene Schaltung funktioniert einwandfrei!

  • Da ich aber hoffe, daß im WW auch ein Kühlschrank mit 12V während der Fahrt an ist, wird es keine Ladung der
    Batterie im WW geben. Der Kühlschrank zieht so viel Strom, daß im WW die Spannung bis unter 12V zusammenbricht.
    Somit ist keine Ladung möglich und du benötigst den oben genannten Ladebooster.


    Das ist so nicht richtig.
    Die 13pol. Dose wird nach ISO11446 belegt, dann hat Pin 9 Dauerplus und PIN 113 ist die dazugehörige Masse, daran kommt die Batterie. Da sie eine eigene Leitung hat wird die natürlich auch voll.
    PIN 10 ist Zündungsplus, PIN 11 die dazu gehörige Masse. Daran kommt der Kühlschrank. Dann wird der auch automatisch bei abgestelltem Fahrzeug ausgeschaltet und belastet nicht weiter die Starterbatterie.
    ISO11446


    Weshalb hoffst Du das der Kühlschrank während der Fahrt an ist? Es gibt doch auch Kühlakkus, die halten die Temperatur auch sehr lange. Ausserdem kann man auch während der Fahrt mit Gas kühlen. So mache ich das immer.
    Vorteile durch Ladebooster hat allenfalls der Verkäufer.

  • hallo,
    auf Grund der vielen Meinungen nochmal eine Bemerkung:
    Mein Bekannter hat deswegen eine Dauerplusleitung zum Wohnwagen legen lassen, um
    a.) die Batterie vom Mover während der Fahrt aufzuladen
    b.) den Kühlschrank während der Fahrt mit 12 Volt zu betreiben und
    c.) den Kühlschrank während seines " freien Campens " d.h. ohne 220Volt mit 12 Volt zu betreiben.


    Im Wohnwagen selbst ist kein Ladegerät für die Mover-Batterie verbaut!


    Achim

  • Die 13pol. Dose wird nach ISO11446 belegt, dann hat Pin 9 Dauerplus und PIN 113 ist die dazugehörige Masse, daran kommt die Batterie. Da sie eine eigene Leitung hat wird die natürlich auch voll.
    PIN 10 ist Zündungsplus, PIN 11 die dazu gehörige Masse. Daran kommt der Kühlschrank.


    In diesem Fall hast du natürlich recht. Bei 2 Leitungen könnte es gehen.
    Der Treadersteller sprach aber nur von einer Leitung, der Kl30.



    auf Grund der vielen Meinungen nochmal eine Bemerkung:
    Mein Bekannter hat deswegen eine Dauerplusleitung zum Wohnwagen legen lassen, um
    a.) die Batterie vom Mover während der Fahrt aufzuladen
    b.) den Kühlschrank während der Fahrt mit 12 Volt zu betreiben und
    c.) den Kühlschrank während seines " freien Campens " d.h. ohne 220Volt mit 12 Volt zu betreiben.



    zu a: Haben wir geklärt


    zu b: ich schrieb ja schon, daß ich hoffte, daß während der Fahrt der Kühlschrank auf 12V läuft. Dann wäre das Problem mit der Ladung
    hinnfällig, da die Spannung zu niedrig ist. Weiterhin ist zu bedenken, daß bei eingeschaltetem Kühlschrank dieser auch an der Mooverbatterie
    hängt. Meiner Meinung nach sollte man die Schaltung noch mal überdenken,
    Wie Wohnwagen-Otto schon mal schrieb: ein Relais für den Kühlschrank, das mit dem Standlicht angesteuert wird, um damit den Kühlschrank
    nur während der Fahrt (mit Licht) einzuschalten.


    zu c: das "freie Campen" wird sich auf wenige Stunden beziehen. Eine Autobatterie hat (angenommen) 70 Ah, 60Ah sind nutzbar.
    Der Kühlschrank hat ca 100W bei 12V. Der Strom ist ca 8A. Bei 60Ah ist die Batterie nach 7,5 Stunden leer.


    Also "freies Campen" am besten mit Gas. Die 12V verwendet man für Licht und Wasserpumpe.


    Einfach mal eine Proberunde mit dem WW machen und Erfahrung sammeln, dann kann dein Bekannter überprüfen, ob unsere
    Ideen auch in der Praxis stimmen.


    Gruß nelke

  • "Haben wir geklärt?"
    "Wird natürlich auch voll?
    "Booster nutzt nur dem Verkäufer"?


    Ja nee, iss klar.


    Probiert doch mal aus, wieviel da hinten bei der Batterie noch nach Verlusten ankommt, wenn die Zugfahrzeug-Batterie voll ist. Und eine vernünftige Ladekennlinie läuft auch nicht. Da wird nix voll.


    Aber mir kann's egal sein. Was zu sagen war, habe ich in meinem Post gesagt.

    "The best way to predict the future is to invent it" (Alan Kay)

  • "Haben wir geklärt?"
    "Wird natürlich auch voll?
    "Booster nutzt nur dem Verkäufer"?


    Laden "haben wir geklärt" : mit NUR einer Leitung zum WW und gleichzeitigem Kühlschrankbetrieb wird das nix. (zu wenig Spannung)
    Laden ginge dann nur mit Booster.


