Statik Bedroht durch zuviel Serviceklappen

  • Liebe Foristen, hab jetzt in meinem 2021 Weinsberg im vorderen Teil die zweite Thetford Serviceklappe verbaut. Vorne rechts 70 cm länge, vorne links 30 cm länge. Bei den Thetford klappen wird die ausgesägte Bordwand als Innenteil der Serviceklappe integriert. Bin sicher der ein oder andere hier hat damit Erfahrungen.

    Bei Schnitt in die WoWa Wand fällt auf wie leicht die Wandkonstruktion im Grunde ist. Eine dünne Papierplatte auf ca 2cm Styropor und nach außen dünnstes Blech.


    Ich plane links noch eine weitere Klappe, diesmal mit 70 cm länge einzubauen. Auf die Art ist der Stauraum unter der Sitzgruppe prima erreichbar.


    Ich frage mich nur ob ich damit die Gesamtstatik des Wagens unterwandere. Hat jemand ähnliches gemacht? Bin für jede Info dankbar 🥹

  • Kannst du bitte noch schreiben welcher Grundriss?


    Ansonsten hat mein 2021 CaraCito alle "Löcher", bis auf das Bugfenster:


    2x große Serviceklappen

    1x Toilettekassette

    1x riesen Garagentür

    1x Eingangstür

    3x 40x40 Dachluken

    7x Fenster


    Also das Zeug hält was aus. Bei Nachrüstung muss der Fachbetrieb wissen wo unsere. Ansonsten ist Holz ein wunderbarer Werkstoff! :ok:

  • Unser Fendt Bianco Activ 515 SGE hat vom Werk aus folgende Öffnungen:

    2 x Midi-Heki

    1 x Frontfenster

    1 x Heckfenster (groß)

    4 x Seitenfenster

    1 x Toilettenfenster

    1 x Küchenfenster

    1 x Türe

    2 x große Stauklappen (unter den Betten)

    1 x Klappe für Toiletten-Kassette

    4 x kleine Klappen für Strom, Frisch- und Citywasser und Uni-Anschlüsse

    1 x Abgas für Truma Combi 4

    1 x Gaskasten-Klappe

    Diverse Öffnungen im Boden für Zwangsbelüftung, Abwasser und Ablassventile


    Von uns aus zusätzlich wurde eine weitere Stauklappe vorne rechts (unter der Sitzgruppe) eingebaut.


    Alles hält wunderbar und bricht nicht zusammen! :up:

    Allzeit gute Fahrt!


    CaraWan (Ralph) - der mit dem Wohnwagen unterwegs ist

  • Die eingesetzten Rahmen dürften für mehr Stabilität/Verwindungssteifheit sorgen, als die der undurchlöcherten Wand.

    Grüßle, Micha


    Kein Haar wächst so schnell, wie´s gespalten wird!







  • Es kommt, meines Erachtens, auf die Art und Weise an, wie man die Stauklappe einbaut.

    Bei unserem Fendt waren z.B. schon 2 Stauklappen auf der Eingangsseite verbaut.

    Als uns an der vorderen Klappe die Scharniere gebrochen sind, musste diese natürlich repariert werden.

    Da habe ich dann auch recht dumm aus der Wäsche geschaut, als das die Rahmenschrauben nur bis ins Außenblech verschraubt waren. Nach der Einbauanleitung hätte da ein Rahmen aus Holzlatten sitzen sollen.


    Ich habe mich dann also nach der Einbauanleitung gerichtet und für den Ausschnitt einen Rahmen angefertigt.

    Es war allerdings etwas mühsam, den Rahmen so als Puzzle zu bauen, so das ich auch Verbund mit der alten Struktur bekam. Ich habe damals auch noch PUR-Kleber verwendet, aber den bekommt man wohl aktuell nicht mehr. "EU hat es untersagt".

    Danach war die Stauklappe jedenfalls stabiler.

