Unterboden sanieren (Hinweis vom TÜV) - bestes Vorgehen

  • Moin Zusammen.


    Der WoWa war heute beim TÜV, und ist soweit ohne Mängel durchgekommen.

    Allerdings gammelt hinten links und rechts der Unterboden (Holz) weg. An einer Seite direkt an der Ecke kann man es schon mit der Hand wegbröseln. Ist aber noch kein durchgängiges Loch.
    Deshalb meine Frage an euch, was mache ich jetzt sinnvollerweise?


    Sofortmaßnahme: erstmal gegen weitere Beschädigung sichern und Wasserschutzschicht aufbringen?

    Langfristmaßnahme: Hm, kann man Teile des Unterbodens ersetzen? Wer macht sowas? Wie aufwändig und teuer ist das? Muss man dann innen auch alles abbauen? -> Viele Fragen.


    Das Thema ist natürlich jetzt ganz frisch für mich und die Bedenken/Befürchtungen groß - auch dass es sich am Ende vielleicht nicht lohnen könnte und wir in einem Jahr ohne WoWa dastehen.


    Gruß

  • Als aller erstes suchen, warum das Holz wegbröselt.

    In der Regel ist Wassereinbruch an dieser Stelle der Grund dafür. Also: Wo kommt das Wasser her?

    Aus der Umgebungsluft? das hoffen viele, aber es ist einfach nicht so.


    Wasser kommt von oben: Abdichtung des Dachs, Fenster, Rangiergriffe, Rückleuchten....

    Die einzige, nicht ganz so katastrophale Möglichkeit ist, dass die Kederfüller (diese Plastikstreifen in dem Aluprofil) am Unterboden des Wohnwagens angetackert sind und das Wasser somit von außen an das Holz kommt. Aber das ist leider selten.


    Diese Ursache zu aller erst finden und beseitigen. Das wird nur in den seltensten Fällen ohne fachliche Hilfe gelingen.


    Danach wird es einfach: Beschädigtes Holz ausschneiden, mit neuem Holz ersetzen und final Versiegeln,. Dafür gibt es geeignete Mittel im Wohnwagenbereich.


    Auf gar keinen Fall ohne Beseitigung der Schadensursache z.B. Unterbodenschutz vom Auto auftragen. Das hält die Feuchtigkeit im Holz und fällt als Platte ab, wenn das Holz zu Torf geworden ist.


    Mehr geht ohne Glaskugel nicht. Oder alternativ mit Bildern des Schadens.

    Sommerferien. Das bedeutet Ruhe, Freizeit und Erholung für viele Menschen. Alle andern fahr'n in Pauschalurlaub .

  • Zur Ursache werde ich mal auf die Suche gehen.


    Zur Reparatur (Allgemeine Verständnisfrage) - wie will man den Teilstücke ersetzen? Woran ist der Unterboden befestigt? Wie wird ein Reparaturstück am Chassis und am Rest des Bodens befestigt (und was hält es dann noch?)

    Ich glaube mir ist der Bodenaufbau aktuell nicht klar, deshalb verstehe ich das nicht

  • Im Forum existieren gefühlt eine halbe Mio. Threads und Antworten dazu.

    Bemühe doch einmal die Suche und vor allem, liefer mal ab: Fotos

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
    | Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen. |

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln.

    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


  • Moin.


    So, jetzt konnte ich endlich mal Bilder machen.


    1) hinten rechts (in Fahrtrichtung), aber Blickrichtung nach hinten. Hier sieht man eigentlich nicht wirklich was. Der Prüfer hatte mit der Faust auf dem ersten halben Meter von hinten aus geklopft und meinte, es klingt hohl.



    2) die folgenden Bilder sind die Ecke hinten links (in Fahrtrichtung)


    hier sieht man schon mehr. An einer Stelle bröselt das Holz, und die schwarze Abdichtung am Kabeldurchbruch ist defekt, da sieht man meiner Meinung nach Silikon?


  • hier sieht man schon mehr. An einer Stelle bröselt das Holz, und die schwarze Abdichtung am Kabeldurchbruch ist defekt, da sieht man meiner Meinung nach Silikon?

    Schau mal, ob das auch von innen nass ist. Ansonsten ist das vom Wasserblauf außen.


