Hallo zusammen,
GOK hat an seiner Caramatic-Linie weiter entwickelt und stellt die Caramatic SafeDrive vor. Prinzipiell handelt es sich dabei um eine klassische Umschaltanlage, bei der man Crash-Sensor dem eigentlichen Druckminderer vorgeschaltet hat. Es gibt natürlich auch eine Solo-Version für die Leute, die nur eine Flasche im Bugkasten/Womo haben wollen, ich rede hier aber nur über die Umschaltanlage.
Wofür braucht man das: Eine Umschaltanlage benötigt man dann, wenn man auch bei kühlerer Witterung unterwegs sein will, sprich nachts die Heizung betreibt. Wenn eine Flasche leer wird schaltet die Anlage automatisch um auf die andere und man muss nicht raus um die Flasche zu wechseln. Wenn man während der Fahrt Gasgeräte (Heizung, Kühlschrank) betreiben möchte, muss es eine Abschaltvorrichtung (Crash-Sensor) geben, die bei einem Unfall die Gaszufuhr unterbricht bzw. einen unkontrollierten Gasaustritt verhindert. In allen anderen Fällen muss das Gasventil an der Flasche geschlossen sein. Letzteres wird wohl bei Verkehrskontrollen gern überprüft. Zudem ist es wohl so, das bei Wohnwägen die vor (!) 2006 zugelassen wurden, diese Regelung nicht gültig ist. Verlassen darauf, das der Beamte das weiß, würde ich mich jedoch nicht.
Was sind die Vorteile: Bei den bestehenden Lösungen (Truma Duocontrol CS, GOK Caramatic Drive Two) muss das Gerät auf dem Gasrohr im Bugkasten montiert und an der Wand angeschraubt werden. Zudem werden für die Verbindung zu den Gasflaschen Hochdruckschläuche mit Bruchsicherung und separate Gasfilter benötigt. Da die Caramatic Safedrive direkt auf die Flasche geschraubt wird, kann auf Hochdruckschläuche, Gasfilter und Montage auf dem Gasrohr verzichtet werden. Ausserdem müssen keine Löcher zu Befestigungszwecken gebohrt werden. Man kann also alles im Urzustand belassen.
Was sind die Nachteile: Der Crash-Sensor ist klobig ohne Ende!!! Er hat sogar 2 ausklappbare Füßchen, die das Ding auf der Gasflasche zusätzlich stabilisieren und die Hebelkräfte auf das Flaschenventil vermindern sollen. Ob das bei dem Gerüttel und Geschüttel während der Fahrt als ausreichende Sicherung von Sensor und Druckminderer ausreichend ist, kann i Frage gestellt werden. Die Flasche wird man nach einer gewissen Zeit ja wieder los, der Sensorkosten mit Druckminderer muss jedoch 10 Jahre bei seinem Besitzer durchhalten. Zudem sollte man definitiv vorher probieren ob man das alles so im Bugkasten unterbringt. Bei mir geht zwischen den Gasflaschen der Gasdruckdämpfer für die Bugklappe durch und das würde bei mir höchstwahrscheinlich nicht passen. Außerdem kostet das Set ~350 €. Mit den bisher bestehenden Lösungen kommt man aber auch nicht billiger weg, eher kommen noch Montagekosten dazu wenn das Anschlussrohr gekürzt oder anders gebogen werden muss.
Mein Fazit: Wenn man
- mit den klobigen Dingern leben kann
- die Geometrie des Bugkastens mitspielt
- die Notwendigkeit des Gasbetriebs währed der Fahrt besteht
- Vertrauen in die Befestigung hat
dann ist die Anlage durchaus eine Überlegung wert. Durch die Einfachheit der Randkomponenten (normale Mitteldruckschläuche) und die Montage auf dem Flaschenventil kann man das alles sehr gut selbst einbauen.
Da bei mir jedoch alle vier Kriterien nicht zutreffen werde ich nach dem Auslaufen meiner Caramatic BasicTwo diese durch das gleiche Modell ersetzen. Alternativen dazu wären die Truma Duocontrol, GOK Caramatic ProTwo und TGO Multimatic - alle drei mit Montage auf dem Gasrohr, Gasfiltern (nicht bei der TGO) und Hochdruckschläuchen mit Bruchsicherung.