  • ..dass die Rahmenschrauben nur bis ins Außenblech verschraubt waren..

    Wenn es Glattblech wäre, langt das auch, denn Glattbleche ist fast doppelt so dick, als das Hammerschlagblech.

    Nach der Einbauanleitung hätte da ein Rahmen aus Holzlatten sitzen sollen.

    Was bei Hammerschlagblech auch empfehlenswert wäre, den Hammerschlagblech ist viel dünner, als Glattblech.

  • Na, wenn man da die serienmäßigen Blechschrauben reindreht, reicht meiner Meinung auch kein Glattblech.

    Allenfalls als Halt für den Rahmen. Der Innenrahmen würde dann in der "Pappe".. eh Innenfunier geschraubt werden. Da bekommt man auch keinen richtigen Halt. Es macht also durchaus Sinn, wenn man diesen Rahmen anfertigt.

    Ich habe ja den direkten Vergleich von zuvor ohne, und danach mit Rahmen.

    Ist die andere Klappe fällig, wird diese ebenfalls einen Rahmen bekommen...

    Ich muss mir dann allerdings irgendwo anders PUR-Kleber besorgen.

  • Der Innenrahmen würde dann in der "Pappe".. eh Innenfurnier geschraubt werden. Da bekommt man auch keinen richtigen Halt.

    Der Innenrahmen ist doch nur eine Blende, die den Ausschnitt sauber abdeckt und muss eigentlich gar nix halten, außer sich selbst. Bei meinen Klappen waren da nicht einmal Schrauben, sondern nur Metallklammern.

    Weder bei meinem Bürstner, meinem Hymer und meinem jetzigem Dethleffs waren die Innenverkleidungen aus Pappe, sondern immer aus gutem und stabilem Sperrholz.

    Die innere Sichtfläche konnte allerdings schon mal nur aus bedruckten Papier oder Kunststofffolie bestehen.

  • Dann haben wir unterschiedliche Stauklappen.

    Bei der unseren Klappe wird Außenrahmen und Innenrahmen ineinander geschoben.

    Der Innenrahmen wird ebenfalls verschraubt, wie der Außenrahmen auch.

    Durch diese "Verschachtelung" ergibt sich dann entsprechend mehr Stabilität.

    Insofern ist, zumindest bei unserer Klappe, der Innenrahmen keineswegs nur eine Blende.


    Naja, "Pappe" war auch eher sarkastisch gemeint. Trotzdem ist da nicht viel Halt für Schrauben bei 4-5mm Pressholz.

  • Thedfort empfiehlt in der Einbauanleitung eine Aluschiene zur Verstärkung zu verwenden.

    Ich habe eine 10 x 3 mm Schiene aus dem Baumarkt verwendet.

    Mit leichten Schlägen mit dem Belserithammer zwischen Außenblech und Styropor platziert, den Rahmen eingebaut

    und dann mit 3mm vorgebohrt.

    Die mitgelieferten Schrauben eingeschraubt und fertig.

    Hält seit Jahren bombenfest.


    Nur um zu vervollständigen: den Rahmen natürlich mit reichlich Dichtungsmasse eingesetzt.



    Wolfgang

    Je größer der Horizont, desto kleiner der Himmel.

  • Stimmt, Thetford empfhielt diese Aluschienen, die sind aber nicht näher beschrieben. Ich glaube auch nicht dass die besonders viel Stabilität bringen, sorgen vermutlich eher dafür das die Klappen selber nicht rausfallen. Mich würde einfach mal die Verwindungssteifheit der Gesamtkonstruktion interessieren. Ich vermute dass es einen Holzrahmen gibt und natürlich ist der GFK Überbau auch ein wichtiger Faktor. Habe aber für mein Model bei Weinsberg keinen Plan oder ähnliches finden können.

    😊

  • Gibt es da irgendwo sowas wie Träger, oder Holme ?

    In der WoWa-Wand?