    Wenns innen nicht nass ist, würde ich die Dichmasse entfernen, das bröselige Holz abkratzen und das gesunde Holz noch mit Owtrolöl einlassen, dass mit Dichtmasse eine Holzpatte über die defekte Stelle aufschrauben und die Ränder mit Dekaseal abdichten. Die Kabeldurchführung mit Dekaseal abdichten und den kompetten Boden mit Owatrolöl einlassen.


    Keines fals Unterbodenschutz. Wenn sich der ablöst und Wasser drunter kommt, fault die alles weg.


    So aber nur, wenn von innen nicht nass ist, was nicht so aussieht.

    Sonnige Grüße sendet euch Ralf


    „Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.“ (Marc Aurel)

  • Mach einmal ein Bild der Heckschürze. Für mich sieht das danach aus, als wenn Regenwasser dahinter läuft und wegen fehlenden Blechüberstand unter dem Boden rinnt?

    Ohne abmontieren der Heckschürze lässt sich meiner unmassgeblichen Meinung nach ohnehin nicht richtig und nachhaltig sanieren.

    Sei froh, das du "ohne Mängel" durch den Tüff gekommen bist. Hier war weniger bereits ein schwerer Mangel mit Nachprüfung. Da können 4 Wochen mit Reparatur unter freien Himmel kurz werden.

  • Zu deinen Fragen:

    Sofortmaßnahme: erstmal gegen weitere Beschädigung sichern und Wasserschutzschicht aufbringen?

    sobald es hohl klingt, ist das Sandwich und damit die tragfähige Struktur bereits zerstört. Da helfen lediglich optisch kaschierende Schutzschichten nicht mehr und die eigentliche Ursache ist gar nicht beseitigt.

    Langfristmaßnahme: Hm, kann man Teile des Unterbodens ersetzen?

    Durchaus. Es gibt hier viele bebilderte Wasserschäden Reparaturen.

    Wer macht sowas?

    Wohnwagenwerkstätten. Vorzugsweise wegen der vielen Arbeitsstunden DIY.

    Wie aufwändig und teuer ist das?

    erst einmal außen das ohnehin geschädigte entfernen, bis die Hölzer darin fest und trocken sind.

    Auch das feuchte oder gerissene Füllmaterial entfernen. Das geht nur auf Sicht, es gibt nichts allgemeingültiges.

    Daher kann das als Auftragsarbeit schnell lange dauern und teuer werden.

    Andererseits wird in Werkstätten nicht selten zweckmäßig instandgesetzt. Kann der Kunde als auch Tüff äußerlich nicht sehen, da in der Sandwichstruktur. Hält auch für die Gewährleistungsfrist.

    Langfristig allerdings öffnet sich die Büchse der Pandora dann erneut.


    Muss man dann innen auch alles abbauen

    kommt darauf an, wie weit der Wasserschaden vorgedrungen ist. Dafür musst du schon selbst aktiv werden, ferngesteuert klappt das nicht

  • Danke für die Hinweise bisher!

    Ich kann man schauen, ob ich die Heckschürze abbekomme.

    Von unten das Blech ist ja auch getackert..

    Hat mal jemand eine Zeichnung, wie der Boden im Querschnitt normalerweise aussieht? Und wie die Lattung verläuft?

    Wo ich gedanklich am überlegen bin - die untere Holzschicht trägt nix, oder? Ist nur eine Deckschicht?

    Und - wenn ich jetzt Teile davon ausschneiden muss, wie befestige ich die wieder und woran? Auf Stoß mit dem Restunterboden und dann aufs Styropor geklebt?

    Ja, das mit den Firmen.. Leider ist es zum korrosionsschutz Depot 500km weit, die reparieren doch auch? Da hätte ich Vertrauen.

    Kennt jemand hier bei Hamburg die Firma Jan Bahrs?

    Ich denke mal, ich werde das nach dem Sommerurlaub angehen (müssen). Wenn ich das selber machen will, wird das ein größeres Projekt, hab etwas Bammel davor.

    Achja, kann ich Owatrol Öl einfach so auf den Boden geben, da ist ja schon irgendein Zeug drauf offensichtlich?

  • Das sieht so aus das es keine Tropfkannte gibt an der Ecke.


    Das wasser läuft an der Eckleiste runter um die Ecke am Boden entlang.

