Ira hatte am 07.11.2022 dazu einen Thread eröffnet, in dem ich allerdings nicht antworten kann. Mag mit der Renovierung des Forums zusammenhängen oder auch nicht Egal.
Korsika ist natürlich eine sehr schöne Insel. Wir waren 1993 mit dem Zelt als Paar (Rundreise über die ganze Insel) und 2000 mit unserer damals 2-jährigen Tochter in einem Ferienhaus nahe Porto Vecchio bereits dort, beide Male im Zeitraum Mai/Juni. Aufgrund dieser Erinnerungen hatten wir uns entschlossen jetzt mit unserem Wohnwagen und unserem Nesthaken (13 Jahre) die Insel erneut zu besuchen.
Wegen der von Dir bereits problematisierten Straßenverhältnisse haben wir uns bei der Quartierssuche auf die Ostküste der Insel beschränkt. Wir hatten die Westküste zwar als spektakulärer in Erinnerung haben aber wegen der engen unübersichtlichen Straßen von einem Besuch mit Wohnwagen abstand genommen.
Unser erstes Quartier war das Camping Village Pertamina U Farniente nahe Bonifacio im Süden. Ob man jetzt mehr als 80 Euro pro Nacht ausgeben will muss jeder für sich selbst entscheiden. Für uns war es ein "Muss", da der Junior bei Laune gehalten werden musste und die tolle Poolanlage dazu einen wertvollen Beitrag leisten konnte. Die Südküste ist halt sehr felsig, weshalb die Camping selten direkt am Meer liegen. Daher ist der Pool sehr wichtig.
Und was macht man da unten die ganze Zeit?
Wir hatten die Mountainbikes und ein SUP dabei und konnten die Räder gar nicht nutzen. Das lag überwiegend an fehlenden Radwegen, aber auch an den Temperaturen, die dort im Hochsommer geherrscht haben. So haben wir uns die Tage vertrieben in dem wir verschiedene Badebuchten aufgesucht haben. Wichtig war es, früh dran zu sein weil unglaublich viele Autos um wenige Parkplätze konkurriert haben. An einem Tag sind wir zum Col de Bavella gefahren um dort zu wandern. Wunderschöne Landschaft mitten in den Bergen. Z. T. allerdings auch etwas rummelig, da dort der GR 20 lang führt.
Ansonsten haben wir Bonifacio (mehrfach) besucht und besichtigt. Der Yachthafen ist gerade nach Sonnenuntergang sehr sehenswert, wenn die Schiffe die Unterwasserbeleuchtung einschalten. Natürlich haben auch eine Bootsfahrt entlang der Steilküste mitgemacht (auch braucht man über Preise nicht zu diskutieren. Du machst es oder Du lässt es). Das gilt auch für unseren Tagesausflug zu den Lavezzi-Inseln. Sehr einsam aber deshalb schön. Wir hatten uns vor der Reise drei Schnorchelmasken und Flossen bei Decathlon besorgt. Die damit möglichen Eindrücke waren für uns eine wirkliche Bereicherung des Urlaubes.
Wir sind danach Norden auf den CP San Damiano nach Bastia umgezogen. Dessen Vorteil ist mal schlicht die Lage. Direkt am Sandstrand, nur wenige Autominuten vom Zentrum Bastias und zwischen Mittelmeer und einem Naturschutzgebiet gelegen. Hier konnten wir wenigstens 3-4 mal unsere Räder bewegen. Am Anreisetag sind wir gleich an den Strand mit SUP und waren verwundert, wie wenige Badende wir dort getroffen haben. Die Erklärung haben wir beim Baden schnell gefunden. Aufgrund der hohen Wassertemperaturen hat Korsika eine Quallenplage erlebt. Meine Frau und Junior haben eine kurze Tour auf dem SUP gemacht und dabei reichlich 200 Quallen gezählt.
Wir haben deshalb öfter Ausflüge zu weiter nördlich gelegenen Badebuchten gemacht, da waren es deutlich weniger Quallen. Ansonsten waren wir zweimal in Bastia zur Besichtigung, davon einmal Abends. Atmosphäre am alten Hafen hat schon was. Einen Ausflug über die Berge nach St. Florent haben wir auch noch unternommen und sind dann gleich im Uhrzeigersinn rund ums Cap Corse gefahren. Besonders sehenswert dabei die Nordspitze der Insel mit Blick auf die Ile de la Giralia. Die Straßen rund uns Cap sind schon fordernd (jedenfalls für mich als Stadtkind) und Du verstehst, weshalb Du mit Wohnwagen im Osten besser aufgehoben bist.
Soweit vielleicht erstmal von mir. Wenn Du/Ihr noch spezielle Fragen hast/habt, einfach stellen.