Hallo,
wider allen Ratgebern habe ich mich beim Kauf meines "neuen" (Baujahr 1985) Wohnwagens von den Versprechungen des Verkäufers blenden lassen und eine feuchte Stelle in Kauf genommen. Beim Kontrollieren der Kanten und Ecken habe ich im hinteren Oberschrank eine weiche Stelle nahe der oberen Kante entdeckt. Die Tapete habe ich ein wenig abgezogen. Dort war es schwarz mit einem weißen Belag. Es roch aber nicht weiter auffällig.
Der Verkäufer/Händler tat überrascht, versicherte mir aber, dass es kein Grund zur Besorgnis sei. Wir könnten das Leck von außen zusammen abdichten, danach würde alles trocknen. Der weiße Belag wäre Kleber. Die Tapete solle ich besser dran lassen.
Nun ja, der Chateau (Grand Prix 747) hatte Charme. Der Preis war okay (2000 EUR), und ich wollte unbedingt einen Wohnwagen für diese Saison haben. Der Markt bei Hamburg im unteren Preisbereich ist hart umkämpft. Ich habe mich vom Wort des Händlers dazu bewegen lassen, trotz meiner Zweifel zuzuschlagen.
Wir haben den Schaden auch zusammen abgedichtet (Kederleiste ab. MEM Kleber drauf, Kederleiste wieder drauf). Es wurden auch diverse Kleinteile erneuter, wahrscheinlich, um mich zu blenden und den Blick vom wesentlichen abzulenken.
Jetzt habe ich den Wohnwagen zuhause stehen, und aus der Ecke kam dann doch irgendwie ein unangenehmer Geruch. Da habe ich die Tapete im Schrank mal runtergezogen und nun Zweifel ich doch stark an den Worten des Händlers. Die Feuchtigkeit zieht sich an der Seite über einen großen Bereich bis in die Ecke des Wagens. Unterm Schrank scheint es mindestens bis zum Fenster runterzugehen. Wenn ich an die Gesetze der Schwerkraft denke, wird beim Fenster wahrscheinlich nicht Schluss sein. Die Deckenisolierung in dem Bereich war ebenfalls schwarz/weiß und völlig durchnässt. Am mutmaßlichen Leck ist das Gebälk sehr marode. Auch in den anschließenden Bereichen steht die Feuchtigkeit zwischen Decke und Isolierung.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr, dass hier durch einfaches Austrocknen Besserung eintreten wird. Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob es sich bei den weißen Flecken wirklich um Schimmel handelt. Es riecht komisch aber nicht schimmlig. Bei der Feuchtigkeit scheint es mir aber nur eine Frage der Zeit zu sein.
Und jetzt kommt endlich die Frage: Ich habe zwei kleine Kinder zuhause und der Wagen steht derzeit im Wohngebiet an der Straße, also weder trocken noch mit Stromanschluss in der Nähe). Von daher sind meine Möglichkeiten sehr begrenzt, den Wagen selbst zu restaurieren. Eine neue Isolierung und Verkleidung würde ich mir zutrauen. An die Rahmenkonstruktion traue ich mich aber eher nicht ran.
Jetzt aber wirklich die Frage: Lässt sich anhand der Bilder abschätzen, wie groß das Ausmaß des Schadens ist bzw. welche Möglichkeiten ich habe? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht (beim Überfliegen der Einträge im Forum scheint es mir schon, als hätte fast jeder einen Fehlkauf hinter sich)?
Ich gehe zur Zeit von einem wirtschaftlichen Totalschaden aus... gibt es jemanden, der mir Mut machen kann? Habe ich rechtliche Möglichkeiten, wenn ich so etwas von einem Händler kaufe? Natürlich steht im Vertrag gekauft wie gesehen. Ich habe den Schaden auch gesehen, aber ich habe auch sein Wort, dass dies kein Problem sei (natürlich ohne Zeugen). Als Fachmann müsste er so einen Schaden doch einschätzen können.
Im Whatsapp Chatverlauf habe ich die Aussage, dass der Wagen technisch okay sei. Auch TÜV wurde neu gemacht. Darauf muss ich mich als Käufer bei einem gewerblichen Händler verlassen können, oder?