    Ja, ein Lattengerüst - vertikal und horizontal verbaut.

    Man kann es wie oben mit zusätzlichen Aluschienen versuchen, die Statik zu erhalten oder verbessern oder nach alter Zimmermannsmanier mit sogen. Wechseln aus Holz.

    :w von Rüdiger aus dem Bayerischen Nizza
    | Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen. |

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln.

    Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.


  • Alles hält wunderbar und bricht nicht zusammen! :up:

    Solange die aussteifenden Möbel nicht entfernt werden, welche für die Querstabilität zuständig sind. Das berühmte und extrem stabile Fachwerk ist dreidimensional aufgebaut.


    Dies gilt nicht nur für Fachwerkhäuser sondern auch für Wohnwagenauf-/ausbauten

    Quelle: Wiki


    Wie auf dem Bild zu sehen, wie eine seitliche Verschiebung durch die Dreiecke verhindert.

    Die gleiche Funktion erfüllen die Zwischenwände/Schrankwände, welche wie ein doppeltes Dreieck fungieren.

    Btw: Nur Dreiecke sind schub- und druckstabil. Vier-/Vielecke eher nicht.

    Wer sich mit Rahmenbau (Stabilität) im Allgemeinen beschäftigen mag, dem sei der Pedersen-Rahmen als Anschauungsmodell empfohlen

    Klima in Gefahr! „Selbst denken verbraucht jede Menge Energie und ist demnach nicht unbedingt klimafreundlich" Vince Ebert

    2 Mal editiert, zuletzt von Fliewatuet ()

  • Was den Unterschied zwischen Hammerschlagblech und Glattblech angeht - Hammerschlagblech ist normalerweise 0,8 mm stark, bei Leichtbauweise auch schon mal 0,6 mm. Glattblech ist je nach Hersteller zwischen 0,8 und 1,2 mm stark, das tut sich also nicht viel.

    Wenn ich eine kleine Klappe einbaue - Citywasseranschluß, Universalsteckdose, SOG-Klappe - dann verstärke ich bei Bedarf die Verschraubung durch Plättchen 3 mm Hartschaumplatte. D.h. Passendes Loch schneiden, mit Cuttermesser zwischen Aussenblech und Dämmstoff fahren und dort, wo die Schrauben hin sollen, schiebe ich ein 2 x 2 cm großes Stück Hartschaumplatte mit dem Tropfen Kleber ans Blech.

    Bei größeren Serviceöffnungen, an deren Scharnieren ja auch schon mal die Klappe mit Schwung geöffnet wird, würde ich immer einen Holzrahmen oder Aluprofile einsetzen. Holz, wenn eh Holz verbaut ist, lässt sich leichter verarbeiten. Dämmmaterial raus popeln, Kleber rein, Latte rein - fertig.

    :w Caramichel


    :0-0: - - - Langzeitreisende unterwegs - - - :0-0:

    ### 90 Jahre später ... Nix gelernt ###

  • Das berühmte und extrem stabile Fachwerk ist dreidimensional aufgebaut.

    Bei Wohnwagen gibt es aber nur senkrechte und waagerechte Holzlatten, weil das Außenblech und die innere Holzverkleidung für eine ausreichende Stabilität sorgen.

    ..der Pedersen-Rahmen als Anschauungsmodell empfohlen

    Und hiermit verleihe dem Pedersen-Rahmen den

    1. Preis in der Kategorie "Das hässlichste Fahrrad". <X

  • Hammerschlagblech ist normalerweise 0,8 mm stark, bei Leichtbauweise auch schon mal 0,6 mm. Glattblech ist je nach Hersteller zwischen 0,8 und 1,2 mm stark, das tut sich also nicht viel.

    Bei Hammerschlagblech kann ich mit einer Ahle einfach ein Loch reindrücken oder eine Schraube direkt reindrehen, das schaffe ich aber bei keinem Glattblech.

    Zwischen beiden ist schon ein großer Unterschied.

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