    Letztes Bild

    Ich gender nicht, ich habe einen Schulabschluß !

    (Mario Barth)

  • Vorarbeiten Ovatrol:

    Mittels Drahtbürste die losen Teile entfernen. Anschließend streichen, streichen, streichen.

    Das Zeugs zieht nicht gleichmäßig ein. Daher muß man so lange auftragen, bis alle saugenden Stellen gesättigt sind.


    Danach kann man dann den eigentlichen "Unterbodenschutz" auftragen. Also den Atmungsaktiven, wie er beim Korrosionsschutzdepot zu finden ist. Normaler U-Schutz für KFZ ist nicht geeignet.


    Mancher beläßt es auch beim Ovatrolanstrich, so wie ich auch. Dafür muß man es halt öfter machen.


    Ich mache dies übrigens mittels eines "Mäuschen", also kleiner Farbrolle. Für die fiesen Ecken dann einen Schwammpinsel.

  • lonee


    Rückfrage dazu:

    das bezieht sich auf den gesamten Unterboden? Und das könnte/sollte ich möglichst zeitnah machen, auch wenn ich erst später anfange, mich um den Schaden zu kümmern?


    Lohnt es sich eigentlich, in das Workzone Feuchtemessgerät zu investieren, welches es ab Do bei Aldi Nord gibt?

  • Ovatrolöl würde ich nur bei unbehandelten Holz verwenden. Hier ist schon Unterbodenschutz drauf und den würde ich wieder verwenden (nicht vom Auto sondern wasserdampfdurchlässigen). Die Investition von Geld und Zeit richtet sich danach, wie lange die Lebenserwartung des WW noch ist. Eine Reparatur des Unterboden ist schnell gemacht. Hartholzplatte zuschneiden, Oberfläche und besonders die Kanten mit Dekasil bestreichen und auf den Boden kleben. Großflächig mindestens 50 cm über das gesamte hintere Ende. Zusätzlich mit Edelstahlschrauben auf den bisherigen Boden schrauben. Heckschürze dafür vorher abschrauben. Alles, besonders die Kanten der neuen Holzplatte mit Unterbodenschutz versiegeln. Fertig und reicht für die nächsten beiden TüV-Termine.


    Allerdings tritt das Problem wieder auf, da ja die Ursache nicht bekämpft wurde.


    Es gibt Feuchtigkeit-Messgeräte (muss aber schon ein teures sein) mit denen lässt sich ermitteln, ob das Wasser durch die Griffe oder durch ein Fenster kommt.

    Ist das der Fall, wird die Reparatur aufwändiger.


    Feuchtigkeit von außen kommt häufig durch die Fehlenden Wassernasen, an den Ecken. Wasser läuft an der Kederleiste runter und zieht sich dann am Unterboden lang. Hier die Kederleiste lösen und ein Edelstahlblech, das 2-3 cm über die WW-Unterseite hinausgeht, unterschieben. Dabei gut mit Dekasil abdichten.


    Meist dringt das Wasser jedoch von oben (Rangiergriffe oder Fenster) ein. Ist das der Fall, wird es teuer (wenn man es machen lässt) oder zeitaufwändig.

    Dann muss von innen die Verkleidung aufgeschnitten werden und das faulige Holz/Styropor ausgetauscht werden. Vorher die undichte Stelle abdichten ! Das neue und offengelegte Holz der Unterkonstruktion würde ich dabei mit Ovatrolöl behandeln. Sowohl Rückwand als auch Boden sind wie ein Fachwerkhaus aufgebaut. Rahmen und Querverbindungen aus Holzlatten, dazwischen Styropor, das an der Außenhaut (Alu) festgeklebt ist. Die Innenwand ist eine dünne Hartholzplatte.


    Ist alles mit ein wenig handwerklichem Geschick zu schaffen. Sieht halt nicht mehr so schön aus, wie ein neuer WW - ist dafür aber für mehrere TüV-Termine wieder dicht.

    :0-0: Ab Juli 21 Knaus Südwind 540 UE 60y E. Zugfahrzeug VW Arteon TDI

  • Dandy77


    Auch dazu ein paar Fragen:


    1) du schreibst, die neue Holzplatte einfach großflächig überlappend auf die alte kleben. -> wenn diese (und vielleicht sogar die Lattung darunter!) schon am gammeln sind, ist das wirklich eine sinnvolle bzw. nachhaltige Lösung?