    "Wird natürlich auch voll? " auch meine Meinung ist: da wird nix voll, je nach Bedingung mit / ohne Kühlschrank wird die Batterie gepuffert ganz voll wohl nie.


    "Booster nutzt nur dem Verkäufer" - Wenn man davon ausgeht, daß es auch ohne Booster geht stimmt die Aussage für sich genommen.
    -------


    Eine Ladekennlinie benötigt man ohne Booster nicht, das macht sozusagen dann die Lichtmachine.


    Gruß nelke

  • Es muss doch nichts richtig voll werden, Hauptsache, es langt noch zum Movern und das klappt schon. Eine nur zu 80% geladene Batterie ist da völlig ausreichend. Und auf dem Platz kann ja wieder mit 230V das Ladegerät nutzen. Für Camper, welche von CP zu CP fahren, eine gut funktionierende Lösung. Für Autarker halt nicht. Wenn aber, warum auch immer, zu wenig Strom hinten ankommt, kann man ja den Kühli mit Gas betreiben. Wird er meist auch kälter als mit 12V.

  • Hallo bastel-axel,
    mein Bekannter hat aber gar kein 220 Volt Ladegerät im Wohnwagen. Siehe Posting 11. Also nix mit mal eben laden auf dem Campingplatz. Außerdem will er ja eben nicht auf Campingplätze, sonder " frei " stehen. ( Weiß der Teufel, wie er das meint ) Dazu hat er sich ja den Zinnober ausgedacht.


    Achim

  • ...Dazu hat er sich ja den Zinnober ausgedacht....



    Na dann gibt es ja nur zwei Möglichkeiten

    • entweder er nimmt die Ratschläge (Booster nachrüsten + Kühlschrank über Zündungsplus und beim Stehen über Gas) an
    • oder probiert seinen Zinnober ohne Änderung aus


    Im letzten Fall wäre das Ergebnis interessant :lol:


    Blechi

  • Bitte, wie soll das bei 12 V über mindestens 8 bis 10 m Länge mit den dort meistens verbauten 1,5 qmm, wenn man Glück hat, 2,5 qmm dicken Kabeln gehen?
    Und, wo ist denn da das Trennrelais eingebaut?
    Ich hab gelernt, dass man, wenn man was davon haben will mit der Aufladung, möglichst dicke Kabel extra verlegen sollte.


    In meinem LKW-Womo hatte ich für die Aufladung der Komfortbatterien 2 x 130 AH bei einer 1550 Watt (bei 24 Volt) leistenden LIMA, die auch die 2 x 120 AH Starterbatterien versorgen musste, über 6 m Strecke 70 qmm Starterkabel in Hin- und Rückleitung verbaut, ein Trennrelais dazwischen, damit die Starterbatterie nicht entladen werden kann, mit 50 Amp. Damit hatte ich die zu 50% nach ca 4 Tagen frei stehen mit 2 x Duschen für 3 Personen amTag (Fahrerlager in einer ungarischen Kohlegrube) entladenen Komfortbatterien innerhalb von ca 300 km Fahrt wieder voll und zwar mit 13,6 V. Die Starterbatterien spielten dabei so gut wie keine Rolle, denn die waren so gut wie voll, weil in der Standzeit nicht benutzt. Nur der eine Start über 10 sek beim Aufbruch war da aufzuladen. Und das hat über Jahre optimal funktioniert.


    Wenn ich dann bedenke, das aus einer 700 Watt Lima über die dünnen Strippen eine 55 bis 80 AH Mover-Batterie versorgt werden soll, dann gibts da m.E. Probleme...... Leitungswiderstand macht, dass kaum was ankommt...... Erwärmung... usw.


    Ich bin als Elektriker nicht selbst so gut, dass ich hier mit den entsprechenden Formeln erklären könnte, was da genau und warum abgeht, nur habe ich mit da kompetente Hilfe von Fachleuten eingeholt. Als ich selbst daran dachte, die Moverbatterie im Wowa vom Wowa aufzuladen, haben die mir überzeugend nachgewiesen, dass das so einfach nicht geht und man dafür ne separate Leitung mit minderstens 10 qmm ziehen müsse und dieses von der Lima aus quer .... äh...eher längs......durch das Auto und den Wowa und irgenswo muss da noch ne trennbare, wassergeschützte, widerstandsarme und lösbare Verbindung rein, damit man den Hänger auch abkuppeln kann.


    Gruß vom Thomas, der Euch bittet, mal drüber nachzdenken, warum die Wowahersteller das nicht längst als Serienstandard verbauen, wenn das alles so einfach wäre, wie es der Themenstarter beschrieben hat... die Ohmschen Gesetze machen für Wohnwagen leider keine Ausnahmen......

  • thomasff
    Dann verstehe ich nicht, warum in meinen WW, mit vom Werk aus installierten Autarkpaket, die Batterie über den auch eingebauten Booster (war im Autarkpaket dabei) und über die am Auto voll verkabelte Steckdose während der Fahrt einwandfrei aufgeladen wird. Und das auch ohne extra dicke Kabel.


    Gruss mayn

  • Eben weil Du einen Booster im Autarkpaket mit drin hast. Der erzeugt aus der niedrigen verlustbehafteten Spannung eine höhere und lädt mit sauberer Kennlinie. Das geht. Nur eine Leitung von vorne nach hinten bringt nix.

    "The best way to predict the future is to invent it" (Alan Kay)

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