Anlässlich eines nagelneuen Zugfahrzeugs hatte ich mir auch Gedanken um die Sicherheit gemacht. Zwar gehört mein Traveller nicht gerade auf die die Top-10-Liste der geklauten Fahrzeuge, aber er stellt doch einen nicht unbeträchtliche Wert dar und da macht man sich dann so seine Gedanken.
Schon seit Längerem warnt nicht nur der ADAC vor der Keyless-Go-Technik. Dabei lässt sich das Fahrzeug öffnen und auch starten, wenn der Schlüssel in der Nähe ist. Ein tolles Komfort-Feature, auf das ich nicht verzichten möchte.
Aber gerade in den letzten Monaten nehmen die Diebstähle solcher Fahrzeuge zu und die dazu notwendige Technik ist mittlerweile leicht verfügbar.
Die Rede ist von einer kleinen Verstärkeranlage, bestehend aus einem Sende-Empfänger, der das Schlüssel-Signal auffängt und (oft auf einer anderen Frequenz) an einen weiteren Sende-Empfänger weiterleitet, der u.U. auch weiter entfernt sein kann. Dieser strahlt das Funksignal des Schlüssels aus und schon ist der Wagen offen und der Motor startet. In den meisten Fällen läuft der Motor nun so lange, bis er von Hand abgestellt wird. Bis dahin ist das gestohlene Fahrzeug meist im Ausland oder in einer Werkstatt, wo es fachgerecht in Einzelteile zerlegt wird.
Angeregt durch derartige Berichte habe ich mal einige Tests durchgeführt. Bis dahin waren die beiden Fahrzeugschlüssel im Haus, auf einer Ablage, in etwa 5 Meter Entfernung zum Fahrzeug verwahrt. Natürlich hatte ich getestet, dass diese Entfernung ausreicht, damit das Fahrzeug nicht zu öffnen ist. Gegen die beschriebene Verstärker-Technologie allerdings ist diese Verwahrung absolut unsicher. Eine Person, die sich unbeobachtet der Tür nähert, könnte problemlos das Signal des Funkschlüssels weiterleiten und ehe man sich versieht, ist das Zugfahrzeug weg und der bevorstehende Urlaub Geschichte!
Hinzu kommt noch, dass viele Versicherungen, noch immer Probleme machen, wenn an einem aufgefundenen Fahrzeug keine Einbruchsspuren erkennbar sind. Das wollte ich mir nicht antun und habe daher mal ausprobiert, wie stark diese Funksignale wirklich sind.
Dazu habe ich den Schlüssel in verschiedene Behältnisse gepackt und dann in unterschiedlichen Abständen zum Fahrzeug getestet, ob sich die Tür noch öffnen lässt.
Das Ergebnis: Selbst in einer kleinen Geldkassette aus Stahl verwahrt, lässt sich das Auto öffnen, wenn man mit der Kassette in unmittelbare Nähe des Fahrzeugs kommt. Bedeutet im Umkehrschluss: wenn jemand nahe genug an den in der Kassette verwahrten Schlüssel heran käme, würde der Schutz nicht mehr funktionieren.
Immerhin konnte ich so aber auch feststellen, dass es genügt, den Schlüssel in einem metallenen Schlüsselkasten, im Eingangsbereich, an die Wand zu hängen. Um so nah heran zu kommen, dass noch ein nutzbares Signal vorhanden ist, müsste der Schädling sich zuerst Zugang zum Haus verschaffen, was durch eine solide Sicherheitstür mit vielen Zuhaltungen verhindert wird.
Problem 1 also gelöst.
Aber wie sieht es im Wohnwagen aus. Das Auto parkt bei uns IMMER unmittelbar in der Nähe des Wohnwagens! Andere Plätze fahren wir nicht mehr an.
Ganz egal, wo im Wohnwagen ich den Schlüssel deponierte, es war niemals weit genug vom Fahrzeug weg, dass in mindestens einem von zehn Versuchen die Tür nicht zu öffnen war. Für eine, mit dem beschriebenen Verstärker ausgerüstete Person also ein Kinderspiel. Wenn man nicht gerade penetrant aufmerksame Nachbarn hat, ist das Fahrzeug
weg.
Ich habe verschiedene Aufbewahrungsmöglichkeiten getestet, von denen die meisten kläglich versagten.
Letztlich bin ich auf eine kommerzielle Lösung gestoßen.
Für (verglichen mit dem Ärger, den ein geklautes Zugfahrzeug bedeutet) relativ kleines Geld habe ich die Keyless Go Schutz Autoschlüssel, 2 Pack Autoschlüssel bestellt und getestet. Mit erstaunlichem Ergebnis.
Selbst wenn der, in dieser Tasche verwahrte Schlüssel, sich in unmittelbarer Nähe des Fahrersitzes befindet, reagiert das Auto nicht! Damit ist diese handliche Tasche weitaus besser, als die ebenfalls getestete Stahl-Kassette!
Ich habe keine Ahnung, was für Material da verarbeitet wurde, aber die Ergebnisse sind wirklich überzeugend. Selbst wenn ich den Schlüssel in der Jackentasche im Vorzelt habe, reagiert das unmittelbar vor dem Vorzelt geparkte Auto nicht.
Ich denke, dass man hier, mit relativen einfachen, kostengünstigen Mitteln, eine Menge für die Sicherheit des eigenen Zugfahrzeugs tun kann.
Daher eine klare Empfehlung!
Wer nicht gerade einen besonders kleinen Schlüssel hat oder, wie ich, noch ein paar nützliche Gadgets am Schlüssel befestigt hat, dem empfehle ich die Größe MEDIUM (14.3*9.2 cm).
Das rechte Bild zeigt tatsächlich die Tasche mit dem links abgebildeten Schlüssel. Hat alles rein gepasst!
Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!
Und BITTE brecht jetzt hier keine Debatte über Sinn und Unsinn eines Keyless-Go vom Zaun! Wer es mag, dem sei es gegönnt und wer es für überflüssig hält, der möge das bitte für sich regeln, wie er mag.