    2) kein Owatrol Öl sondern Unterbodenschutz wie vorhanden verwenden. -> steht der Aussage "sättige den Boden mit Owatrol" ja entgegen, keine Ahnung was hier wirklich richtig ist? Zumal ich ja nicht weiß, was da unten auf dem Unterboden drauf ist...?

    3) Ursache suchen. -> die Griffe hatte ich mal neu eingedichtet. Aber ja, die Schürze muss ab und wer weiß was darunter ist. -> wie soll ich mir das mit dem Blech vorstellen? Hast du ein Bild?

    4) Mann sieht auf meinen Bildern die Tackerklammern im Blech und Holz am Rand - kann hier auch eine Ursache liegen? Was tun? Sieht ja auch rostig aus an vielen Klammern?

  • Zu 1. Nein - ist nicht nachhaltig, ist schnell. Habe ich ja geschrieben, dass du dann in 4 Jahren wieder vor dem Problem stehst.


    Zu 2. Du kannst den Boden nur sättigen, wenn du vorher den Unterbodenschutz komplett entfernst. Ich stell mir das recht mühsam vor, unter dem WW zu liegen und über dem Kopf eine Holzplatte zu sättigen. Da ist wohl eher der Streicher satt. Und wozu? WW werden von Werk aus mit entsprechendem Unterbodenschutz versehen. Bei Reparaturen würde ich den gleichen Stoff verwenden. Also dampfdurchlässigen Unterbodenschutz für WW. Gibt es z.B. von

    Dekalin, DEKAPHON 958


    Zu 3. Ungefähre Auskunft darüber, wo Wasser eindringt, bekommst du nur durch ein ein Messgerät oder durch Warten. Irgendwann wird die Innenverkleidung weich und muss rausgeschnitten werden. Dabei sieht man oft, wo das Wasser herkommt wobei das Loch dann immer größer wird.


    Unter der Heckschürze sah es beim Knaus genauso aus, wie an den Seitenkanten. Umgeschlagenes Alublech, angetackert. Dabei ist zwischen Aluhaut und Bodenplatte eine Schicht Dichtmittel.


    Google mal unter Tropfkante, da sieht man das Prinzip. Die Pfalz im Blech verhindert, dass sich das Wasser an der Rückseite wieder hochzieht und in den Unterboden eindringt. Am WW läuft alles Wasser an einer Ecke runter. Leider hat man bei fast allen Modellen so ein Tropfblech an der Ecke nicht verbaut.


    Zu 4. Durch die Klammern, die mit der Zeit wegrosten, kommt an sich keine Feuchtigkeit. Wenn sie weg sind, mit Dichtmittel neue reinschlagen.

    Ich hatte mal einen Knaus 530 BJ 91. Ab dem 20. Lebensjahr fingen bei dem die Wehwechen an. Griffe abgedichtet innen und außen, 1/2 qm Boden ausgetauscht, in einer Ecke außen die Leisten gelöst, Aluhaut aufgebogen und die darunter liegende Eck-Leiste ausgetauscht. Ursache war ein Leck im Rückfensterrahmen. Natürlich sieht man diese selbst gemachten Reparaturen einem WW an. 2021 habe ich ihn verkauft, da war er aber dicht und hätte mindestens weitere 5 Jahre seinen Dienst getan. (Der Käufer hat ihn am selben Tag noch für 1200 € mehr weiterverkauft).

    :0-0: Ab Juli 21 Knaus Südwind 540 UE 60y E. Zugfahrzeug VW Arteon TDI

  • steht der Aussage "sättige den Boden mit Owatrol" ja entgegen, keine Ahnung was hier wirklich richtig ist?

    Mach eine Probe mit Öl, egal welchem, in einer Ecke (Owatrol Öl gibt es auch schon in 75 ml). Da wirst du sehen, wie das Holz das Öl wegsaugt. Wenn es das wegsaugt , dann vorher Öwatrolöl drauf.


    Das Öwatröl durchdringt auch Farben. Der Unterbodenschutz sieht mal bei dir nicht sonderlich dick aufgetragen aus.

    Sonnige Grüße sendet euch Ralf


    „Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.“ (Marc Aurel)

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